Battlefield 1942: Secret Weapons of WWII29.09.2003, Marcel Kleffmann
Battlefield 1942: Secret Weapons of WWII

Im Test:

Die ersten Bilder und Details zum Add-On Secret Weapons of WWII ließen ein Raunen durch die nicht gerade kleine Fan-Gemeinde gehen. Denn niemand konnte sich so richtig vorstellen, ob die fiktiven Fahrzeuge und Prototypen wirklich in das Battlefield 1942-Konzept passen und nicht die Balance im Mehrspieler-Modus zerstören würden. Wie sich das Add-On spielt und ob Battlefield 1942-Fans zuschlagen dürfen, erfahrt Ihr auf dem Test-Schlachtfeld.

Mythos Battlefield

Battlefield 1942 ist ein Phänomen. Das Spiel kam fast aus dem Nichts und überzeugte seitdem Action-Fans mit spaßigen Mehrspieler-Duellen auf gigantischen Karten im Zweiten Weltkrieg. Bei dem Erfolg war ein entsprechendes Add-On nur eine Frage der Zeit. Als dann Road to Rome mit vielen neuen Karten, aber wenig frischen Vehikeln veröffentlicht wurde, blieb der Wunsch nach neuen Fahrzeugen und Waffen weitgehend unerfüllt. Mit der zweiten Erweiterungs-CD Secret Weapons of WWII kommen die Entwickler den Forderungen jedoch nach und bereichern den Fuhrpark mit 16 neuen Fahr- und Flugzeugen.

PSSSSSSSST - Geheim

Schon allein der Titel Secret Weapons of WWII legt die Vermutung nahe, dass es sich bei einigen der neuen Waffensysteme nicht um reales Kriegsgerät handelt. Zwar basieren sieben der Fahrzeuge auf gefundenen historischen Prototyp-Unterlagen, die den Ausgang des Zweiten Weltkriegs hätten beeinflussen können, aber die restlichen neun Fahrzeuge sind ausschließlich Hirngespinste der Entwickler.

Vom Jetpack bis zum Flakpanzer

Das gute, alte "Hail to the King, Baby" Jet-Pack der Marke "Duke Nukem im Zweiten Weltkrieg" katapultiert Infanteristen ziemlich flott in die Lüfte. Von dort aus können die Soldaten die feindlichen Truppen mit dem MG ausschalten. Weniger spektakulär, dafür aber wesentlich wendiger und schneller präsentiert sich ein Motorrad mit Beiwagen inklusive eines fest montierten Maschinengewehrs.

__NEWCOL__Des Weiteren gibt es einen amerikanischen Sherman-Panzer mit einem T-34 Calliope-Raketenwerfer sowie einen Flakpanzer, der sich sowohl durch seine schnelle Feuerrate und die schlagkräftige Vierlings-Flak auszeichnet, aber auch mit der Tatsache, dass diese Wunderwaffe auf Boden- und Lufteinheiten feuern kann.

Seine Schwachstelle ist allerdings die miserable Panzerung. Auf Seiten der Achsenmächte steht mit dem Sturmtiger eine weitere extrem starke Panzer-Einheit zur Verfügung, die mit einem guten Schuss so ziemlich alles in die Luft jagt, was auf dem Schlachtfeld kreucht und fleucht. Aber auch das Teil hat einen gravierenden Nachteil, denn der Sturmtiger kann immer nur direkt nach vorne schießen.

Riesige Bomber, pfeilschnelle Raketen

Bei den weiteren Geheimwaffen handelt es fast ausschließlich um fliegende Objekte. Der Armstrong Whitworth AW-52-Bomber der Alliierten sieht aus wie eine frühe Version des modernen Stealth-Bombers und kann eine ganze Ladung Explosivkörper vom Himmel regnen lassen. Wenn Euch allerdings der Whitworth AW-52 zu langsam ist, dann solltet Ihr zur flotten McDonnell F-85 Goblin greifen. Dieses extrem schnelle, wendige und zugleich schwach gepanzerte Raketenflugzeug ist ideal geeignet, um Infanteristen mit der Bordkanone zu erledigen - ein Treffer ist aber entweder Glücks- oder Übungssache.

Auch die Achsenmächte haben mit dem Horton HO 229-Jet sowie dem Raketenjäger Natter zwei neue Flugzeuge spendiert bekommen, die den eben genannten alliierten Fliegern gleichen. Nur, dass sich die Natter im Gegensatz zur Goblin besser steuern lässt, dafür aber wenig Sprit an Bord hat und der deutsche HO 229-Jet zusätzlich eine Bordkanone besitzt.

