Test: Die Gilde: Gaukler, Gruften und Geschütze (Taktik & Strategie)

von Bodo Naser



Entwickler:
Publisher: JoWooD
Release:
kein Termin
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Mehr Neuerungen

Mit am beeindruckendsten sind sicher die neuen Gebäude Landsitz, Burg und Schloss, die Ihr erst mit dem entsprechenden Titel errichten dürft. Die Burg verfügt jetzt über die Erweiterung Kanonenturm, mit dem sich prima Gebäude von Konkurrenten beschießen lassen. Flugs Geschoss und Pulvermenge ausgewählt und schon liegt ein störendes Haus in Trümmern! Daneben gibt es eine eigene Alchimistenkammer und das Geheimkabinett, das mit einem fiesen Attentäter bestückt ist. Wer sich gar im Stadtbild verewigen möchte, kann nun auch ein Standbild errichten lassen, das in drei Größen zur Verfügung steht.

Als neue Stadt ist das stattliche Nürnberg hinzugekommen, das mit seinen vielen Marktflecken über ein großes Erweiterungspotential verfügt. Als neues Kartenspiel gibt es nun die "Kaiserwahl", eine Art von Poker, bei der es auf Wunsch einsatzmäßig heftig zur Sache geht. Auch neue Ämter finden sich auf der Reichsebene: Besonders ehrgeizige können hier zum Reichskanzler oder gar zur grauen Eminenz hinter dem Papst aufsteigen.

Andere sinnvolle Neuerungen wirken eher im Verborgenen: So ist es jetzt endlich möglich, seinem Meister genaue Anweisungen in Prozent zu geben, was er bevorzugt produzieren soll. Eure Karren dürft Ihr nun in der Stadt auf Handelsrouten schicken.

Mehr Grafikdetails

Grafisch bietet das Add-On vor allem bei den überarbeiteten Charakter-Modellen wesentlich mehr Details. Die Gewänder werfen nun Falten und an der Kleindung sind Accessoires wie blitzende Köpfe zu erkennen. Obwohl viel besser geworden, wirkt die Animation der 3D-Figuren leider immer noch etwas marionettenhaft. Insgesamt erscheint vor allem die Darstellung der Stadt, bei der auch T&L-Effekte zum Einsatz kommen, gelegentlich etwas dunkel, was vielleicht zum Friedhof passen mag, aber kaum zum fröhlichen Lager der Gaukler. Die Zahl der Zwischensequenzen hat sich erhöht, leider passen sie teils nicht zum Geschehen. Preis für all die neue Grafikpracht sind allerdings derbe Ruckler beim Scrolling.

Stimmiger Sound

Von wenigen Soundfehlern einmal abgesehen, zaubern neben der Grafik vor allem die zeitgenössische Musik und die Geräusche ein stimmungsvolles mittelalterliches Ambiente auf den Rechner. Viele neue Sprachsequenzen sind hinzugekommen, die, wie etwa die bühnenreife Vertonung der Theateraufführung, teils sehr professionell mit den bekannten Sprechern umgesetzt wurden. Allerdings sind auch die nicht immer zum richtigen Zeitpunkt zu hören, was bisweilen für etwas Verwirrung sorgt.

Lästige Bugs

Leider haben sich wie seinerzeit beim Release des Hauptspiels einige Bugs eingeschlichen: Das Add-On daher als fehlerfrei zu bezeichnen, wäre eine krasse Schönfärberei! Von gelegentlichen und scheinbar ganz normalen Grafikaussetzern abgesehen sind auch Programmabstürze an der Tagesordnung. Die langen Ladezeiten sind ebenso lästig wie das ständige Ruckeln beim Scrollen. Manch einer bekommt die Erweiterung gleich gar nicht zum Laufen, da sie sich nur ohne Patches des Grundspiels richtig installieren lässt. Für andere ist nach ein paar Jahren Spiel einfach Schluss. Linderung bringt wohl nur ein baldiger Patch sowie die Aussprache mit Leidensgenossen im Forum von JoWooD.

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