Im Test:
Nimm mich, ich bin kostenlos!
Diese Grundfassung umfasst die Hauptinsel von Hawaii ("Big Island"), den (noch nicht in Serienproduktion befindlichen) Amphibienflieger Icon A5 , diverse Einsätze und Herausforderungen sowie den kompletten Mehrspielermodus. Das ist ziemlich viel fürs Nichtgeld, damit kann man problemlos mehrere Tage lang Spaß haben. Einen Nachschlag gibt’s für Spieler, die sich mit ihrem Games-for-Windows-Live-Account anmelden: Die erhalten weitere Einsätze, ein Pilotenlogbuch sowie die Boeing Stearman PT-17 obendrauf. Sowie natürlich Achievements, falls man Wert darauf legt, diese zu sammeln.
Äh, wie bitte?
Machen wir es kurz: MSF ist eine Simulation light. Wer Freude an Funkfeuern oder einer zwei Stunden dauernden Startprozedur hat, ist bei den Vorgängern oder beim leicht moderneren X-Plane 10 deutlich besser aufgehoben. MSF hat standardmäßig alle Vereinfachungen aktiviert, so dass die Maschine normalerweise wie auf Beton durch die Lüfte gleitet. Doch selbst wenn man die erhöhte Stabilität,
Stattdessen richtet sich die Aufmerksamkeit auf den Flugschüler: Er wird freundlich begrüßt und durch ein sehr angenehm geleitetes Tutorial geführt. Danach hat man immer die Wahl, wie mittelschwer man sich das Leben machen möchte: Fliege ich selbständig zum nächsten Wegpunkt, oder mache ich den Strike Commander und überspringe die Zeit dahin einfach? Lande ich nach PAPI und VASI oder setze ich die eh unzerstörbare Mühle einfach so auf wie ein aus dem Orbit geworfenes Haus? Gehe ich vor dem Start akribisch die Checklisten durch oder brause ich einfach davon? Ist alles möglich.
Es gibt viel zu tun - packen wir’s ein!
Zum einen kann man sich an Einsätzen versuchen: Kunstflüge machen, jemanden von A nach B transportieren, einen Fotografen von einem knipswürdigen Punkt zum nächsten fliegen, einen Hindernisparcours durchrasen, Checkpunktflüge absolvieren oder als Flieger der Küstenwache einen verschwundenen Kajakpaddler finden und retten. Innerhalb der Missionen gibt es viele, gut platzierte Checkpunkte, so dass man nach einem Crash nicht wieder von ganz vorn anfangen muss. Zum anderen warten jede Menge "Aerocaches". Das sind Pendants der gegenwärtig so modernen Geocaches , nur eben nicht unter, sondern über der Erde. Auf die stößt man entweder per Zufall (fliegt man nahe genug an einem vorbei, wird man darauf hingewiesen), oder man sucht gezielt danach. Zu jedem Aerocache gibt es einen Hinweis, den Rest soll man sich per Internetrecherche selbst zusammengoogeln und dann drauflos flattern - wobei ein Sensor optional noch die relative Entfernung zum Aerocache anzeigt.
Der schöne Schein
Dabei muss man nicht allein sein, denn es gibt ja den Mehrspielermodus: Aktiviert man diesen (entweder frei für alle oder nur für die Freundesliste), tummeln sich über kurz oder lang bis zu 15 weitere Piloten mit auf dem Server - das war’s. Man kann mit ihnen chatten (per Text oder Mikro), aber echte Kooperation in Form spezieller Missionen gibt es nicht. Das Schweben durch die Lüfte Hawaiis wird von einem sehr angenehmen und unaufdringlichen Tribal-Soundtrack begleitet, der die Hoffnung weckt, dass der König der Löwen hinter einer Ecke hervor maunzt.
Der MSF hat einen großen Vorteil im Vergleich zu X-Plane 10: Er simuliert nur einen sehr kleinen Teil der Welt - dementsprechend detailliert ist Hawaii auch geraten. Aus großer bis mittlerer Höhe sind die Inseln eine Freude für die Augen, detailreiche Städte und Wälder verzieren die Landschaft, das Wasser glitzert und plätschert entspannt vor sich her. Die Maschinen sehen sowohl von innen als auch außen sehr gut aus, kleine Details wie Kratzer in den Scheiben werden ebenso dargestellt wie Echtzeit-Schatten in den Cockpits.
Fazit
Es hat schon seinen Grund, warum hier kein »Simulator« im Namen steht: MSF ist sehr unterhaltsam, aber kein echter Ersatz für den Microsoft-Klassiker. Flugfans aus Sparta kommen daher beim sperrigen X-Plane mehr auf ihre Kosten, denn Flight ist deutlich entspannter und zugänglicher - und bietet dabei auch ein Spiel. Man darf halt nur keine echte Simulation erwarten; es gibt keinen Funkverkehr, im Luftraum über Hawaii ist außer im Mehrspielermodus nichts los - und dieser bietet lediglich eine Plattform für gemeinsames Schrabbeln durch die Lüfte, keine echten Koop-Aufträge. Sucht man über den Wolken einfach nur etwas Entspannung, ohne telefonbuchdicke Handbücher wälzen zu müssen, fliegt man hier richtig. MSF ist quasi ein erwachsenes Pilotwings, vergleichbar mit dem alten Looking-Glass-Freudespender Flight Unlimited . Das Ganze bleibt allerdings in jeder Hinsicht sehr oberflächlich und anspruchslos.
Wertung
PC
Ein entspanntes Simulatiönchen für Anspruchslose: Sieht nett aus, ist einfach zu bedienen, bietet aber wenig Inhalt.
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