Test: Tropico 3 (Taktik & Strategie)

von Bodo Naser



Entwickler:
Publisher: Kalypso Media
Release:
18.11.2010
11.02.2011
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Spielinfo Bilder Videos
Kubakrise spielen

Thematisch spielt sich alles im Kalten Krieg ab, der hier grob von 1950 bis 1985 dauert. Man kommt sich praktisch so vor, als hätte die Kubakrise nie ein 
Das Ganze spielt auf einer fiktiven Insrel, wo die Supermächte im Kalten Krieg um die Vorherrschaft ringen. 
glückliches Ende genommen. Doch El Presidente ist zäh, er überlebt nicht nur manchen Anschlag, wie das Radio stolz verkündet, sondern sogar einen Atomkrieg vor seiner Haustüre, wie man im Intro bewundern kann. In dieser prekären Lage ist Balance zwischen den Supermächten angesagt, die sichert, dass von beiden Seiten Entwicklungshilfe fließt. Eine ausländische Invasion ist aber eher selten, stattdessen führt man öfters im Land einen Bürgerkrieg. Je nach Couleur der Regierung sind es rechte oder linke Rebellen, die Aufstände gegen den allmächtigen Staatschef anzetteln.

Neben der Kampagne gibt es noch weitere Szenarien, die stets auf einer karibischen Insel spielen. Ein echter Multiplayermodus fehlt leider, man kann lediglich eigene Szenarien entwerfen. Die Missionen unterscheiden sich eigentlich nur in soweit, dass man bisweilen neben der maroden Wirtschaft auch noch den Tourismus befördern muss. Ansonsten gleichen sie sich auf längere Sicht wie ein Parteiprogramm dem anderen, da man trotz leicht veränderter Ausgangslage immer ähnlich vorgeht. Was hilft es da, dass man mal sein Land auf eine Seite führen, die Umwelt schonen oder so viel Geld wie möglich aufs Schweizer Bankkonto transferieren muss. Obwohl es sich oft ähnlich spielt, ist das Frustpotenzial hoch, weil der nicht veränderbare Schwierigkeitsgrad happig ist.

Bauen mit Verstand

Das spiegelt sich in dem wider, was man bei Tropico 3 baut: Meist beginnt man bescheiden mit einem Palast, ein paar
Beim Bauen gibt neben dem Geldbeutel und Sozialpolitik vor allem der Entwicklungsstand den Ton an.
Hütten und einem Hafen, die man gezielt erweitert. Man baut zunächst das wichtigste, nämlich eine Nahrungsversorgung mit Mais, Fleisch und Fisch. Dann baut man Dinge, die sich exportieren lassen, denn das bringt Geld. Das Transportwesen besteht aus veralteten Lastwagen, die von unterbezahlten Fahrern über uralte Pisten kutschiert werden. Ein wenig mehr Lohn verbessert ihre Stimmung und Arbeitsleistung. Um das Bauwesen ist es nicht besser bestellt, denn die Arbeiter neigen zum Schlendrian. Auch hier gilt es die Arbeitsbedingung zu verbessern, die sich für jeden Betrieb einstellen lassen.

Danach baut man ein paar Wohnhäuser, die es wahlweise als Massenunterkunft, Plattenbau oder Einzelhäuser gibt. Die Wohnqualität der Einzelbauten ist besser, aber sie haben weniger Kapazität. Besserverdiener wie ein Priester ziehen eher in Wohnhäuser; Kleinverdiener wie ein Farmarbeiter in einen Wohnblock. Auch hier hängt alles am Beruf, der über den Geldbeutel entscheidet und damit, über die finanziellen Möglichkeiten. Man sollte auch darauf achten, dass die Häuser nicht zu weit von den Arbeitplätzen stehen. Zwar gibt es die Möglichkeit, ein Taxi zu nehmen, aber die sind rar. So gehen die meisten Tropicaner zu Fuß. Einen Straßenanschluss brauchen nur Gebäude mit einer Auffahrt wie eine Mine.

Rohstoffe und Tourismus

Es gibt zwei Arten von Wirtschaft. Der eine ist der Exporthandel, bei dem Rohstoffe wie Zucker, Tabak oder Eisen über den Hafen ausgeführt werden. Der Landeplatz dient dabei auch als Einfalltor für Einwanderer, was den Nationalisten missfällt.
Ein Ferienidyll ist die ganze Insel, weshalb auch schnell die ersten Urlauber eintrudeln.  
Bei der Rohstoffausfuhr ist man dem Weltmarkt ausgeliefert, was ein Vorteil sein kann, wenn die Preise hoch sind aber auch ein Fluch, wenn sie fallen. Dann erwirtschaftet man ein Defizit. Daher ist besser, auf längere Sicht eine eigene Produktion von Fertigwaren zu entwickeln. Zigarren bringen halt mehr als die braunen Blätter, weshalb auf Kuba seit eh und je gedreht wird; Agrarüberschüsse können übrigens in Konservendosen verpackt und versendet werden.

Viel besser als die Produktion ist aber der Tourismus, der noch mehr Devisen einbringt. Alles beginnt zaghaft mit ein paar Booten, die Reisende am Strand aussetzen. Für sie bastelt man am besten ein paar einfache Hotels, da sie zunächst noch nicht anspruchsvoll sind. Sie sonnen sich am Meer, machen Ausflüge mit dem Jeep oder gehen ins Musical. Später können dann Luxusressorts entstehen, aber erst nachdem ein Flugplatz eingerichtet wurde, der noch mehr Urlauber ausspeit - der Flieger ist eine der wenigen neue Erfindungen im Lauf des Spiels. Auf jeden Fall sollte man auf die Umwelt achten, denn sonst ist es irgendwann vorbei mit der Idylle. Schlecht macht es sich auch, wenn der Geheimdienst gerade jemand auf offener Straße verhaftet, während die Touris beim Shoppen sind.
                
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Kommentare

Axozombie schrieb am
yeah, hab ich auch getan, bei den preis kann man nichts falls machen. finde ich gut das sie wieder zum Tropico 1 style zurück gegangen sind, Tropico 2, dass mit den piraten war nicht ganz so das wahre, es ist zwar nicht schlecht, reicht aber bei weiten nicht an teil 1 und an 3
ItsPayne schrieb am
NoOath hat geschrieben:Naja, ich sah mir den Test und paar Videos an und bin schon zufrieden.
Für Steam-User gibt es das Spiel im Moment für 7,50 ?.
Aus dem grund bin ich auch hier gelandet.
Werd bei steam zuschlagen. Für ein paar entspannende stunden scheint es doch sehr gut geeignet. :D
NoOath schrieb am
Naja, ich sah mir den Test und paar Videos an und bin schon zufrieden.
Für Steam-User gibt es das Spiel im Moment für 7,50 ?.
UraiFen schrieb am
also echt ma! Tropico 3 hat eine geile Grafik mit tollen Details, da hat jemand viel Arbeit reingesteckt. Tropico 3 ist meine erste WiSim und nach ein bisschen reinfuchsen geht auch das. Ich aknns nur empfehlen und finde die Wertung als etwas zu niedrig.
holydürüm schrieb am
@4players:
Die Kopie von El Presidente ist aus der Schweiz zurück!
muss man das verstehen oder ist das ein insider? wieso schweiz? die entwickler sind doch aus bulgarien und der publisher aus deutschland.
*verwirrtsei* :?
schrieb am