Im Test:
Nervender Weltuntergang
DD gibt sich zunächst angenehm satirisch, da man die Angst der Leute ausnutzen muss. Man verkauft seltsame Dinge, die in der Apokalypse vermeintlich nützlich sind. So gibt es Hasenpfoten, die Abergläubische vor bösen Mächten schützen sollen. Fragt sich nur, was das haarige Ding dann konkret gegen atomare Strahlung bringt? Oder die Leichtgläubigen lieber mit einer Gasmaske für die letzten Tage abzocken? Schön, dass das mal jemand aufs Korn nimmt, auch wenn der satirische Ansatz im Spielverlauf immer mehr verloren geht. Stattdessen gibt’s dann pseudosexy Comics im Stil von Mad TV, die mit dem morbiden Thema eigentlich nix zu tun haben.
Einfältiger Ablauf
Man startet mit den ersten Schritten, wobei man lernt wie man die insgesamt 30 Sachen produziert, unters Volk bringt und neue erforscht. Wichtig: Die Leute kaufen nur, wenn sie verunsichert sind! Daher gibt’s auch eine Anzeige, die irgendwo zwischen Zufriedenheit und Wut hängt. Man sollte den Leuten also mittels eines Jahrmarkts etwas Unterhaltung bieten, aber zu fröhlich wollen sie es auch nicht. Dafür gibt’s Werbung und Verbrechen, die vielsagenderweise zusammen in einem Menü untergebracht sind. Die Verunsicherung kostet Geld und die unerlaubte auch noch Geschick, da man eine farbige Fläche treffen muss; übrigens die einzige „Actioneinlage“ im sonst statischen DD.
Aufträge erledigen
Das braucht man auch, wenn man die wenigen Attraktionen für den Park bauen will, der auf dem Comichügel thront und der so billig aussieht wie der Rest von DD. Dort oben gibt es auch neue 20 Missionen, die man als Karte zieht. Wer hier sein Schicksal umdreht, bekommt bisweilen die Bevölkerung halbiert oder verdoppelt, je nachdem ob man die Mission schafft. Das kann allerdings auch nach hinten losgehen, was für miese Stimmung sorgt. Jede Missstimmung ist jedoch ein Segen, da sie für steigende Umsätze mit dem Plunder sorgt. Am Ende zählt doch wieder nur, was man dem Konto hat. Für zusätzliche Motivation sorgt auch nicht, dass man all Schaltjahr mal ne Wette angeboten bekommt.
Fazit
Der satirische Ansatz von Doomsday wäre ja ganz nett, müsste aber deutlich mehr Spieltiefe bieten. Es hätte bestimmt unterhaltsam sein können, mit der Dummheit der Leute Geld zu machen, wenn man denn clever hätte vorgehen müssen. Selbst als simple Comic-Wirtschaftssimulation bietet dieses Spiel einfach zu wenig Abwechslung. Man kann zwar Skurriles produzieren, aber es gibt nur sehr wenige Forschungsgebiete. Der geringe Umfang betrifft auch den Jahrmarkt, sonstige Ausbauten sowie die Spielmodi – okay, es gibt nur einen. Die thematisch interessante Weltuntergangsstimmung mündet hier sehr schnell in apokalyptische Langeweile.
Pro
Kontra
Wertung
PC
Am mauen Gesamteindruck kann auch Nostradamus nix mehr ändern, da viel zu wenig geboten wird.
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