Perimeter19.05.2004, Jörg Luibl
Perimeter

Im Test:

Echtzeit-Generäle ernähren sich seit Jahren einseitig: Altbekannte Aufbaukost, dazu abgestandene Armeesuppe und durchgekauter Taktikbrei. Mal steht Fantasy drauf, mal Antike, mal Zweiter Weltkrieg – alles spielt sich gleich. Aber damit ist jetzt Schluss, denn ab sofort findet ihr in eurem Software-Supermarkt das innovativste Strategiemenü seit StarCraft: Perimeter (ab 3,28€ bei kaufen).

Monströse Angst

Irgendwo in ferner Zukunft: Die Menschheit wird von aggressiven Kreaturen bedroht, die in Heerscharen in die hochmodernen Städte einfallen - Insekten, riesige Fledermäuse, fliegende Augäpfel, mächtige Drachen.

Bombensicher: Der Schutzschild hält alle Angreifer ab!

Egal, auf welchen Planeten man einen Neuanfang wagt: die Plage ist allgegenwärtig. Nur die mächtigen Schutzschilde und die High-Tech-Armee konnten Schlimmeres verhindern. Doch plötzlich melden sich die Schöpfer der Menschen zu Wort, die uralten Geister. Sie erklären euch, dass diese Monstren nichts anderes als die manifestierten Ängste und Aggressionen der Siedler seien.

Der große Exodus

Um der Vernichtung zu entgehen, müsse man auf einen friedlichen Planeten fliehen, auf dem die Psyche keine monströse Gestalt annehmen könne. Doch das gelobte Land befindet sich am Ende der riesigen Weltenkette, die Hunderte Sonnensysteme verbindet.

Als Gesandter der Geister liegt es an euch, eine pyramidenförmige Metropole mit etwa 100.000 Bürgern auf der gefährlichen Flucht über 27 Missionen hinweg anzuführen; drei Schwierigkeitsgrade stehen zur Auswahl.

                       Weltenkette ins Glück?

Der größte Feind der Menschheit ist scheinbar sie selbst. Allerdings wird sich schnell herausstellen, dass sich das nicht nur auf die Ängste bezieht, sondern auch auf die Flüchtenden.

Es gibt nämlich noch zwei weitere fliehende Völker mit unterschiedlichen Philosophien – die naturverbundenen Harkbacks und das soldatische Empire. Obwohl ihr in manchen Missionen z.B. auch die Harkbacks anführt, wird die Kampagne linear erzählt. Eine Gabelung mit einer Entscheidung hätte sicher etwas mehr Brisanz in die Reise gebracht.

Ihr begleitet zunächst das Volk des Exodus, bevor am Ende vielleicht das Paradies wartet. Doch bis dahin ist es ein weiter, fordernder und manchmal undurchsichtiger Weg. Auf der einen Seite bietet die prophetisch angehauchte Erzählung, die entfernt an die galaktische Odyssee von Homeworld erinnert, angenehme Abweichungen vom bekannten Gut-Böse-Einerlei. Man will einfach wissen, wie es weitergeht.

Aliens in Ecuador? Nein, eine Basis in idyllischen Grünanlagen.

Auf der anderen Seite ist sie oftmals schwer zu durchschauen, was mehr an der bruchstückhaften Präsentation als an der Komplexität liegt. Hier hätten z.B. aufschlussreiche und prägnante Zwischensequenzen geholfen. Trotzdem ensteht insgesamt eine gute Atmosphäre.

                         

Geister im Nacken

Die Geister sprechen vor jeder Mission in menschlicher Gestalt mit eindringlich außerweltlichen Stimmen zu euch, geben aber nur Mosaiksteine preis. Ab und zu wünscht man sich einfach etwas mehr Hintergrundinfos.

Hier brodelt und brutzelt es gewaltig. Aber unsere Armee kann auf alle bösen Eventualitäten reagieren...

Schade ist auch, dass die Porträts nicht animiert wurden, wie z.B. im kommenden Ground Control 2 , und dass die eintönigen Befehlsbestätigungen nicht separat abgestellt werden können: Das harmlose "Base is under attack" mutiert ebenso schnell zur aggressiven Ohrattacke wie sich die sphärischen Hintergrundklänge abnutzen. Akustisch wird insgesamt nur gehobenes Mittelmaß geboten.

