Test: The Void (Adventure)

von Jan Wöbbeking



Entwickler:
Publisher: Atari
Release:
28.05.2009
Spielinfo Bilder Videos
Verwirrende Spielmechanik

Kommt es einige Zeit später zum Abzapfen, vollführt die Kamera dabei kurzzeitig seltsame Kreisbewegungen. Das macht das ohnehin mit skurrilen Elementen vollgestopfte Spiel zwar noch durchgeknallter, wirkt sich aber nicht gerade positiv auf die Orientierung zwischen den sehr ähnlichen Bäumen aus. Auch die Menüführung wirkt alles andere als durchdacht. Obwohl Producer Wolfgang Walk die deutsche Fassung gegenüber dem Original vereinfacht hat, 
Auch gekämpft wird mit dem Pinsel: Ein gezeichneter Kreis sorgt z.B. für ein kurzzeitiges Schild. 
zieht sich die komplizierte Bedienung durch das komplette Spiel. Gerade wenn ich mich durch die im Garten herumwuselnden Feinde hindurchmogele, nerven die langsame Laufgeschwindigkeit und die umständliche Handhabung.

Meine pechschwarzen Widersacher erinnern an verkohlte Walrösser, Fledermäuse und Face-Hugger aus der Alien-Trilogie. Sie entstehen z.B., wenn ich unvorsichtig bin und Farbe verschütte. Wenn ich den Weg frei machen will, darf ich gegen sie kämpfen, muss es aber nicht. Auch die Auseinandersetzungen werden mit dem Pinsel ausgefochten. Entweder ich überschütte den Gegner mittels Mauszeiger plump mit Farbe, bis er leblos am Boden zappelt, oder ich zeichne eine der erlernbaren Glyphen, um ihn mit diversen farbigen Spezialwaffen wie einem zielsuchenden »Golem« anzugreifen. Auch ein Schild lässt sich zur Verteidigung malen. Leider laufen die Kämpfe ähnlich träge ab wie der Rest des Spiels.

Freund oder Feind?

Auch gegen die Unterdrücker der Welt, die Wächter, muss ich antreten, wenn ich sie erzürne. Sie bestehen aus aberwitzig zusammengewürfelten Körper- und Maschinenteilen. Wenn ich mich gut mit ihnen stelle, erkennen sie mich allerdings als einen der ihren an und geben mir Aufträge - ganz so, wie es auch die Fürstinnen tun.
Kümmert sich der Spieler um eine Fürstin, erkennen die Wächter ihn als einer der Ihren an.
Was genau ihnen gefällt und was nicht, erschließt sich aber - wie der Rest des Spiels - nur sehr langsam. Ihre Aufträge sind eindeutiger: Mal gilt es, Farbe in der Mine abzubauen, ein anderes mal soll ich innerhalb eines Zyklusses einer Fürstin eines ihrer Herzen zu entreißen. Die »Operation« funktioniert ohne Gore: Trotz des düsteren Designs gibt es in The Void keine explizit dargestellte Gewalt. Je nachdem, wie ich die Welt beeinflusse, erwartet mich ein anderes Ende oder eben der endgültige Tod.

Auch ich kann im Laufe des Spiels immer mehr Herzen in mir tragen, um den lebenswichtigen Rohstoff schneller in nutzbare Farbe umwandeln zu können. Je schneller ich die Fürstinnen mit den von ihnen bevorzugten Farbtönen füttere, desto schneller eröffnen sie mir den Weg in neue Kammern, Gärten und Minen. Außerdem verleiht mir der Rohstofff im Körper zusätzliche Fähigkeiten: Purpur lässt mich effektiver kämpfen, durch Gold in meinem Körper kann ich die Fürstinnen mit weniger Farbe beeindrucken, Azur sorgt für einen Geschwindigkeits-Boost. Zu viele Herzen sollten aber nicht gleichzeitig gefüllt sein, denn sonst sind im Handumdrehen alle Vorräte verbraucht und man landet im Game-Over-Bildschirm. Es ist ein ständiges Abwägen um den richtig bemessenen Einsatz der Farben. Hat man sich verspekuliert, hilft es häufig nur noch, einen sehr alten Spielstand zu laden, an dem man noch üppige Vorräte besaß, und es beim nächsten Versuch besser zu machen.    

