Im Test:
Anti-Terror-Quartett
In Renegade Ops wird die Welt von einem durchgeknallten Schurken namens Inferno in Atem gehalten, der ganze Städte in Schutt und Asche zu legen droht. Während die Regierung vergebens zu verhandeln versucht, hat General Bryant die Faxen dicke, tritt zurück und holt mit vier Kameraden, den Renegades, sowie PC-Neuzugang Gordon Freeman aus Half-Life zum paramilitärischen Gegenschlag aus.
Jeder der fünf vor jeder Mission frei wählbaren Protagonisten besitzt ein gepanzertes Fahrzeug mit speziellen Eigenschaften: Während Armand zeitweise einen Schutzschild aktivieren kann, hantiert Gunnar mit einer schweren Kanone. Roxy kann hingegen flächendeckende Luftangriffe anfordern, Diz die Gegner mit elektromagnetischen Impulsen vorübergehend außer Gefecht setzen und Gordon ein Rudel selbstständig agierender Ameisenlöwen von der Leine lassen.
Rasen und Ballern
Zudem ist auf jedem Fahrzeug ein Maschinengewehr mit Endlosmagazin montiert, das bei eingestöpseltem Dual-Stick-Controller (von der fummeligen Maus-/Tastatursteiuerung raten selbst die Entwickler ab) via rechtem Analogstick ununterbrochen Blei spuckt, während man mit dem linken Stick Gas gibt und lenkt - ein 360-Controller ist dabei aufgrund angepasster Tastenanzeigen erste Wahl. Da Richtungswechsel nicht abrupt, sondern via Wendemanöver vonstatten gehen, erfordert das Handling allerdings entsprechendes Feingefühl - vor allem wenn man mit aktiviertem Turbo unterwegs ist. Bremsen ist ebenfalls auf Knopfdruck möglich.
In den weitläufigen Spielabschnitten knallt und rummst es teils gewaltig. |
Neben Rammattacken, MG-Salven und Spezialangriffen kann man sich auch mit sekundären Waffensystemen wie Flammenwerfer, Railgun oder Raketenwerfer zur Wehr setzen, die man auf den Schlachtfeldern erbeuten kann. Darüber hinaus kann man auch Feuerkraft steigernde Upgrades für das Maschinengewehr finden. Segnet man das Zeitliche, verliert man die gesammelten Verstärkungen allerdings wieder. Daher ist es wichtig, die Lebensenergie stets im Auge zu behalten und rechtzeitig Reparatur-Kits aufzusammeln.
Offene Spielwelt
An manchen Stellen im Spiel kann man sein Fahrzeug auch gegen einen Helikopter eintauschen. |
Mitunter ist man sogar in Booten, einem Truck oder Helikoptern unterwegs - und das vor meist prächtiger Kulisse und mit stimmungsvollem Funkverkehr. Man kann sogar eine Bonuskammer im Smash TV-Stil entdecken. Lediglich die Bosskämpfe, wenn man sie überhaupt so nennen kann, sind deutlich unspektakulärer als bei der Konkurrenz und die Ladezeiten recht lang. Dafür gibt es aber beeindruckende Zerstörungsorgien und oft auch sekundäre Missionsziele, mit denen man sich nebenher beschäftigen kann, um satte Extrapunkte zu verdienen.
Neben höheren Platzierungen in den Online-Ranglisten schlägt sich fleißiges Punktesammeln auch in schnelleren Levelaufstiegen nieder, durch die man sein Fahrzeug mit immer mehr und besseren Extras ausrüsten kann. Insgesamt kann man jedes der fünf Vehikel mit bis zu vier von 18 teils modellabhängigen Sonderfertigkeiten ausrüsten, um je nach Einsatz mehr Lebensenergie, Sekundärmunition, Turbokraft oder andere Vorteile zu genießen.
Kurzes Vergnügen
Via Splitscreen können zwei, online sogar bis zu vier Spieler mitmischen. |
Der Koop-Modus ist trotzdem immer wieder für eine Runde gut - egal, ob zu zweit via Splitscreen, was zwei Controller voraussetzt, oder mit bis zu drei Online-Partnern, sofern man auf den eher schwach frequentierten Servern passende Mitspieler findet. Mischpartien aus Off- und Online-Spielern sind leider nicht möglich. Dafür kann man den Bildschirm bei lokalen Partien nicht nur statisch, sondern auch dynamisch teilen, was bei entsprechender Nähe anhand eines zusammenfließenden Bildausschnitts mehr Übersicht gewährt, bei ständigem Hin und Her aber auch ziemlich irritieren kann.
Auch die an sich praktischen, sogar Hindernisse berücksichtigenden Zielmarker leiten einen oft nur über Umwege oder überhaupt nicht ans Ziel, weshalb man lieber immer wieder einen Blick auf die jederzeit einblendbare, wenn auch etwas mickrige Gebietskarte werfen sollte. Eine permanent sichtbare Minimap gibt es leider nicht und auch ein Herauszoomen oder Rotieren der Spielkamera ist gänzlich tabu...
Fazit
Renegade Ops bietet auch am PC, einen entsprechenden Controller vorausgesetzt, klassische Twinstick-Balleraction à la Assault Heroes, Gatling Gears & Co, die es ordentlich krachen lässt. Neben den fulminanten Detonationen und dem stimmungsvollen Funkverkehr stechen vor allem die weitläufigen Einsatzorte heraus. Im Helikopter fühlt man sich fast in alte Desert- oder Jungle Strike-Zeiten versetzt. Auch das Missionsdesign weiß mit seinen facettenreichen Haupt- und Nebenaufgaben zu gefallen. Besonders motivierend ist auch das individuelle Aufrüsten der dank Gordon Freemans Half-Life-Buggy neuerdings fünf Hauptfahrzeuge, mit denen man sich sowohl allein als auch mit ein (Splitscreen) bis drei (online) Freunden in die Schlacht begeben kann. Schade ist nur, dass Kollisionsabfrage und Zielmarker nicht immer die beste Figur machen, die Bosskämpfe vergleichsweise unspektakulär sind und die Kampagne nach gerade mal neun Einsätzen auch schon vorbei ist. Wer auf der Suche nach koop-tauglicher Balleraction ist, wird aber einige Stunden äußerst gut unterhalten.
Pro
Kontra
Wertung
PC
Auch am PC bekommt man explosive Balleraction mit motivierendem Fahrzeug-Tuning und Koop-Modus serviert, die trotz riesiger Areale und Bonus-Charakter aber nach wie vor recht kurz ausfällt.
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