Erfrischend neues Spielgefühl

Aber Perimeter ist kein Epos, auch kein Hörspiel, sondern einer der knackigsten und dynamischsten Strategietitel der letzten Jahre. Und er fühlt sich von der ersten Sekunde an erfrischend anders an. Was ist abgesehen von der bizarren Story so neu? Was macht das russische Team von K-D LAB anders als die Konkurrenz?

Da fällt zunächst die Grafik ins Auge: Freut euch auf die mit Abstand ansehnlichsten Landschaften des Genres, die sich je nach Level in allen erdenklichen Farbnuancen  zeigen. Das herrlich inszenierte Gelände verwöhnt das Auge mit zerfurchten Schluchten, klaffenden Kratern, sanften Hügeln und malerischen Ebenen.

Mal wirkt der Untergrund idyllisch und parkähnlich, mal vulkanisch und düster. Und die Designer haben unheimlich viel Wert auf Details gelegt anstatt Texturteppiche auszulegen: Nicht einfache Höhenzüge, sondern plastische Schlangenreliefs, überwucherte Tempel und bunte Fossilfiguren schmiegen sich in die ausgesprochen plastisch wirkende Landschaft - klasse! 

Innovatives Dreigestirn

Zwar müsst ihr auch in Perimeter eine Basis samt Kasernen aufbauen, Technologien erforschen sowie letzten Endes den Feind besiegen, aber es ist das Dreigestirn aus territorialer Taktik, klugem Schutzschildeinsatz und schneller Einheitenverwandlung, das frische Farbe in den grauen RTS-Alltag bringt. Der Titel aus Russland hat viele Gesichter, die sich in den abwechslungsreichen Kampagnen zeigen: Hier geht es nicht immer um die totale Zerstörung, sondern um kluge Expansion, weise Defensive und zielgerichtete Angriffe. Außerdem  erinnert Perimeter in einigen Details wie der Energieversorgung und dem Morphen postiv an StarCraft. Mal spielt er sich auch wie eine futuristische Variante des japanischen Brettspiels GO, mal wie die beliebte Tower-Defense-Modifikation von WarCraft 3 oder Missile Command in 3D.

Mein Gebiet, dein Gebiet

Im Mittelpunkt steht die territoriale Taktik. D.h. zunächst, dass man seine Gebäude nicht überall auf der Karte bauen kann, sondern nur da, wo die fleißigen Nanoroboter bereits wie Piranhas eine ebene Fläche in die zerklüftete Landschaft gefräst haben - mit einer Art Pinsel kann man die Stellen kinderleicht markieren. Eure Basis ist der Dreh- und Angelpunkt, von dem ihr euer Gebiet Schritt für Schritt erweitert. Energietürme garantieren den Betrieb eurer Anlagen und sie werden nur dann mit Saft versorgt, wenn sie nahe genug beieinander stehen. Um einen entlegenen Punkt zu erreichen, muss man quasi eine Kette aus Türmen anlegen. Nur über weit strahlende Transmitter lassen sich unzugängliche Bergregionen oder weitere Strecken mit einem Strahl überwinden.

Hineingefräst ins Gebirge: Die Basis braucht freie Ebenen, um Energie anzuzapfen.

Das Gemeine und spielerisch Faszinierende daran: Zerstört ein Gegner einen Energieturm tief in eurem Netz, kann er damit nicht nur gleich einen ganzen Expansionsarm lahm legen, so dass selbst eure Laser- und Flugabwehrtürme ausgeschaltet werden. Nein, er kann durch geschicktes Anbauen auch dafür sorgen, dass eure fleißig errichtete und jetzt saftlose Infrastruktur komplett erobert wird. Dazu muss er die brachliegenden Türme nur an sein Netz anschließen und schwups: schon wurde alles annektiert. 

                    

Noch fieser ist der gewaltlose Klau ganzer feindlicher Territorien: Schafft ihr es, ein fremdes Gebiet mit eigenen Energietürmen zu umzingeln und daraufhin euren Schutzschild zu aktivieren, werden euch alle gegnerischen Gebäude in dessen Einflussbereich einverleibt.

Vorsicht: Wenn Energietürme explodieren, kann gleich ein ganzes Netz ausfallen!

Dieses territoriale System mit dem Abstecken und Erobern von Gebieten erinnert verblüffend an das japanische Brettspiel GO. Spielerisch eröffnet es innovative Taktiken abseits vom Tank Rush-Prinzip. Man muss seine Züge fast wie ein Schachspieler planen. Kein Wunder, dass das Team von K-D Labs in der Heimat von Kasparov & Co schon zahlreiche Auszeichnungen wie "Best PC Game" oder "Best Game Design" eingeheimst hat.

