Im Test: Das spielbare Klappbilderbuch
Das Spiel zum Aufklappen
Das Prinzip ist schnell erklärt: Der Spieler klickt mit der Maus an den gewünschten Punkt und das Männchen spaziert in gemächlichem Tempo dorthin. Zwischendurch gibt es natürlich jede Menge gelungene Puzzles zu lösen, die ähnlich wie ein Klappbilderbuch aufgebaut sind. Mal faltet man eine versteckte Brücke auf, anderswo werden ganze Hügelformationen umgeklappt: Ein Hang voller Treppen lässt sich z.B. an drei Stellen manipulieren. Zuerst faltet man in der Mitte eine Treppe am Boden herbei. Dann verschiebt man die Pappstreifen rechts und links daneben so lange, bis ein paar Stufen einen neuen Aufgang ergeben und man das Männchen weiter den Berg hinauf laufen lässt. Zwischendurch blättert man immer wieder die komplette Seite um und wieder zurück, damit der Held plötzlich in einem unterirdischen Gang steht und zu einer geheimen Tür gelangt.
Zauberhafter Origami-Ausflug
Vor allem der ruhige Soundtrack und die Reduktion auf nur wenige HUD-Elemente sorgen dafür, dass man sich wie in einer anderen Welt fühlt. Schade, dass die Entwickler den Ausflug nicht in eine Geschichte eingebettet haben; stattdessen dreht sich alles um die hübsch inszenierten Rätsel. Mit der Maus flutscht die Handhabung ein wenig besser als die etwas fummelige Touch-Steuerung des Originals. Andererseits fühlt sich das Blättern und Ziehen dann natürlich nicht so intuitiv an wie die direkte Manipulation per Fingerspitze. Die PC-Umsetzung ähnelt der iPad-Version stark - hier fehlen allerdings eine Reihe in den Levels versteckter Miiverse-Stempel aus der Wii-U-Umsetzung.
Fazit
Wer Ruhe von der allgegenwärtigen Reizüberflutung sucht, findet mit Tengami auch auf dem PC einen herrlich entspannenden Ausgleich. Durch die Reduzierung aufs minimalistische Klappbuchdesign und die fernöstliche Naturidylle strahlt das Spiel eine tiefenentspannte Ruhe aus. Die Besinnlichkeit wird nur dann durchbrochen, wenn man einmal in der Sackgasse landet. Plötzlich leuchtet dann doch irgendwo ein kleines Lichtlein, das einem den Weg zur Lösung weist. Die ehemals nicht immer präzise genug umgesetzte Touch-Steuerung geht mit der Maus etwas flüssiger von der Hand, fühlt sich aber natürlich nicht so intuitiv an wie das Umblättern und Manipulieren per Fingerspitze. Wie in einem der guten alten Klappbilderbücher faltet man Brücken herbei, zieht an Papierstreifen oder teleportiert das Männchen in einen versteckten Tunnel, indem man die Seite umblättert. Ähnlich wie beim Bilderbuch nutzt sich der Spaß allerdings schnell ab. Nach rund zwei Stunden ist die Rätselreise vorbei - diese Zeit über kann man aber schön die Seele baumeln lassen.
Pro
Kontra
Wertung
PC
Kurze, aber liebevoll designte Touchscreen-Rätsel im Stil eines fernöstlichen Klappbilderbuchs.
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