Beam Breakers03.05.2002, Paul Kautz
Beam Breakers

Im Test:

Der Stau der heutigen Tage existiert im Jahre 2374 nur noch am Himmel - normale Straßen sind verpönt. Und wie üblich gibt es auch hier eine Gruppe Rowdies, die sich einen Heidenspaß daraus machen, durch den Himmelsverkehr zu rasen, sich mit der Luftpolizei anzulegen und Otto-Normalpilot aus dem Konzept zu bringen. Im Action-Rennspiel Beam Breakers (ab 1,61€ bei kaufen) des deutschen Entwicklers Similis spielt Ihr einen solchen Verkehrsrohling.

Die geflügelte Mafia

Nach dem rasanten Intro empfiehlt sich der Gang zum Holo-Tutorial, in dem der zukünftige Pistenheizer den Umgang mit seinem fliegenden Vehikel lernt. Ist das bewältigt, habt Ihr im Hauptmenü die Qual der Wahl:

Im "Missions"-Modus warten 57 Aufträge in verschiedenen Stadtteilen von Neo York wie Little Italy oder Harlem. Dort müsst Ihr nicht nur konkurrierende Banden bei Flugrennen schlagen, sondern auch zielgerecht Pizzen abliefern oder schnellstmöglich von einem Punkt der Stadt zum anderen flitzen. Doch nicht alle Aufträge sind so harmlos: Unter anderem sollt Ihr gegnerische Restaurants zertrümmern oder "Versicherungen" eintreiben. Manche Missionen erinnern stark an den Gangster-Klassiker "Driver" - etwa, wenn Ihr fremde Fahrzeuge stehlen und damit den Cops entkommen müsst, oder einen Feind so lange rammt, bis er vom Himmel stürzt.__NEWCOL__

Dankbarerweise ist stets ein kleiner Kartenausschnitt eingeblendet, auf dem die Position der potenziellen Ziele deutlich zu sehen ist. Sammelbare Power-Ups verstärken den Turbo-Schub oder halten Euch die Polizei kurzzeitig vom Hals. Und nach erfolgreicher Erledigung gibt es praktische Wagen-Extras oder gleich ein neues Fahrzeug.

In der Spielvariante "Meisterschaft" bringst Ihr ein Rennen nach dem anderen hinter Euch. Dieser Modus dient hauptsächlich der Übung und lässt sich mit Auswendiglernen der kleinen Abschnitte ohne größere Probleme bewältigen. Weiterhin wartet das "Survival" auf mutige Piloten: In acht Levels soll man so lange wie möglich den Freunden und Helfern entkommen. Zu guter Letzt dürft Ihr im "Erkundungs-Modus" die bislang freigespielten Stadtteile nach Belieben durchpflügen.

Ich bin Bruce Willis!

Wer den Film "Das fünfte Element" kennt, kann sich in etwa vorstellen, wie die Verkehrswelt von Beam Breakers aussieht: Lange Wagenkolonnen schieben sich über verschiedene Ebenen träge durch die Lüfte und blockieren hupend und aufblendend den Weg. Die Straßenzüge sind eng und klaustrophobisch, gewaltige Wolkenkratzer prägen das Stadtbild. Und dazwischen flitzt Ihr mit Eurem Mobile blitzschnell durch die Häuserschluchten. Die aus vier möglichen Kameraperspektiven gezeigte Grafik sieht einfach klasse aus: Polierte Wagen glänzen im Sonnenlicht, überall blinkt und blitzt es, die Sichtweite ist enorm. Das alles hat leider seinen Hardware-Preis: Besitzer von Rechnern unterhalb der Geforce-3-Klasse sollten die Details lieber schleunigst nach unten regeln, um das Spektakel nicht als Diashow zu erleben.

Wo ist mein Stadtplan?

Der größte Malus von Beam Breakers ist der teils konfuse Levelaufbau: Viel zu oft bleibt man an Ecken und Kanten hängen, vorzugsweise kurz vor dem Ziel.__NEWCOL__

Gut, dass die Computergegner allesamt offensichtlich Fahranfänger sind, und sich mit ein wenig Übung ohne weiteres abhängen lassen. So kämpft man hauptsächlich mit dem in drei Stufen variierbaren Gegenverkehr. Pazifisten wird freuen, dass man sich der Gegner nur per Bleifuss entledigen kann, da es im ganzen Spiel keine Waffen gibt. So kann man sich voll auf das gut umgesetzte Fluggefühl konzentrieren - es macht schon sehr viel Laune, mit Karacho durch eine Autokolonne zu brechen, um ein Power-Up zu erreichen.

Untermalt wird die Hatz mit einem E-Gitarren-lastigen Soundtrack und guten Soundeffekten. Dazu melden sich die Gegner des Öfteren zu Wort, sei es um einen abfälligen Kommentar oder eine Beleidigung abzugeben.

Leider wurde der Multiplayermodus nur mittelmäßig umgesetzt: Maximal sechs Spieler dürfen ausschließlich Rennen über das Netzwerk fahren - kooperative Modi gibt es ebenso wenig wie spannende Trophäenjagden.

Pro:

  • sehr gute Grafik
  • abwechslungsreiche Spielmodi
  • intuitive Steuerung
  • rockiger Soundtrack
  • interessante Missionen
  • tolles Fluggefühl
  • __NEWCOL__Kontra:

  • hohe Hardwareanforderungen
  • keine Waffen
  • teils konfuses Leveldesign
  • auf Dauer wenig abwechslungsreich
  • Vergleichbar mit: NY Race, Driver

    Fazit


    Similis hat mit Beam Breakers ein sehr spaßiges Spiel geschaffen: Neben der erstklassigen Grafik sorgt das sehr gute Flugmodell für viel Spaß. Auch die witzigen Missionen fesseln Flugrowdies lange an den Monitor. Schade nur, dass das Szenario auf ein großes Stadtgebiet beschränkt ist und somit auf Dauer spürbar an Abwechslung mangeln lässt. Auch die etwas ungenaue Kollisionsabfrage und der dahingeklatschte Multiplayermodus sorgen für eigentlich unnötige Abzüge in der Gesamtnote. Nichtsdestotrotz: Hier bekommt Ihr viel Spaß fürs Geld!

    Wertung

    PC

    0
    Kommentare

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