Kommentare

Randall Flagg schrieb am
Ich als Fanboy mache mal Werbung: Das Spiel kriegt man http://www.indieroyale.com/?grad da für 4 ? mit anderen. Holt euch das, es lohnt sich echt, wenn man auf kranke Fantasy steht. Ich habe mir gerade nochmal einen Bosskampf reingezogen (der gegen Mantid) und allein die Stimmen im Hintergrund, die zu jeder Farbe ein kleines Gedicht vortragen ... Scheiße, da kriege ich a) ne verdammte Gänsehaut und b) wieder Lust auf das Spiel.
http://www.youtube.com/watch?feature=pl ... _AU#t=228s
Ein kleiner Ausschnitt.
Tut mir Leid dass ich diesen Thread nochmal ausgrabe :D
Laner schrieb am
ich finde die grafik eigentlich nicht schlecht =)
werde mir das Spiel auf jeden fall holen falls ichs noch finde.
sowas sollte man unterstützen =)
man sollte auch mal was spielen bei dem man sein gehirn anlassen kann
Randall Flagg schrieb am
Also ich habe mir das Game damals direkt bei Amazon vorbestellt und es ist auch am Release-Tag erschienen.
Ich für meinen Teil finde es sehr sehr sehr geil. Ich habe damals schon gerne Pathologic gezockt (was hier ne Wertung von 41 % oder so hatte :p), aber ich habe den Stil der Figurendarstellung und der Umgebung sofort wiedererkannt. Es ist, wie mein Vorredner schon sagte, ein reiner Trip. Ich empfand es nicht als B-Movie sondern als ein echtes Meisterwerk. Das ganze ist sehr stimmig und mir ist häufig ein Schauer über den Rücken gelaufen, auch bei den ganzen Dialogen. Ausgezeichnet finde ich die Zweideutigkeiten und Metaphern. Es ist allerdings echt eine reine Geschmackssache. Für hardcore-Gamer, die nur auf gutes Gameplay und Action aus sind, ist das Spiel definitiv nichts. Wer jedoch den künstlerischen Aspekt von Videospielen nicht außer Acht lässt und sich gerne ansieht, zu welchen Ideen der menschliche Geist in der Lage ist, der ist hier goldrichtig. Das ganze ist kein Spiel, es ist ein einziges Bild, durch das man hindurchwandert, ein Bild, das sich mit der Zeit immer weiter verändert.
Ich muss aber auch sagen: Es ist SCHEISSE SCHWER! Ich habe am Anfang so sehr geflucht, weil ich andauernd gestorben bin. Irgendwann habe ich wirklich den godmode angemacht und mir bei Bedarf einfach die Farbe etwas aufgefüllt. Trotzdem bin ich nicht "durchgerusht" sondern habe versucht das Spiel auf "normalem" Wege durchzuzocken. Ich habe auch weiterhin Gärten angelegt, weil es einfach wunderschön aussah, wie diese leuchtenden Bäume in der Dunkelheit strahlten und im Wind wehten.
Das Ende ist allerdings auch Geschmackssache. Es lässt sehr viel Platz für Interpretationen, aber ich fand es ziemlich passend.
SPOILER
Man weiß nicht, was wirklich passiert ist, wer man ist und ob das alles wirklich real war. Ich für meinen Teil gehe davon aus, dass es sich bei dem Protagonisten um einen Künstler handelt, der im Koma liegt und in seiner eigens geschaffenen Welt gefangen ist. Er hat...
Ghaleon schrieb am
Hey,
ich habe nun ein ganzes Wochenende The Void Zockerei hinter mir und muss sagen.... das Spiel ist ein trashiger Psychodelic Film wo man nur weiterspielt, weil man halt wissen will wie es zu ende Geht.
Anfänglich angezogen von der total abgefahrenen Story, dem überraschend anderen Spieldesigen, die Heißen Poser-Mädels und der Idee dahinter, wird das Spielerlebnis zusehend zäher.
