Böse Nachbarn31.07.2003, Bodo Naser
Böse Nachbarn

Im Test:

Mit Böse Nachbarn (ab 36,95€ bei kaufen) veröffentlicht Publisher JoWooD eines jener Spielchen, die wir alle so gerne nebenher spielen. Eben mal kurz dem verhassten Hausbesitzer von nebenan einen Lausbubenstreich spielen, hat selten so viel Spaß gemacht wie hier. Mehr zum witzigen und dazu noch innovativen Gameplay des Gelegenheitsspiels in unserer Review.

Spielerisch kurzweilig

In Böse Nachbarn geht es darum, Euren fettbäuchigen Nachbarn ein wenig zu ärgern. Zu diesem Zweck darf der sympathische Woody diesem weniger sympathischen Mitmenschen Streiche spielen, die in Form einer Comedy-Serie im fiktiven JoWooD-TV Vienna ablaufen.

Dafür erhaltet Ihr jeweils eine Bewertung in Prozenten, die eine Einschaltquote ergeben. Erreicht Ihr eine bestimmte Quote sowie eine bestimmte Anzahl von Streichen, habt Ihr gewonnen. Die ersten drei Episoden stellen eine Art Tutorial dar, in der Ihr die einfache Steuerung des launigen Spielchens erlernt, das mit seinen 14 Episoden zu drei Staffeln leider viel zu schnell durchgespielt ist.

Teils derbe Scherze

Was tun Menschen nicht alles, um ihre lieben Nachbarn zu malträtieren!? Von mannigfaltigem Lärm über übelste Gerüche und persönliche Drohungen bis hin zur Unterlassungsklage vor Gericht reicht die Klaviatur des nachbarlichen Terrors. Die Scherze in Böse Nachbarn sind da weit harmloser: Es fängt damit an, die Antenne zu verknoten, geht über das Anmalen von Portraits bis zu explodierenden Eiern in der Mikrowelle.

__NEWCOL__Dabei kann sich Woody den Verwünschungen des Nachbarn sicher sein, den Ihr bisweilen erst durch einen gefaketen Anruf in die richtige Ausgangsposition locken müsst. Schnuppert er dann an der mit Stinkkäse präparierten Blume, um danach ins vollgestopfte Klo zu reihern, schnellt Eure Quote in eine ungeahnte Höhe.

Simple Steuerung

Im weiteren Spielverlauf könnt Ihr Euch auch darauf freuen, dass der Nachbar einen Waschtag einlegt, allein seinen Geburtstag feiert oder sogar Besuch von seiner Mutti bekommt. Stets ergeben sich so tolle Gelegenheiten für neue Gemeinheiten, die immer komplexer werden.

Bestimmte Elemente wiederholen sich allerdings nach einer Weile. Erleichtert wird das destruktive Treiben durch eine einfache Bedienung, die das Spiel auch für Gelegenheitsspieler zugänglich macht. Speichern ist dabei nicht notwendig, da die Episoden nur Minuten dauern und automatisch freigeschaltet werden.

Köpfchen gefragt

Erwischen lassen solltet Ihr Euch dabei allerdings nicht, denn ansonsten geht es Woody an den Kragen. Neben Geschick und Schnelligkeit ist daher auch Taktik gefragt. Um nicht mit dem stets erbosten Hausherrn zusammen zu treffen, müsst Ihr möglichst klug den Raum wechseln oder Euch im dekorativen Wandschrank verstecken.

Später kommen noch Haustiere wie Papagei Polly oder der Hund hinzu, die den Nachbarn warnen. Sie gilt es natürlich möglichst elegant aus dem Verkehr zu ziehen. So steigt der Schwierigkeitsgrad des Spiels kontinuierlich an, bleibt aber immer auf machbarem Niveau.

Comic-Optik

Grafisch wartet das Spiel mit einem ziemlich erträglichem Cartoon-Look auf, der auch bestens zum witzigen Inhalt passt. Gelungene Schatteneffekte verleihen der gerenderten Grafik ein Mindestmaß an Plastizität, so dass alles nicht zu zweidimensional wirkt.

__NEWCOL__Leider wechselt die Location nie - alles spielt sich also in einem Haus ab, das aber im Spielverlauf um einige neue Räume erweitert wird. Auch ein paar Filmchen hätten dem Spiel noch gut getan, sie fehlen leider komplett.

Sitcom-Sound

Schließlich passt auch die flotte Bigband-Musik perfekt zum lustigen Treiben auf dem PC-Bildschirm. Da das Ganze im Stile einer TV-Comedy abläuft, gibt es natürlich auch die passenden Geräusche dazu:

Stilecht lachen und klatschen wie in einer US-Sitcom (z.B. Friends) die Zuschauer, wenn der reichlich korpulente Nachbar mal wieder auf einer wohl platzierten Seife ausrutscht. Eine Sprachausgabe gibt es allerdings nicht.

Fazit


Wer einmal den verschwitzten Nachbarn von nebenan mittels eines ausgeklügelten Streiches auf die virtuellen Bretter seines Heims geschickt hat, wird nicht mehr so leicht loskommen von dem witzigen Spielchen. Das pfiffige und leicht zu erlernende Gameplay im Stile einer Comedy-Fernsehserie, bei dem es auf eine möglichst hohe Einschaltquote ankommt, verführt einfach zum Weitermachen. Die Comic-Grafik ist zwar sicher nicht jedermanns Geschmack, passt aber perfekt zu dem kurzweiligen Spiel. Leider ist Böse Nachbarn auch ein recht kurzes Vergnügen, denn wer sich ranhält, hat es in einer paar Stunden durchgezockt. Das Spiel ist dennoch empfehlenswert, denn ein paar Nachbarn hat wohl jeder und über den Preis von etwa 15 Euro kann man nicht meckern!

Pro

<li>witziges Gameplay</li><li>Geschick und Köpfchen gefragt</li><li>intuitive Bedienung</li><li>auch für Gelegenheitsspieler</li><li>machbarer Schwierigkeitsgrad</li><li>im Stil einer TV-Sitcom</li><li>Grafik im Comic-Stil</li><li>geringer Preis (15 Euro)</li><li>passende Musik</li>

Kontra

<li>viel zu schnell durchgespielt</li><li>Streiche wiederholen sich</li><li>nur in einem Haus</li> <li>keine Filmchen</li>

Wertung

PC

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