Test: Shadow Warrior (Shooter)

von Mathias Oertel



Entwickler:
Publisher: Devolver Digital
Release:
26.09.2013
26.09.2013
26.09.2013
24.10.2014
24.10.2014
Erhältlich: Digital (Steam, GOG)
Erhältlich: Importhändler
Erhältlich: Importhändler
Spielinfo Bilder Videos
Schritt in die Moderne

Bei all der Oldschool-Action, die von Flying Hog gut in die Gegenwart gebracht wurde, gibt es auch ein paar Ansätze, die man modernen Shootern entnommen hat. So z.B. das dreigeteilte Aufstiegssystem. Sowohl Waffen als auch Kräfte oder Fähigkeiten von Lo Wang können aufgerüstet werden. Um Schusswaffen mit größeren Magazinen, stärkerer Munition oder Sekundärfunktionen wie z.B. dem gleichzeitigen Abfeuern aller Schrotgewehrkammern auszustatten, ist das Geld notwendig, das man allerorten findet. Natürlich kann man das Kapital auch dazu verwenden, kurzerhand Munition über den Auf-/Ausrüstungsbildschirm zu kaufen, falls man wider Erwarten auf dem Trockenen sitzt.
Shadow Warrior ist nichts für Zartbesaitete.
Shadow Warrior ist nichts für Zartbesaitete.
Mit Karmapunkten, die man wiederum mit gelungenen Kombos und erledigten Gegnern im Allgemeinen akkumuliert, kann man Lo Wang in sechs grundlegenden Kategorien wie Glück, Bewegung oder Meistern des Katanas aufwerten, die wiederum jeweils sechs passive bzw. aktive Fähigkeiten zur Verfügung stellen. Vor allem die Katana-Verbesserungen sollte man sich schnellstmöglich besorgen, da man hier zusätzliche Angriffsoptionen freischaltet, die nicht nur durchschlagskräftig sind, sondern auch bei erfolgreicher Durchführung für einen leichten Zuwachs der Gesundheitspunkte sorgen.

Mit den (meist nicht sonderlich gut) versteckten Chi-Kristallen schließlich kann man übernatürliche Eigenschaften und Aktionen erlangen, die sich in Tätowierungen auf Wangs Körper manifestieren. Dazu gehört z.B. die Fähigkeit, sich selbst bis zu einem gewissen Grad zu heilen. Aber auch das temporär ultimative Blocken aller Nahkampfangriffe oder Angriffsoptionen wie eine Welle, die alle Feinde vor einem vom Boden hebt und zu leichten Opfern werden lässt, fallen in die Chi-Kategorie. Vor allem in der Anfangsphase sorgt die üppige Auswahl der Aufrüstungen für ein leicht  taktisches Element: Verbessert man den Revolver oder die Schnellfeuerpistole? Baut man auf Heilung oder Zerstörung? Optimiert man seine Verteidigung oder gönnt sich neue Angriffsoptionen? Dass vor allem unter der Selbstheilung die Spielbalance etwas leidet, was sich auch in den Bossen zeigt, die im schlimmsten Fall mit viel Geduld und kluger Nutzung dieser Fähigkeit mürbe gemacht werden können, ist zwar schade, doch der Spaß wird dadurch nicht gefährdet. Allerdings hätte ich mir zusätzlich zur Kampagne noch einen Mehrspielermodus gewünscht - eine Horde-Variante hätte sich mit dem dämonischen Hintergrund angeboten. Andererseits jedoch hat Flying Wild Hog angesichts der auftretenden Engine-Probleme gut daran getan, auf Action abseits der Solo-Kampagne zu verzichten.

