Mobile Forces04.07.2002, Marcel Kleffmann
Mobile Forces

Im Test:

Red Faction hat es vorgemacht, Halo griff es auf und Command & Conquer Renegade perfektionierte es: die Mischung aus reiner Shooter-Action und Fahrzeugkampf. Mobile Forces (ab 15,00€ bei kaufen) setzt auch auf diese beiden Spiel-Elemente und stellt sogar den Fahrzeugkampf in den Vordergrund. Ob das Konzept aufgeht, erfahrt Ihr in unserem Test.

Red Faction hat es vorgemacht, Halo griff es auf und Command & Conquer Renegade perfektionierte es: die Mischung aus reiner Shooter-Action und Fahrzeugkampf. Mobile Forces setzt auch auf diese beiden Spiel-Elemente und stellt sogar den Fahrzeugkampf in den Vordergrund. Ob das Konzept aufgeht, erfahrt Ihr in unserem Test.

Zu Fuß oder im Wagen

Fahrzeuge halten in aktuellen 3D-Shootern immer mehr Einzug. Besonders bei Command & Conquer: Renegade wurden die Vehikel im Mehrspieler-Modus unverzichtbar. Größter Nachteil bei vielen Spielen mit steuerbaren Fahrzeugen ist die Level-Größe, denn ohne genug Platz zum Wenden oder zum Beschleunigen bringen selbst die innovativsten Einheiten gar nichts. Deswegen hat sich Rage Software auch für die Unreal-Engine entschieden und einen Action-Shooter mit Fahrzeugkampf entwickelt.

In der Regel stehen sich bei Mobile Forces zwei Teams gegenüber - außer im Deathmatch, bei dem jeder gegen jeden spielt. Alle andere sieben Spielmodi setzen auf Teammatches. Dabei ist es Euch vollkommen freigestellt, ob Ihr in typischer Ego-Shooter-Manier über die Karte lauft und die Gegner mit normalen Waffen aufs Korn nehmt, oder ob Ihr Euch ein herumstehendes Fahrzeug schnappt und mit dem Vehikel über die Karte brettert. Während Ihr ein Fahrzeug steuert, habt Ihr allerdings keine Kontrolle über die mitgeführten Waffen; es besteht aber die Möglichkeit den Feind zu überfahren, falls der sich nicht rechtzeitig in Deckung begibt. Um das gesamte Gameplay noch interessanter zu gestalten, können mehrere Team-Mitglieder in das Vehikel einsteigen und dann beispielsweise von der Rückbank aus Feuerunterstützung geben.

Spielmodi

Während im Deathmatch meist ein wildes Gemetzel stattfindet, kommt es in vielen Teamplay-Modi auf die Zusammenarbeit der Spieler an. So sorgen einige Leute in Fahrzeugen für Ablenkung, während eine Person ungemerkt in die Basis eindringt und die Fahne klaut. Zahlreiche weitere Optionen sorgen für ungemein viel Action in den Spielrunden, sei es im Capture the Flag-Modus oder bei Domination. Bei Letzterem muss ein Punkt auf der Karte für eine festgelegte Zeit gehalten werden.

Einige weitere Variationen dieser beiden Spielmodi stehen außerdem noch bereit. Im Safeknacker-Modus müsst Ihr in die feindliche Basis eindringen, den Tresor zerballern und das Gold klauen. Mit einem Fahrzeug, eine auf einem Anhänger befestige Bombe in die eigene Basis zu schleppen, das ist das Ziel im Trailer-Modus.

Im Singleplayer können diese insgesamt acht Modi mit maximal 15 computergesteuerten Gegnern gespielt werden. Diese Bots stellen sich recht clever an, steigen mit in die Autos ein, fahren selbst Vehikel und suchen Deckung in Gefechten. Jedoch folgen die KI-Gefährten bei Auto-Touren immer den gleichen Wegen und wenn mal ein anderes Fahrzeug im Weg stehen sollte, dann rauscht Euer Kollege einfach durch. Richtige Kampftaktiken können allerdings nur mit menschlichen Gegnern bzw. Kollegen ausgefochten werden.