Der dier Einstieg ist sowas von beschissen, wenn man nicht gleich alles halbwechs richtig macht kann man nach gut einer Std. nochmal neu anfangen - so wird es wohl den meisten gehen.
Nach dem 20. mal alter Spielstand laden und dem 3. Neuanfang wird die "Farben-Farmerei" in den Gärten, Minen und Bergen aber zur ABSOLUTEN Qual. Dass man im laufe des Spiels die "Fürstinen" mit Farbe füttert und die daraufhin ihre Hüllen fallen lassen, soll wahrscheinlich motivieren sie weiter mit Farbe vollzuspritzen ;-) .
Viele Glyphen die man findet und einsammel sind stellenweise totaler müll und haben überhaupt keinen Sinn. Apropo Sinnfrei... das sind auch viele der "Wächer" und was die von sich geben... entweder wurde hier mit der Übesetzung geschlampt oder die Authoren wussten nicht so recht wohin mit der Story.
Ihr merkt schon... meine anfängliche Begeisterung für das Spiel ist in HASS gewechselt. Alles was anfänglich begeistert hat geht einen tierisch auf die Nerven... die Grafik, die Blöde Engine, die Farben-Fürstinen-Schlampen das Farbengekritzel, die hässlichen immer doofen clone-gegner und und und..
Was bleibt ist ein SACKSCHWERES B-Movie Psychodelic Spiel , von dem hoffentlich irgend jemand, sich irgendwan durchquält um die Schlüsselszenen bei Youbtube online zu stellen, damit man den dreck nicht selber zocken muss. Von anfänglich gefühlten 85% Spielspass sinkt dieser auf ca . 33 % und die gibts auch nur weil man wissen will wie es zu ende geht.
Jeder der mehr als 3-4 mal gestorben ist... dem rate ich als absoluter hasser einer solchen Maßnahme: cheat codes rein, durch-RUSHEN, fertig. Denn es...
Azraiyl schrieb am
Als ich angefangen habe musste ich auch nach einer Stunde nochmal beginnen, weil ich erst dann das meiste verstanden habe. Nur finde ich es etwas komisch zu sagen das Spiel sei deswegen kompliziert. Wir finden so etwas im ersten moment zäh, weil wir uns gewohnt sind normalerweise nur ein Fandenkreuz auf Köpfe zu halten und dann eine Maustaste zu drücken. Ich persönlich finde solche Spiele langweilig die ich sofort durchschaue, solche die nur meine Reaktion herausfordern und sonst gar nichts. Ich würde sogar soweit gehen und behaupten ein Teil des Spieles ist es, dass man nicht alles versteht (aber in einer Zeit in welcher einem die Lösung quasi in der Karte eingezeichnet wird, ist das wohl altmodisch). Obwohl ich inzwischen den Abspann gesehen habe, bin ich mir überhaupt nicht sicher ob es eine andere Möglichkeit gegeben hätte. Bin ehrlich ziemlich gepsannt was andere gegen den Schluss gemacht haben (Vielleicht ja auch alle dasselbe, aber offensichtlich ist das nicht).
Was an der Grafik so arg schlecht ist, ist mir auch ein Rätsel, z.B. sieht doch Ires Weiler einfach traumhaft aus?
Ich hüte mich davor mich über eine Wertung auszulassen, aber wer unkonventionelles mag, der sollte unbedingt zugreifen. Ich bin fest überzeugt dass jeder welcher das Spiel spielt, es so schnell nicht vergessen wird.
Was sind übrigens die Begriffe die soo schwer zu verstehen sind (Nebenbei gibt es auch ein Handbuch, das eigentlich schon etwas zuviel verrät)?
schrieb am