Friede, Freude, Schutzschild

Wie kann man verhindern, dass ein Feind die eigene Kette durchtrennt oder Gebiete annektiert? Entweder man hetzt ihm früh genug Kampfeinheiten auf den Hals oder man aktiviert den herrlich flackernden Schutzschild, der sich wie ein blauer Schleier über die Basis legt - die Folge: Angreifer verglühen, Raketen verpuffen, Gebäude in seinem Radius werden erobert. Allerdings kostet die komplette Haube jede Menge Energie. Und wenn euer Konto streikt, könnt ihr weder auf Nachschub noch auf Schilde zurückgreifen. Also müsst ihr gut mit der Energie haushalten - das übersichtliche Interface zeigt euren Vorrat numerisch und farblich an; sobald es Rot wird, sollte man gegensteuern.

Kluge Feldherren können jedoch gezielt nur dort einen Schutzschild einsetzen, wo Gefahr lauert, indem sie den lokalen Energieturm anklicken – eine sehr wirksame Methode, wenn man gleichzeitig verteidigen und weiter expandieren möchte, denn sie spart Energie. Diese Taktik wird gerade in den ersten Missionen der Kampagne gefordert, wo Flutwellen an Monstern auf euch warten.

         __NEWCOL__

Morphen & Kämpfen

Aber damit hat Perimeter noch längst nicht alle motivierenden Joker ausgespielt. Denn da wäre noch die Truppenverwandlung - das Morphen: Aus den drei Grundrekruten Soldaten, Offiziere und Techniker lassen sich je nach Bedarf etwa 30 unterschiedliche Boden-, Grab- oder Lufteinheiten zaubern. In wenigen Sekunden mutieren 54 Offiziere z.B. zu 18 Snipern, die dank ihrer Geschwindigkeit und leichten Laser ideale Jäger abgeben. Jetzt bilden sie eine Kampfeinheit, die bei Bedarf und entsprechender Besetzung auch in schwere Bomber oder Panzer verwandelt werden kann.

Durch das schnelle Morphen entsteht bei den Kämpfen quasi eine Echtzeit-Variante des Fingerspiels Schnick-Schnack-Schnuck. Schickt ihr bei herkömmlichen Titeln meist eine durchmischte Armee Richtung Feind, habt ihr hier zunächst nur eine Truppe, die aus einer einzigen Waffengattung besteht und eine feste Gruppe bildet - daran muss man sich erst mal gewöhnen. Ansonsten bietet die Steuerung allen genretypischen Komfort. Später lassen sich durch weitere Kommandozentralen auch mehrere Truppen befehligen, was tödliche Kombinationen ermöglicht.

Die Farbe des Empires ist Rot: Hier sieht man, wie nur einzelne Türme ihre Schutzschilde aktiviert haben.

Leider wirkt der Verwandlungsprozess etwas unspektakulär, denn er wird durch einen recht karg animierte Bleikugelprozess dargestellt. Auch das Einheitendesign kann zwar ansehnliche, aber im Detail kaum bemerkenswerte Fahr- und Flugzeuge aufweisen. Dafür lebt Perimeter wiederum von bis zu 250 dargestellten Truppen, der famosen Landschaft und den herrlichen Lichteffekten. Die Grafik-Engine soll angeblich eine Million Polygone in der Sekunde darstellen können. Ab 1,5 Ghz, 512 MB Ram und GeForce 3 läuft das Ganze zwar ohne Probleme, gerät aber bei den Kamerafahrten und Massengefechten oftmals ins Stocken.

              

Die Erde kocht!

Das schnelle Verwandlungsfeature ist reizvoll und gefährlich zugleich: Wer sich mit schweren Hubschraubern nähert, kann sicher sein, dass sich der Feind für Luftabwehreinheiten entscheidet. Jetzt könnte man in Panzer morphen, während der Feind wiederum sein Raketenabwehrgesicht zeigt. Da die Verwandlung jedoch einige Sekunden beansprucht und gerade die pompösen Kampftruppen die nötigen Labors und Rekruten-Mischungen voraussetzen, kann man nicht beliebig wechseln, sondern sollte im Voraus planen.

