Test: Memento Mori 2: Wächter der Unsterblichkeit (Adventure)

von Jan Wöbbeking



Publisher: dtp entertainment
Release:
15.06.2012
Jetzt kaufen
ab 11,48€
Spielinfo Bilder Videos
Sherlock Holmes lässt grüßen

-	Öde: Um die Spielzeit zu strecken, haben die Entwickler Schiebepuzzles und langweilige Aufgaben wie die Reparatur eines Gaslecks und eines Druckers eingebaut.
In San Francisco untersucht man die Katakomben einer Kirche.

Nach dem seichten ersten Kapitel wird es etwas unterhaltsamer. Nachdem man Max gesteuert hat, verschwindet er nach Drohungen und einem fingiert wirkenden Unfall von der Bildfläche. Da eine Hubschrauber-Suche und andere Anstrengungen keine Ergebnisse erzielen, begibt sich die verstörte Lara nach Lyon. Dort merkt sie, dass ein geheimnisvoller Mordfall und einige Blutgemälde mit dem Verschwinden von Max zusammenhängen. Bei ihren Ermittlungen verschlägt es sie an den Tatort im von Erdbeben verwüsteten San Francisco sowie nach Finnland. Je nachdem, welche Entscheidungen man im Laufe des Abenteuers trifft, erlebt man ein anderes Ende.

Eine der größten Stärken von Memento Mori 2 ist die Detektivarbeit. Zusammen mit den Kollegen meiner Abteilung sitze ich z.B. am Präsentationstisch, untersuche mit dem Laserpointer Blutspuren sowie andere Indizien auf den Fotos und vergleiche sie mit unheilvollen Engelsbildern. Ich fühlte mich ein wenig wie bei Phoenix Wright – natürlich ohne die albernen Gags und auf Realismus getrimmt.

Hinweismangel
Schärfentiefe und nahe Einstellungen sorgen für Film-Flair.
Schärfentiefe und nahe Einstellungen sorgen für Film-Flair.

Später untersuche ich den Tatort – die Kellergemäuer einer Kirche - auch höchstpersönlich. Flüchtiges Überfliegen von Akten führt zu fatalen Fehlern, denn dort stehen wichtige Informationen zum Deuten der Indizien. Zum Glück weist mich ein Kollege vorm Betreten der Konferenz darauf hin, ob ich auch wirklich alle Informationen gründlich studiert habe.

An anderer Stelle ist das Spiel aber viel zu knausrig mit Hinweisen, was die Unmengen gewöhnlicher Inventar- und Umgebungsrätsel zur nervigen Geduldsprobe macht. Einige Objekte und alle eingesammelten Genstände lassen sich zwar drehen und untersuchen (was mitunter versteckte Details zu Tage fördert) – wenn man sie anklickt, gibt die Spielfigur aber oft nur belanglose Beschreibungen von sich. Hier hätten die Entwickler sich ein Beispiel an die geschickt eingebundenen Hinweise in Harveys Neue Augen nehmen sollen. Bis auf die Hotspot-Anzeige und gelegentliche Tagebuchnotizen bietet Memento Mori auch keine Hilfe-Funktion.

Hinweismangel
Unterhaltsam: Das Vergleichen von Indizien und blutigen Bildern ist gut umgesetzt.
Unterhaltsam: Das Vergleichen von Indizien und blutigen Bildern wurde gut umgesetzt.

Manche Kopfnüsse erweisen sich daher als frustrierend: Um z.B. an eine Gartenschere in einem hohen Blumenkasten zu gelangen, muss ich erst einmal auf seltsame Weise einen Gartenschlauch präparieren. Ein Zigarrenschneider muss gefunden und entriegelt werden, dann schneide ich einen Ring vom Schlauch ab und bearbeite das runde Stück Gummi anderswo mit einem Papierschneider. Erst dann kann ich den geschaffenen „Versiegelungsring“ als Übergangsstück für Schlauch und Düse nutzen und den Blumenkasten samt Schere herunterspritzen. Auch das Hantieren mit Stecknadeln am Tatort in San Francisco und andere Puzzles sind zunächst gar nicht so leicht zu durchschauen.

Kommentare

Randall Flagg schrieb am
jetfighter3 hat geschrieben:Naja 4P ist bekannt solche Spiele eigentlich immer abzuwerten, außer sie sind Indi-Games mit 16Bit Grafik dann gibts ne 90% Wertung!
Bei diesen Spielen lese ich lieber die Tests auf adventure-treff, hat bisher immer gepasst!
Gekauft wird es sowieso auch nach der Wertung hier!
Was ist denn am Fazit jetzt so schlecht? Der Tester hat geschrieben, dass das Spiel Spaß macht und lediglich die Rästsel stellenweise etwas blöde sind, sowie das Erzähltempo (für seinen Geschmack) zu langsam ist, als dass Spannung aufkommt.
Solange da nicht steht "Die haben einen Ego-Shooter draus gemacht" oder "Ganz neues Gameplay integriert": Schlag zu. Der Rest der negativen Sachen (laut Pro & Contra) waren ein paar technische Mängel, über die man hinwegsehen kann. Denkt daran, diese Tests geben nur wieder, was der Tester empfunden hat. Nur weil er sagt, dass er es so und so empfand, heißt es ja nicht, dass es tatsächlich so "schlecht" ist.
jetfighter3 schrieb am
Naja 4P ist bekannt solche Spiele eigentlich immer abzuwerten, außer sie sind Indi-Games mit 16Bit Grafik dann gibts ne 90% Wertung!
Bei diesen Spielen lese ich lieber die Tests auf adventure-treff, hat bisher immer gepasst!
Gekauft wird es sowieso auch nach der Wertung hier!
JunkieXXL schrieb am
Hm, Gamona gibt 80%, Gamersglobal 8, looki 74% und Adventurecorner 85%. Mehr Tests sind noch nicht draussen (abgesehen von diesem hier), aber Grund genug sich das Ding trotzdem zu kaufen. Auf das Game warte ich nämlich schon paar Monate.
schrieb am