Im Test:
Reduktion
Suzuka mopst die "Dämonenklinge", also muss Misa das Schwert zurückholen. Dass sie als gelernte Dämonenjägerin dafür Dutzende Bösewichte zerschneiden muss – so ist das eben. Nein, das Drehbuch ist den Ausdruck nicht wert. Aber darum geht es auch nicht.
Mitsurugi Kamui Hikae dreht sich ausschließlich um den Kampf. Es ist eine Art Konzeptstudie zu einem Abenteuer wie Devil May Cry: Es verzichtet sowohl auf eine Geschichte als auch auf das Umherlaufen zwischen Schauplätzen. Stattdessen reiht es Arenakämpfe in dem immer gleichen Areal aneinander. Dass sich zumindest die Kulisse gelegentlich ändert, ist der einzige verhaltene Gradmesser für das Vorankommen.
Natürlich kommen auch neue Gegner hinzu, Misa lernt neue Fähigkeiten und wird von mächtigen Bossen zum Duell gefordert. Wer sich auf Mitsurugi Kamui Hikae einlässt, muss aber wissen, dass nur das Perfektionieren der Technik und die Herausforderung als solche
Wer wissen will, was Misa auf dem Kasten hat, darf probespielen: Die Demo gibt es auf der Webseite von Publisher Playism .
Übrigens: Mitsurugi Kamui Hitae wird auch auf Steam erscheinen. Und wer das DRM-freie Spiel jetzt bei Playism kauft, erhält später einen Steam-Code. im Vordergrund stehen
Ehrgeiz
Ich war ja genauso skeptisch. Ich habe darüber gelesen, ein Video gesehen und gedacht: Das soll's sein? Aber irgendwo müssen die vielen begeisterten Japaner ja herkommen. Also habe ich die Demo installiert und stimmte zunächst in den Chor der Nörgler und LOLer ein. Weitergespielt habe ich trotzdem – die hartnäckigen Gegner hatten schnell meinen Ehrgeiz geweckt.
Und dann hat es Klick gemacht: Während das plumpe Malträtieren der Angriffstasten in
Variation
Man merkt Mitsurugi kaum an, dass es sich um ein "kleines" Spiel handelt. Das Kampfsystem ist so durchdacht und so gut ausgearbeitet, dass es vielen teuren Entwicklungen überlegen ist. Zum einen reagiert Misa direkt und präzise auf Eingaben, zum anderen sind ihre Aktionsmöglichkeiten clever miteinander verknüpft. So kombiniert sie nicht nur leichte und schwere Attacken, sondern benötigt für die wichtigen schweren Angriffe Energie, die sie mit leichten auflädt. Ständige Variation ist also unabdingbar, wobei sie nicht auf vorgefertigte Kombos angewiesen ist, sondern alle Bewegungen frei aneinanderreihen darf.
Spezialangriffe ergänzen das Repertoire und mit gewonnenen Punkten stärke ich ihre Attacken oder kaufe neue. Hilfreich ist z.B. der Gegenschlag, für den ich im richtigen
Blut
Ihre Feinde muss sie dabei stets im Blick behalten: Erstens ist sie sehr verletzlich und muss schnell auf unterschiedlichste Angriffsmuster reagieren. Zweitens bluten Gegner, sobald sie ausreichend Schaden eingesteckt haben. Die Attacken vieler Feinde kann Misa nur unterbrechen, wenn sie bluten. In diesem Zustand kann sie sie außerdem in die Luft werfen und mit einer speziellen Technik allen gleichzeitig Schaden zufügen.
Spätestens im Duell mit den stärksten und finalen Widersachern eines Abschnitts muss sie diese Techniken im Schlaf beherrschen. Denn die Bosse stecken viel ein und teilen mächtig aus. Ihre Angriffsmuster könnten in späteren Phasen vielleicht stärker variieren,
Wiederholung
In Bosskämpfen genieße ich außerdem die gute Kameraführung – inmitten einer Gruppe hingegen sehe ich schon mal gar nichts. Ganz allgemein fehlt mir ein wenig Überblick, so dass ich einige Angreifer nicht rechtzeitig erkennen kann. Eine weiter entfernte Perspektive hätte die Übersicht deutlich erhöht.
Sehr dankbar bin ich im Gegenzug für die Möglichkeit jederzeit zu speichern. Ich darf verschiedene Spielstände anlegen und wenn ich einen Spielstand lade, kann ich mich entscheiden: Will ich am letzten Checkpunkt weitermachen oder das Spiel mit sämtlichen erworbenen Fähigkeiten von vorn beginnen? Diesmal vielleicht auf dem höchsten, unerbittlichen Schwierigkeitsgrad?
Fazit
Gegen Mitsurugi Kamui Hikae verblassen selbst namhafte Action-Adventures zur langweiligen Knopfdruckfolter. Selbstverständlich ist die immer gleiche Kreisarena auf Dauer öde. Natürlich muten die wenigen Gegnertypen wie entflohene Designexperimente an. Die fehlende Übersicht kann hin und wieder sogar frustrieren. Auf Dauer fehlt der Konzeptstudie einfach der Elan eines gut erzählten Abenteuers. Hinter der unscheinbaren Fassade steckt allerdings anspruchsvolle Action, die selbst erfahrene Schwertkämpfer fordert. Angriff und Verteidigung sind clever miteinander verknüpft und in einer umfangreichen Charakterentwicklung, die nach dem ersten Durchspielen längst nicht beendet ist, wird die Heldin immer stärker. Und spätestens, wenn sie zu geübter Fingerakrobatik durch Gruppen starker Gegner tanzt, ist Misa kein hässliches Entlein, sondern eine elegante Furie, die einem Dante durchaus Paroli bietet.
Pro
Kontra
Wertung
PC
Keine Geschichte und nur eine Arena - aber schnelle fordernde Action mit einem durchdachtem Kampfsystem.
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