Eine heikle Mission: Hier müsst ihr ohne Waffengewalt die feindliche Basis am Abflug hindern. Unterirdische Energiegräber helfen weiter...

Zum konventionellen Aufgebot gehören schwerfällige Mörser, mächtige Panzer und raketenbestückte Kampfhubschrauber. Aber es gibt auch exotische Überraschungen: fliegende Heater, die den Boden zum Kochen bringen; Wurffahrzeuge, die tonnenweise Erde schaufeln und schleudern; Splitter, die lange Erdrisse in eure Basis jagen und Twister, die alle Flieger mit einem Wirbelsturm ins Straucheln bringen.

Tarneinheiten machen schließlich alles in Reichweite unsichtbar. Und selbst der Schutzschild kann nicht jeden aufhalten: Gräber buddeln sich unterirdisch zur feindlichen Basis und attackieren Gebäude mit Wellen. Hinterhältig ist auch der Leech, der einen feindlichen Energieturm anzapft und die Energie umleitet. Fiese Möglichkeiten zum Aushebeln des Gegners gibt es genug.

            __NEWCOL__Kleine Spaßbremsen

Trotz des prickelnden Spielgefühls schleichen sich allerdings auf lange Sicht kleine Spaßbremsen ein. Über die sporadischen Clippingfehler, die Einheiten z.B. halb in Bergen verschwinden lassen, schaut man angesichts der prächtigen Kulisse noch wohlwollend hinweg. Auch die Laser, die ab und zu durch Berge hindurch schießen und Feinde dahinter treffen, kann man großzügig in den Bereich der futuristischen Militärtechnik schieben.

Leicht irritiert ist man als Feldherr zunächst vom Fehlen etwaiger Formationen. Ihr könnt eure Truppen lediglich defensiv oder aggressiv einstellen, patrouillieren lassen oder in die Basis zurückschicken. Allerdings wiegt dieses Manko in den sehr schnellen explosions- und laserfreudigen Gefechten nicht so schwer, denn man hat dank der Schutzschilde genug taktische Optionen. Formationen würden hier vielleicht nur untergehen.

Gefahr von oben: Jetzt wäre der optimale Zeitpunkt für die Aktivierung des kompletten Schildes - teuer, aber sicher.

Noch ein kleiner Knackpunkt ist die Übersicht: Es ist selbst mit Minikarte nicht immer leicht, bei Angriffen alles im Blick zu behalten. Denn dann drängen sich auf engstem Raum Dutzende leuchtender Gebäude und klitzekleiner Einheiten, die die eigene Basis wie ein überfülltes SciFi-Spinnennetz wirken lassen und schon mal einen falschen Klick provozieren. Trotzdem: Wäre es bei diesen Kleinigkeiten geblieben, hätte Perimeter locker den Award geknackt. Woran scheitert die Krönung?

              

Große Awardbremser

Es gibt auch größere Spaßbremsen, und ganz oben steht der Schwierigkeitsgrad. Manche Missionen verlangen nicht nur eine bestimmte Taktik, sondern eine strenge Baustruktur, sonst sind sie nicht zu meistern. Hier hätte ich mir ein offeneres Leveldesign gewünscht, anstatt mich mehrere Male durch ein und dieselbe Mission quälen zu müssen, weil entweder deren Beschreibung nicht aussagekräftig genug war oder ich auf Anhieb nicht den richtigen Weg finden konnte – das ist einfach frustrierend.

Graue Eminenzen: Sehr ihr die Bleikugeln? So sehen eure Einheiten kurz vor der Verwandlung aus.

Zwar kann man die Spielgeschwindigkeit verlangsamen, was ohnehin unabdingbar ist, und sie sogar ganz pausieren. Doch im eingefrorenen Zustand lassen sich leider keine Bau- oder Angriffsbefehle erteilen. Das mag Echtzeitpuristen nicht stören, aber angesichts der knackigen Herausforderungen und der Vielzahl an gleichzeitig zu fällenden Entscheidungen hätte diese Option wenigstens angeboten werden müssen. Manchmal geht es so schnell zur Sache, dass man sich fast einen rundenbasierten Modus wünscht. Das ist vielleicht der Bumerang, der aufgrund der Verwandtschaft zu GO und Schach zurückkommt...

 

Auch das Balancing der Einheiten wirkt nicht immer ausgewogen: Es ist z.B. unheimlich schwer, die unterirdischen Gräber aufzuhalten, da die unter Tage zielenden Geschütze scheinbar zu schwach sind.

