Im Test:
Willkommen in der (Kugel-)Hölle
„These guys are dead serious. Let’s make em just dead, will ya?” – kein Zitat des Piloten Max könnte Thunder Wolves treffender beschreiben. Mein Helikopter, der frappierend an einen grellbunt gestrichenen UH-60 „Black Hawk“ mit irrwitziger Bewaffnung erinnert, wird in diesem Moment aus allen Richtungen beschossen. Aus den Boxen dröhnt lauter Hardrock und vor mir tauchen feindliche Kanonenboote und Kreuzer auf. Also den Abzugsfinger durchgedrückt und raus mit den Raketen!
Ja das ist irrwitzig, viel zu bunt und viel zu laut. Aus jeder Pore trieft Spielhallen-Arcade, sei es die Punktehatz mit Multiplikatoren, die einfache und sehr direkte Steuerung oder die unendliche Bewaffnung des augenfeindlich lackierten Kriegsgeräts. Überall kracht, explodiert und brennt es. Munitionsknappheit? Gibt es nicht! Nachladen? Unnötig! Wie in einem Trash-Actionfilm aus den 80er Jahren erwehre ich mich Unmengen feindlicher Infanterie, Panzer, Luftabwehrgeschütze und Helikopter. Dabei muss ich geschickt mit gelenkten und ungelenkten Raketen sowie Spezialwaffen wie Bombing Runs oder Bunker-Bustern hantieren. Für jede Waffe habe ich unbegrenzt Munition und nur die Nachladezeitenverhindern vollständiges Dauerfeuer. Dennoch ist der Gefechtskopf-Durchsatz beeindruckend und mein Finger ruht oft wie festgetackert auf dem Abzug. Leider
Donnerschläge im Sekundentakt
In 13 abwechslungsreichen Missionen gilt es, Konvois zu beschützen, Stellungen zu verteidigen, bestimmte Ziele zu vernichten oder Extraktionseinsätze zu fliegen. Die Struktur der Missionen ist ebenso schnell wie die Action drumherum: kaum ein Einsatz, in dem nicht ein haarsträubender Zwischenfall den nächsten jagt und sich meine Ziele dynamisch ändern. Während der Kampagne wechsle ich mehrfach im Kampf mein Gefährt, muss mich auf plötzliche Railshooter-Sequenzen einstellen und bin auch mal mit einem Panzer unterwegs. Die Helikopterauswahl ist groß: neun Maschinen vom „Little Bird“ bis zur legendären „Werewolf“ stehen im Hangar bereit.
Der Ritt ist allerdings viel zu schnell vorbei und auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad zu einfach. So gerät man äußerst selten in Lebensgefahr und kann sich allzu oft mit Einsatz von Flares und dem Boost retten. In nur vier Stunden ist die letzte Mission erreicht und der
Zudem bleibt bei all dem Feuerregen die völlig hanebüchende und ironisch-trashige Erzählung um eine Söldnerarmee und ein Drogenkartell auf der Strecke. Ist die Inszenierung in den Missionen durch witzige Dialoge und ordentliche Cutscenes gut gestaltet, gibt es zwischen den Missionen leider keine verbindenden Hintergrundinfos oder Briefings. Hier hätte man mit wenigen Videos mehr rausholen können, um etwa Rückblenden präziser anzukündigen. Dies ist für mich auf dem Weg zum nächsten Highscore aber zu verschmerzen.
Fazit
Thunder Wolves ist herrlich selbstironisch und führt die Tradition von Thunderhawk und Desert Strike explosiv fort, ohne durchgehend die Größe der Klassiker zu erreichen. Das starke Missionsdesign, die irrwitzige Action und die trashigen Kommentare und Dialoge meiner Piloten machen die viel zu kurzen vier Stunden der Kampagne dennoch zu einem echten Höllenritt. Leider trüben die schwache Kulisse sowie die durchschnittliche Erzählung das Bild. Zudem fehlt es oft an einer echten Herausforderung, denn die Bosskämpfe sind zu einfach und die Ausweichmechanismen der Helikopter zu mächtig. Auch der Umfang neben der im lokalen Ko-op spielbaren Kampange könnte größer sein, zumal es abseits von Ranglisten keinen Online-Mehrspielermodus gibt. In diesem Sinne: „It’s not Rocket Science – it’s just Rockets!”
[Die Wertung für die Konsolenversionen gibt es hier - Anm. d. Red.]
Pro
Kontra
Wertung
PC
Explosiver und ironischer Helikopter-Shootout mit schwachen Bosskämpfen und durchschnittlicher Kulisse
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