Chaos Legion07.12.2003, Marcel Kleffmann
Chaos Legion

Im Test:

Capcom versucht sich immer engagierter am PC-Markt zu etablieren und präsentiert mit Chaos Legion (ab 14,99€ bei kaufen) ein auf den ersten Blick extrem simples Action-Rollenspiel. Ob sich die Monstermetzelei rund um den Helden Sieg Wahrheit mit der mächtigen Konkurrenz einlassen kann oder kläglich versagt, lest ihr im Test.

Wer oder was ist Sieg Wahrheit?

Vier Jahre ist es her, dass die drei Freunde Delacroix, Sieg und Siela die Auferstehung des bösen Geistes Azrail verhindert haben. Aber die Rettung der Welt forderte ein teures Opfer: die Seele von Siela. Getroffen von diesem Schicksalsschlag trennten sich die Wege von Sieg und Delacroix. Letzterer wurde nach diesen tragischen Ereignissen korrumpiert und verfiel dem Bösen. Von nun an strebt er selbst nach der Auferstehung von Azrail und nur Sieg kann seinen Ex-Freund aufhalten...

Natürlich ist es klar, dass ihr in die Rolle von Sieg Wahrheit schlüpft. Er ist ein junger Schwertkämpfer mit der Macht der Dunklen Glypten und zugleich Träger einer der skurrilsten Namen aller Zeiten, der alle Feinde erzittern und Tester schmunzeln lässt. Immerhin hat er auch die Fähigkeit, mit Hilfe von erlösten Seelen die Legion des Chaos zu beschwören, die ihm im Kampf gegen das Böse zur Seite steht.

Öde Arenengefechte prägen das Gameplay von Chaos Legion.
Lineares Gemetzel

Ihr schlagt euch durch zahlreiche strikt lineare Levels und zwar mit zwei unterschiedlichen Kampfmodi: Im Angriffsmodus steuert ihr Sieg direkt. Dieser Modus ist gut geeignet, um mit wenigen Gegnern alleine klar zu kommen, denn die Beweglichkeit sowie die Angriffkraft sind enorm, aber die Verteidigung ist total mies. Beim Force-Angriff hingegen beschwört Sieg einige Legionen. Dies ist besonders sinnvoll, wenn euch scharenweise Gegner attackieren. Dabei sinkt zwar die Angriffsstärke des Helden, aber die Möglichkeit, die Legionen gegen die Feinde zu schicken, ist ungleich effektiver. Der Legion könnt ihr übrigens "kleine" Befehle erteilen, die anschließend vielleicht erfüllt werden.

__NEWCOL__

Insgesamt sieben verschiedene Legionen könnt ihr durch entsprechende Wappen beschwören, die ihr in den fortlaufenden Levels findet. Im Kampf beschränkt sich das Spiel allerdings auf zwei jederzeit austauschbare Chaoten. Sämtliche Legionen unterscheiden sich in der Angriffart (Nah- oder Fernangriff) und sind manchmal effektiver gegen Biowesen oder Metallfeinde. Aber egal, welche Art von Feinden ihr ins Nirvana schickt: Jeder Gegner bringt eine bestimmte Anzahl an Erfahrungspunkten, die ihr nach dem jeweiligen Level in Upgrades investieren könnt.

Gegnermassen ohne Ende erwarten Sieg Wahrheit!
Ödes Level-Design

Die eintönigen Levels mit den langweiligen Missionszielen der Marke "Gegner erledigen" oder "bestimmte Monster umbringen", könnt ihr am besten mit Hilfe eines Gamepads kontrollieren. Zwar funktioniert die Steuerung auch mit der Tastatur, aber mit einem Gamepad gehen die sinnlosen Massengefechte besser von der Hand. Viel Freiraum zur Bewegung habt ihr in den kleinen Level-Abschnitten jedoch nicht, denn viele sind einfach nur Arenen, die mit Gegnern gefüllt werden. Danach geht es weiter zur nächsten Arena und so weiter...

Die technische Seite von Chaos Legion präsentiert sich genau so wie das Gameplay: eintönig, langweilig und öde. Zwar sind die Massen an Monstern richtig beeindruckend, aber sobald sich der Bildschirm von Feinden leert, werden auch schnell die Detailarmut, die grässlichen Hintergründe, die sterile Außenwelt sowie die polygon- und farbarmen Levelobjekte sichtbar. Hier hätten die Entwickler noch viel mehr rausholen können und müssen. Spitzenklasse sind hingegen die Render-Videos. Schlecht präsentieren sich wiederum die dumpf im Hintergrund hämmernde Musik sowie die total durchschnittlichen Soundeffekte.

Fazit

Die PC-Version von Chaos Legion präsentiert sich ziemlich mies. Die technische Umsetzung spottet der möglichen Leistung aktueller Hardware und auch der Sound ist einfach schwach. Viel schlimmer wiegt, dass Chaos Legion auch am monotonen Gameplay leidet: In jedem Level dürft ihr exakt dasselbe machen! Keine Abwechslung, nur lineares sinnloses Dauerklicken gegen gigantische Monstermassen – was anfangs noch Spaß macht, wird schnell öde. Am Ende können eigentlich nur die hervorragenden Renderfilme gelobt werden, der Rest ist nicht der Rede wert.

Pro

hervorragende Rendersequenzen
stimmungsvolle Areale
zwei Kampf-Modi
einfaches Spielkonzept
günstiger Preis

Kontra

langweilige Levels
eintöniges Gameplay
kaum Abwechslung
dämliche KI
nur Massenkämpfe
wenig Bewegungsfreiheit
absolut grässliche Grafik
schwacher Sound
dumpfe Musik

Wertung

PC

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