          __NEWCOL__Dafür mutiert fast jeder Luftangriff zu einem Selbstmordkommando, weil die Abwehrraketen und Laser im Verbund ungeheuer stark sind. Insgesamt führt das dazu, dass man lieber kleine Einheiten baut, anstatt die Fähigkeiten der großen Brummer einzusetzen, da sie einfach zu teuer und verwundbar sind.

Richtig ärgerlich ist angesichts der vorbildlichen Gegner-KI das Verhalten neuer Truppen aus den eigenen Reihen, die sich strunzdumm in den Tod stürzen: Wenn eure Kampfhubschrauber irgendwo über einer Insel attackiert, und ihr gleichzeitig in der Basis neue Rekruten als Nachschub ausbildet, rennen diese wie die Lemminge zur Küste und stürzen sich ins ätzende Nass. Im Zeitalter von Nanorobotern hätte man doch eine aquatische Bremsautomatik einbauen können!

Kampagne & Co

Im Multiplayermodus können sich bis zu vier Spieler über LAN oder GameSpy messen. Es gibt neben der Kampagne noch zwei weitere Modi mit "Battle" und "Survival", in denen ihr euch z.B. in Deathmatch-Manier gegen die fordernde KI auf etwa 30 Karten beweisen könnt.

Autsch: Hier war der Feind ausgeprochen erfolgreich - ein ganzes Gebäude geht in Rauch auf.

Die Computergegner verhalten sich wesentlich geschickter als die monströse Plage, die teilweise blind in Schutzschilde läuft: Sie umkreisen eure Basis, suchen gezielt Schwachstellen und morphen im Ernstfall in schlagkräftigere Einheiten. So machen auch schnelle Duelle Spaß! 

       

Fazit

Endlich mal was Neues! Endlich mal wieder innovative Strategie, die ein frisches Spielgefühl entfacht: Perimeter ist territoriale Taktik für Feinschmecker! Das Dreigestirn aus kluger Gebietseroberung, weisem Schutzschildeinsatz und schneller Einheitenverwandlung sorgt auch dank der guten Gegner-KI für spannende Duelle. Mal spielt es sich wie eine Echtzeit-Variante des japanischen Brettspiels GO, mal wie die beliebte Tower-Defense-Modifikation von WarCraft III. Und das alles vor einer klasse Kulisse mit wunderbar bizarren Landschaften – herrlich! Aber Vorsicht: Der Exodus ins Paradies ist teilweise so schwer, dass man sich in einigen Missionen gleich mehrere Zähne ausbeißt. Vor allem deshalb, weil manche Aufgaben nicht klar genug formuliert werden, das Leveldesign ab und zu stur eine Lösung verlangt und die Pause keine Kommandos erlaubt. Auch die eintönige Akustik, die musikalisch kaum variiert und kein Abschalten der nervenden Befehlsbestätigungen erlaubt, ist ein Schwachpunkt. Der Schwierigkeitsgrad und die ungewohnte Steuerung werden vor allem Einsteiger und Gewohnheitsfeldherren vergraulen. Aber wer sich auf die bizarre futuristische Reise einlässt, wird mit jeder Menge Spielwitz und innovativen Ideen belohnt. Und nicht zuletzt, weil viel zu wenig Entwickler ähnlich kreativ und mutig gegen den Mainstream schwimmen, ist Perimeter für mich schon jetzt eine kleine Strategieperle – auch, wenn der letzte Schliff für einen glänzenden Award fehlt. Ein großes Lob an das russische Team von K-D LAB!

Pro

bizarre Story
gute Gegner-KI
tolle Landschaften
einfallsreiche Karten
innovatives Spielsystem
sehr dynamische Kämpfe
klasse Schutzschildsystem
abwechslungsreiche Kampagne
viele gemeine Angriffsoptionen
sehr spannende Multiplayer-Duelle
territoriale Taktik statt Massenangriffe
ansehnliches & einfaches Terraforming

Kontra

teilweise bockschwer
eintönige Hintergrundmusik
Befehlsbestätigung nicht abschaltbar
Balancing wirkt etwas unausgegoren
Nachschubeinheiten rennen in den Tod

Wertung

PC

Endlich mal wieder Innovation auf dem Schlachtfeld! Ein intelligenter und ansehnlicher Taktikschmaus.

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