Im Test:
Mehr Action statt Taktik
Die volle Kontrolle
Eine permanante Online-Verbindung ist beim Spielen der Kampagne nicht nötig, allerdings muss der Titel über das Internet aktiviert werden und wird anschließend automatisch an das genannte UPlay-Konto gebunden. Eine klassische LAN-Funktion wie bei den Konsolen gibt es nicht - auf dem PC geht es kooperativ und in den Versus-Matches ausschließlich online zur Sache. Auch das Spielen am geteilten Bildschirm, das auf PS3 und 360 immerhin für den Guerilla-Modus angeboten wurde, ist hier nicht mehr möglich.
Mehr Informationen rund um die Kampagne und Mehrspielermodi liefert unser ausführlicher Test der inhaltsgleichen Konsolenversionen, den es hier gibt.
Fazit
Was waren das für Zeiten, als Ubisoft mit Ghost Recon: Advanced Warfighter ein Ausrufezeichen auf der damals brandneuen Xbox 360 setzen konnte. Auch der letzte Auftritt der Truppe vor fünf Jahren bot eine gelungene Mischung aus Taktik und Action - am PC ging es mit einer ganz eigenen Version sogar fast so anspruchsvoll zur Sache wie in den ganz frühen Teilen. Future Soldier wurde dagegen auf eine neue Spielergeneration abgestimmt: Der schon damals gestutzte Taktik-Anteil wurde jetzt endgültig auf ein Minimum reduziert und durch Automatismen ersetzt. Stattdessen stehen Action in Kombination mit Schleichelementen im Fokus - nicht schlecht, aber auch nicht das, was die Serie ausmacht. Ich könnte mich sogar halbwegs mit der neuen Ausrichtungen anfreunden, denn was Tempowechsel, Schauplätze, Missionsdesign und stellenweise auch die Inszenierung angeht, weiß der Titel durchaus zu gefallen. Aber hätte es nicht etwas anspruchsvoller sein können? Spätestens mit Equipment wie Dronen oder Kampfmech wird das Quartett schnell übermächtig - auch weil die KI-Begleiter fast schon zu zielsicher auftreten und mir dadurch zu viel Arbeit abnehmen. Immerhin lässt sich auf dem PC die Zielhilfe jetzt komplett deaktivieren, was den Anspruch zumindest etwas anhebt. Trotzdem spüre ich zu selten die Bedrohung, das Kribbeln, die Spannung. Würde ich mich nur auf das Solospiel beschränken, wäre die Wertung eher Anfang 70 angesiedelt. Erst wenn man sich kooperativ durch die Kampagne schlägt, gewinnt sie an Reiz und macht dank des Absprechens und Taktierens im Team deutlich mehr Spaß. Überhaupt gewinnt Future Soldier vor allem durch die Mehrspielerkomponente an Faszination, denn neben den Koop-Einsätzen überzeugen auch abwechslungsreiche Versus-Modi und der saubere Netzcode. Allerdings hätte ich mir mehr individuelle Möglichkeiten zur Anpassung gewünscht - sei es bei den Figuren oder Spielsessions. Die findet man lediglich im Baukasten Gunsmith, der vor allem Waffennarren begeistern dürfte - ob mit oder ohne Kinect. Insgesamt ist Future Soldier ein gelungener Action-Titel, der vor allem im Multiplayer überzeugt, im Solo-Einsatz jedoch einen gewissen Anspruch vermissen lässt. Wer sich hier die Rückkehr zur Taktik oder zumindest eine Fortsetzung des Tugenden eines Advanced Warfighter oder früherer Teile erhofft hat, wird auch am PC trotz der aufgebohrten Technik zwangsläufig enttäuscht!
Pro
Kontra
Wertung
PC
Stark verbesserte Technik gegenüber den Konsolen, dafür leichte Einschnitte im Mehrspielerbereich.
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