Die mit Abstand abgedrehteste Waffe ist die Wasserfall-Lenkrakete der Achsenmächte. Diese mehr als pfeilschnellen Raketen steuert Ihr komplett selbst aus der Ego-Perspektive, nachdem Ihr in das entsprechende Gebäude auf der Karte gegangen seid. Habt Ihr die Rakete dann ins Ziel manövriert, müsst Ihr eine Zeit lang im Gebäude warten, bis Ihr wieder die nächste Rakete lenken dürft. Die Wasserfall-Lenkrakete ist also die ultimative Kamikaze-Waffe gegen lahme Luft- und Bodenziele. Die Steuerung des Teils ist jedoch ein Fall für sich.

Für den am Boden gebliebenen Fußsoldaten stehen noch sieben neue Schießprügel zur Verfügung: Da wäre einmal die auf kurze Distanz sehr effektive Schrotflinte, einige gute Maschinengewehre, ein optionaler Granatwerfer und ein fieses Wurfmesser, das auch als Stichwaffe benutzt werden kann.

__NEWCOL__Neue Karten und der Zielmodus

Die insgesamt 16 Fahrzeuge dürft Ihr auf acht nagelneuen Karten ausprobieren. Die virtuellen Kriegs-Schauplätze reihen sich gekonnt in die Riege der schon bestehenden Battlefield 1942-Maps ein, denn alle sind ausnahmslos schön gestaltet, fair ausbalanciert und bieten für jede Partei sowie Truppentyp bestimmte Vor- und Nachteile. Außerdem sind die neuen Karten ein Stückchen größer als ihre Vorgänger, da sonst die neuen Flugzeuge nicht richtig zur Geltung kommen würden.

Neu ist ebenfalls der "Ziel-Modus", den Ihr auf sechs der acht Karten ausleben könnt. Diese Alternative zum "Eroberungs-Modus" stellt Euch die Aufgabe, bestimmte Ziele auf einer Karte in die Luft zu jagen oder zu sabotieren. Habt Ihr dann einen erfolgreichen Angriff durchgeführt, verliert die gegnerische Partei an Tickets. Die taktische Tiefe dieser Gefechte wird ungemein durch die Ingenieure erhöht, da sie Ziel-Gebäude wieder reparieren können.

Grafik und Sound

Optisch hat sich an Battlefield 1942 nicht wirklich viel getan. Einige nette Details und schöne Landschaftsobjekte wurden den neuen Karten spendiert, ansonsten sind die Änderungen eher unauffällig. Richtig klasse geworden sind hingegen die detaillierten Modelle der frischen Vehikel. An der Soundkulisse hat sich ebenso wenig verändert: Die Geräusche der neuen Einheiten fügen sich nahtlos in die bisherige Umgebung ein, ohne besonders aufzufallen.

Fazit


Nach der Ankündigung von Secret Weapons of WWII war ich ziemlich skeptisch, ob sich die neuen Waffensysteme wirklich in das Battlefield 1942-Gameplay einfügen können - schon allein aufgrund der Tatsache, dass es sich nicht um reale Waffen handelt. Doch das Entwickler-Team hat die Gratwanderung des fairen Balancings hinbekommen und die 16 neuen Fahrzeuge gekonnt in das Spiel implementiert. Des Weiteren sorgen die klasse gestalteten Karten für frische Taktiken. Auch der neue "Ziel-Modus" erweist sich als gelungen und schöne Alternative zur Eroberung der Flaggen. Während das Spiel im Mehrspieler-Modus für immensen Spielspaß sorgt, bleibt die Singleplayer-Variante aufgrund schwacher KI weitgehend auf der Strecke. Wenn Ihr gerne Battlefield 1942 spielt und neben neuen Karten auch viele neue Fahrzeuge haben wollt, dann führt kein Weg an Secret Weapons of WWII vorbei!

Pro

<li>acht toll gestaltete neue Karten</li><li>16 ausgewogene, fair ausbalancierte Einheiten</li><li>neuer Spielmodus</li><li>sieben frische Schießprügel</li><li>mehr taktische Möglichkeiten</li><li>starke Betonung auf Teamplay</li><li>einfache Steuerung</li><li>leichte Integration ins Hauptprogramm</li><li>sehr gute Grafik</li><li>verbesserter Sound</li><li>bis zu 64 Spieler</li>

Kontra

<li>schwacher Singleplayer-Part</li><li>dümmliche und wechselhafte Intelligenz der Bots</li><li>lange Ladezeiten der Karten</li><li>recht teuer</li>

Wertung

PC

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