Kommentare

yokumo schrieb am
Guter Test, ich geb dem Spiel aber 80% weil meine Hardware ist in Ordnung, Mehrspieler brauch ich nicht und das mit den Katana-Schnitten fällt bei dem ganzen Gemetzel garnicht so auf. :D
Also dann bleiben nur 2 Kontrapunkte, und das mit den Witzen ist mir auch noch garnicht aufgefallen, darauf achte ich nicht so, nur mehr Gegnervariation, das hätte was.
Edit: Hab mal einen Lesertest mit meinen 80% hinzugefügt.
Kajetan schrieb am
Temeter  hat geschrieben:Trotz all dieser Spielelemente funktioniert Shadow Warrior richtig gut, und auf schwer ist der Schwierigkeitsgrad genauso fordernd wie er (meistens) fair ist. Ich denke das zeugt einfach nur davon, wie wahnsinnig viel Talent in diesem kleinen Team liegt.
Ich merke diesen Umstand immer daran, wenn ich beim Anblick eines "Load Last Savegame?"-Bildschirms schon ganz genau weiß, was ich falsch gemacht habe, anstatt ratlos auf den Bildschirm zu starren und nach dem x-ten Versuch einfach Cheatcodes zu verwenden. Und genau das können die Jungs. Hard Reset war zwar fordernd und schwer, aber Du als Spieler hattest es immer selber in der Hand, wusstest immer genau, was Du wann wie falsch gemacht hast und konntest die Stelle beim nächsten Versuch besser bewältigen.
Temeter  schrieb am
Die Vorteile ohne Authoheal liegen imo woanders.Autoheal nimmt u.a. ein gutes Stück Tempo und Dynamik raus. Erstmal muss das Spiel Deckung als wichtiges Element haben, damit man sich zurückziehen kann, dann muss die AI nett genug sein, dich dann zu einem gewissen Grad zu ignorieren. Und nicht zu vergessen, in Deckung zu warten ist für ein Aktionspiel ziemlich langweilig und dumm.
Es geht aber auch noch mehr in die Tiefe: Autoheal entschuldigt schlechtes Leveldesign, da die nächste Heilung selbst in unfairen Situationen nur eine Mauer entfernt ist. Denn Health-Pickups und Munition müssen gegen die Gegner abgewogen werden und das ist gar nicht mal so einfach, da der Spieler eine unbekannte Variable ist. Selbst in Schlauchshootern wie CoD traut man sich das nicht zu, deswegen kommt man eher mit anspruchs- und einfallslosen Leveln aus.
Bei Shadow Warrior kann man sich zwar ständig heilen, nur muss das wiederum mit den Gegner ausbalanciert werden. Nur wie schafft man eine Balance mit einer handvoll sehr unterschiedlichen Waffen -anstelle von 30 Automatikgewehren-, dazu ein komplett anderes Nahkampfsystem, dazu nochmal ein par Schwert- und KI-Fertigkeiten, dazu noch ein komplettes Upgradesystem in dem sich der Spieler frei entscheiden kann und der Fortschritt stark vom Entdeckerdrang abhängt? Die Heilung macht das ganze nämlich noch komplizierter, weil man nun die Gegner aggressiv und klug genug machen muss, so dass sie dem Spieler folgen und ihn unter Druck setzen können, allerdings nicht zu aggressiv, um das Spiel nicht unfair zu machen.
Trotz all dieser Spielelemente funktioniert Shadow Warrior richtig gut, und auf schwer ist der Schwierigkeitsgrad genauso fordernd wie er (meistens) fair ist. Ich denke das zeugt einfach nur davon, wie wahnsinnig viel Talent in diesem kleinen Team liegt.
Generell finde ich den Test zu diesem Spiel erstaunlich negativ. Allein schon das Spiel als Vorbild für Oldschool-Aktion darzustellen ist doch völlig absurd.
Andererseits sind Story,...
Obstdieb schrieb am
Dank Steam für 10 Ocken mitgenommen. Bin noch nicht durch, aber durchaus gut unterhalten bisher. Das Katana funktioniert nicht ganz so gut wie in Dark Messiah, aber gut genug würde ich mal meinen.
Wang hat teilweise doch recht witzige Sprüche drauf, aber so stark wie der Altmeister ist es dann doch nicht, Trotzdem entsteht der Witz und Charme des Spiels durch die klasse Paarung von Hoji und ihm. Eigentlich hab ich generell kein Problem mit dem Humor, ein paar mal musste ich defintiv laut lachen.
Performancetechnisch ist es aber ohne jede Frage ziemlich dürftig, die Spielgelungen verhelfen zwar aber gerade bei Painkillerartigenkämpfen, hab ich schnell mal nur noch 20 Frames. Und in anbetracht meines PCs hier, ist das schon eigenartig. Aber gut. Ansonten sind kleinere Sachen dabei, die mich alles andere als begeistern. Warum verdammt nochmal, muss jedes moderne Spiel Autoaiming bei Wurfwaffen aktivieren. Ist ein absolutes Unding, und steht gerade, bei versuchen Benzinkannister mit den Shurikens zutreffen im Weg. Ein ganz großes Unding. Gibt noch so ein paar Sachen im Spiel, aber alles in allem ist es definitv ein solides aber sehr anderes Shadow Warrior Remake.
Jimbei schrieb am
OriginalSchlagen hat geschrieben:ahhh. jetzt macht der easy mode natuerlich sinn. ^^
nunja. sicher kann man das spiel soweit entschaerfen, dass es konsolentauglich wird.
Das ist doch Quatsch. Ich habe Hard Reset, vom selben Entwicklerstudio, auf Hard gespielt. Das einzige, was man bei Controller-Steuerung anpassen muss, ist Auto-Aim und sonstige Zielhilfen - was bei Hard Reset bereits gut gemacht worden war. Ich habe keinerlei Zweifel, dass auch Shadow Warrior mit Controller genauso gut spielbar ist.
schrieb am