Veränderungen auf der Weltkarten
Die schicke und detailverliebte Ober- und Unterwelt der Weltkarte täuscht nicht über die Tatsache hinweg, dass es nur noch vier Ressourcen gib: Holz, Erz, Kristalle und Gold. Diese Straffung ist im Prinzip gar nicht so schlecht, aber es fehlt an einem "ultimativen", ganz besonders knappen Rohstoff. Besser ist hingegen die neuartige Aufteilung der Karte in Sektoren, die zusammenhängend erobert werden, wenn das zentrale Gebäude eingenommen wird.
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Im Gegensatz zu King's Bounty findet das Geschehen auf der Weltkarte im Runden-Modus statt. Die normalen Gegner sind auf ihrer Position festgenagelt und verfolgen euch nicht, wenn ihr vorbei reitet. Feindliche Helden hingegen wuseln munter durch die Welt. Dies ist auch gut so, denn ihr kontrolliert meist mehrere Helden auf einmal und das würde in Echtzeit kaum funktionieren. |
Bisher war es so, dass ihr die einzelnen Gebäude der Reihe nach mit eurem Helden abklappern musstet, um sie unter eure Kontrolle zu bringen. Im sechsten Teil werden nach der Eroberung der zentralen Festung automatisch alle Gebäude im Umkreis (wie Sägewerk oder Mine) unter eure Herrschaft gestellt - etwaige Gegner und Schätze bleiben unangetastet. Diese Vereinfachung steigert zudem die taktische Tiefe, da sich die Fronten schneller verlagern und strategische Punkte eine neue Wichtigkeit erhalten.
Die Computerintelligenz hinterließ in den bisherigen Partien einen brauchbaren Eindruck, attackierte oft sinnvolle Plätze und sammelte Ressourcen sowie Gegner ein. Zwischendurch ließ sie sich ebenso zu seltsamen Verhalten hinreißen und ritt zum Beispiel an meinem Helden vorbei oder lief mehrere Runden lang von Punkt A zu Punkt B und wieder zurück - wahrscheinlich war es bloße Provokation! Was mich aber wesentlich mehr gestört hat, ist die fehlende Stadtansicht, die noch in Heroes V mit unglaublichen Prunkbauten geprotzt hat. Nun verwaltet und erweitert ihr eure Städte auf der Weltkarte und seht die Bauten in Miniaturform erscheinen. Nichts ist mehr zu sehen von der majestätischen Stärke eurer ausgebauten Stadt. Offenbar waren sich die Entwickler selbst bewusst, dass die Stadtansicht irgendwie Mist ist und haben einen animierten Kameraflug im Kleinformat in das Stadtmenü eingebaut, der ebenso halbherzig wie überflüssig wirkt. Der Stadtausbau erfolgt übrigens in einem halbwegs gelungenen Menüsystem, das insbesondere beim Marktplatz etwas überladen wirkt, aber weit schlimmer ist es beim Helden.
Komplexes Heldensystem
Bei jedem Level-Up verbessern sich die Charakter-Attribute des Helden und man darf einen Talentpunkt im komplexen Fähigkeitensystem verteilen. Somit dürft ihr selbst entscheiden, in welche Richtung ihr euren Helden weiterentwickeln wollt. Dabei sind die Auswahlmöglichkeiten wahrhaft reichhaltig. So kann sich der Held - je nach Grundeinstellung - in "Macht" oder "Magie" spezialisieren und dort warten jeweils fünf Unterkategorien. Auch Zaubersprüche und Fertigkeiten können auf diesem Weg erlernt bzw. freigeschaltet und verbessert werden - beispielsweise verschiedene Kampfschreie, Buffs in Form von Verbesserungen der Angriffskraft oder eine höhere Zugweite des Helden auf der Weltkarte.
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Auswahlmöglichkeiten für Talente und Fertigkeiten gibt es mehr als genug, schließlich gibt es noch neun weitere solcher Fenster.
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Da es so viele Möglichkeiten zur Heldenentwicklung gibt, fällt das Talent-Interface entsprechend überladen aus und hätte bestimmt entschlackt oder besser dargestellt werden können, z.B. ließen sich manche Unterpunkte zusammenfassen oder stringenter gestalten. Daher kann das momentan ziemlich überfüllte Menü dazu führen, dass man essentiell wichtige Funktionen wie "das taktische Aufstellen der eigenen Armee vor einer Schlacht" einfach übersieht.
Gesinnung und Gegenstände
Ziemlich gut gefällt mir das neue Gesinnungssystem, genannt "Tränen und Blut". Je nachdem welche Zaubersprüche oder Fertigkeiten ihr in den Schlachten einsetzt bzw. wie ihr euch in manchen Fragestellungen bei den Quests verhaltet, verschiebt sich die Gesinnung des Helden entweder in Richtung Blut ("eher böse") oder Tränen ("eher gut"), was ebenso mit optischen Veränderungen einhergeht. Umso weiter diese Entwicklung fortschreitet, desto stärkere Blut- oder Tränen-Fertigkeiten ergattert der Held - z.B. "Heilige Vergeltung" (Tränen), die der ausgewählten gegnerischen Einheit einen bestimmten Prozentsatz (34%) des Schadens zufügt, den sie seit Beginn der Schlacht ausgeteilt hat.