Im Test: Galaktischer Kletterausflug
Hüpfen, kraxeln, gärtnern, sammeln
Ziel des Spiels ist die Rettung einer Zivilisation, die im fernen Weltall nach Pflanzen sucht. Als ein unbemanntes Raumschiff zwischen einer Reihe von Asteroiden eine komplette Welt exotischer Pflanzen und Tiere entdeckt, schickt es seinen Forschungsroboter hinunter, der sich auf die Suche nach einer wertvollen Spore machen soll. Auf dem Weg dorthin hüpft, klettert und gleitet der Spieler zwischen den Himmelskörpern umher und lässt gewaltige Ranken wachsen. BUD (Botanical Utility Droid) lässt es ganz entspannt angehen. Obwohl von seinem Trip die Rettung der Auftraggeber abhängt, lässt sich der putzige Roboter nicht hetzen. Auch der fürsorgliche Computer M.U.M. auf dem Mutterschiff funkt ihm immer wieder beruhigende und aufmunternde Worte zu: „Spiel schön du unten, ja?“, „Das hast du aber gut gemacht!“. Zu Beginn hielt ich Zweiteres noch für Sarkasmus, doch später erkannte ich, dass der Zentralcomputer seinen putzigen Kletterroboter einfach nur gern hat.
Auf der Suche nach dem Starseed
Als Spieler hat man nur wenige Aufgaben: Ohne Zeitdruck arbeitet man sich immer weiter nach oben, um den „Starseed“-Samen zu finden. Zwischendurch sucht man in versteckten Grotten nach funkelnden Edelsteinen, mit denen man BUDs Fähigkeiten aufmotzt: Plötzlich kann er z.B. mit dem Jetpack auch ein Stückchen nach oben schweben. Noch nützlicher ist die große „Starplant“-Pflanze, die man wachsen und gedeihen lassen soll. Klammert sich Bud an die Spitze eines Ablegers, beginnt dieser mit gewaltigem Tempo zu wachsen, so dass man selbst abgelegene schwebende Inseln erreicht.
Fazit
Als ich Grow Home gestern ein Weilchen auf unserem Twitch-Account gestreamt habe, hieß es im Chat sofort: „Das ist ja fast wie in der Space Night!“ Und tatsächlich: Ein Kletterausflug in Grow Home ist beinahe so entspannend wie das Chillout-Nachtprogramm auf Bayern 3. Hier kann man die fremden Welten allerdings selbst erkunden und erklimmen. Die außerirdischen Kraxeltouren mit BUD haben zwar keinerlei Realitätsanspruch, die Abgeschiedenheit und Fokussiertheit erinnern trotzdem stark an das Gefühl, welches ein Bergsteiger haben muss, wenn er eine bisher unbekannte Steilwand erklommen hat und danach den Blick über die idyllische Landschaft schweifen lässt. Es ist unheimlich entspannend, versteckte Höhlen zu entdecken, wie ein Drachenflieger durch die Luft zu gleiten, auf der Riesenranke zu „surfen“ und mit den Eigenheiten der Pflanzenwelt zu experimentieren. Manchmal funken allerdings die etwas unzuverlässige Steuerung oder die sich wegdrehende Kamera dazwischen – auch unklare Aufgabenstellungen sorgen mitunter für Verwirrung. Trotzdem steckt in Grow Home ein kurzer aber faszinierender Ausflug in eine fremdartige Berg- und Pflanzenwelt.
Pro
Kontra
Wertung
PC
Kurzer, aber faszinierender Kletterausflug in eine außerirdische Bergwelt.
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