Waffenwahl

Vor dem Start in die Mission gilt es, den Charakter ordentlich auszurüsten. Dabei kann der Kämpfer nur eine bestimmte Anzahl an Waffen tragen. Eine dicke Panzerfaust nimmt soviel Platz im Inventar weg, dass nur noch kleine Schießprügel mitgenommen werden können. Das Stand-MG lässt überhaupt keinen Platz mehr frei. Ansonsten könnt Ihr im Waffenarsenalb zwischen einer Pistole, der im Nahkampf effektiven Schrotflinte, einigen Maschinengewehren und einem Scharfschützengewehr wählen. Handgranaten dürfen natürlich auch nicht fehlen.

Fahrzeuge

Zwischen vier verschiedenen Fahrzeuge könnt Ihr im Fuhrpark von Mobile Forces wählen. Der leichte Buggy verliert bei fast jedem kleinen Huckel den Boden unter der Rädern und brettert im Vergleich zum Jeep blitzschnell durchs Gelände. Besonders die High-Speed Kurven-Schlitterorgien machen richtig fordernd. Der Jeep ist etwas langsamer, hält dafür aber mehr aus. Noch dicker gepanzert und noch weitaus langsamer ist der BMT. Bei jedem dieser Fahrzeuge kann mindestens eine Person auf der Ladefläche mitfahren und den Spieler waffentechnisch unterstützen. Stolze sechs Mitspieler kann ein Mannschaftstransporter unterbringen. Die Fahrzeug-Physik ist weitgehend gelungen, vor allem wenn einige Räder plattgeschossen sind oder Ihr Euch richtig in die Kurve legt. Das Kollisionsmodell ist nicht ganz so genial, denn das Fahrzeug landet irgendwie immer wieder auf den Rädern.

Grafik und Karten

Grafisch basiert Mobile Forces auf der Unreal-Technologie, jedoch nicht auf der aktuellsten Version, die bei Unreal Tournament 2003 zum Einsatz kommen wird, sondern auf einer aufgepäppelten UT-Engine. Die Wahl des Entwickler-Teams fiel auf die UT-Engine, da diese dafür bekannt ist, große Levels darstellen zu können und damit die Fahrzeuge richtig zur Geltung kommen, müssen die Karten logischerweise relativ weitläufig sein und das sind sie auch. Das Design der Level ist generell auf zwei Teams zugeschnitten und lässt eigentlich keine Wünsche offen. Allerdings fehlt das gewisse Etwas bei der Level-Grafik: viele Texturen wirken blass und werden zu oft wiederholt. Die Spieler-Modelle sind ganz in Ordnung, werden allerdings locker von jedem Charakter bei C&C: Renegade oder Medal of Honor: Allied Assault in den Schatten gestellt. Die gleiche Schwäche tut sich auch bei den Waffen-Modellen auf, denn die Schießprügel wirken nur durchschnittlich. Explosionen und sonstige Spezial-Effekte entfachen nur ein begrenztes Feuerwerk und wiederholen sich zu oft.

Sound

Die Explosionen sehen zwar grafisch nicht so toll aus, lassen dafür aber die Boxen kräftig erbeben. Die Waffensounds klingen auch gut. Die weiteren Sound-Effekte sowie die Sprachausgabe ist gut gelungen. Im Hintergrund dudelt währenddessen der unscheinbare, aber nette Soundtrack des Spiels.

Pro:

  • viele gute Mehrspielermodi
  • vier Fahrzeuge und tolle Fahrphysik
  • acht Waffen, teilweise mit sekundären Schussmodi

  • gelungene Bot-Intelligenz
  • prima Level-Design
  • guter Sound
  • hervorragende Steuerung
  • Kontra:

  • durchschnittliche Grafik
  • zu wenig Levels
  • nur vier Fahrzeuge
  • nur Standardwaffen
  • keine Story
  • Fazit

    Mobile Forces kann es nicht mit der Mehrspieler-Brillanz von CounerStrike, Unreal Tournament oder C&C: Renegade aufnehmen, sorgt aber trotzdem für äußerst spaßige Multiplayer-Duelle für zwischendurch. Jedoch müssen einige menschliche Spieler schon vorhanden sein, am besten mehr als sechs, damit die fahrzeuglastigen Gefechte richtig Spaß machen. Obwohl das Spiel nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit ist und die elf Karten nach einigen Spielrunden bekannt sind, machen die zahlreichen, sich aber oft nur im Detail unterscheidenden Spielmodi richtig Spaß. Auch der Einzelspieler-Modus kann aufgrund der guten Bots überzeugen.

    Wertung

    PC

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    Kommentare

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