Test: RymdResa (Taktik & Strategie)

von Benjamin Schmädig



Entwickler:
Publisher: -
Release:
kein Termin
05.2016
20.08.2015
20.08.2015
kein Termin
kein Termin
Erhältlich: Digital (Steam)
Spielinfo Bilder Videos
Gleiches Ziel, neue Reise

Die Suche nach einem bewohnbaren Planeten erledigt sich ja trotzdem nicht von selbst. Ich muss Ressourcen finden, die meinem Schiff als Treibstoff dienen. Dass eben diese Ressourcen auch ein Maß seiner „Lebenspunkte“ sind, forciert auf clevere Weise das vorsichtige und umsichtige Fliegen: Jeder Zusammenprall und jeder Schub kosten wertvolle Energie. Lasse ich das Schiff einfach treiben, komme ich also viel weiter. Über die Maximalgeschwindigkeit hinaus kann ich es ohnehin nicht beschleunigen.

Ich finde allerdings Module, die es schneller machen, die die Wahrscheinlichkeit des Findens weiterer Gegenstände erhöhen oder den Zuwachs meiner Erfahrungspunkte beschleunigen – mit Letzteren steigere ich ähnliche Grundwerte meines Alter Egos. Ich betreibe Forschung, mit deren Ergebnissen ich weniger Treibstoff verbrauche oder den
Es gibt vieles zu entdecken - spielerisch aber wenig zu tun.
Es gibt viel zu entdecken - spielerisch aber wenig zu tun.
Schaden verringern. Ich erhalte nicht zuletzt Vorteile, die etwa den Kaufpreis neuer Schiffe senken.

Haushalten im All

Und mit jedem Neustart übernehme ich diese Module und Grundwerte in ein neues Spiel – wirklich von vorn fange ich also nie an. Ich sollte mir nur gut überlegen, wie viel ich in den Kauf eines neuen Schiffs investiere, denn dafür bezahle ich mit einer Währung, die ich durch das Erforschen von Planeten oder einsam im All treibenden Wracks erhalte. Diesen Kreislauf muss ich im Auge behalten, denn nur in einem größeren Schiff kann ich riskieren, dass die missglückte Landung auf einem Planeten mehr Treibstoff kostet, als das kostenlose kleine Einsteigerschiff überhaupt an Bord hat. Auf ein solches Schiff sollte ich also besonders gut aufpassen.

Eine ganz andere Währung benötige ich für den Aufbau der einmal entdeckten Terra Nova. Habe ich den neuen Planeten nämlich gefunden, beginne ich nach dem Tod oder einer Spielunterbrechung nicht mit der Suche danach, sondern bereits im Orbit der neuen Heimat. Deren Aufbau benötigt Materialien und um die zu finden, treibt es mich noch tiefer ins schier grenzenlose All. Je weiter die Entwicklung des Planeten voranschreitet, desto mehr profitiere ich
Wie man die neue Heimat entwickelt, darf man frei entscheiden.
Wie man die neue Heimat entwickelt, darf man frei entscheiden.
davon: Ein Schild steht mir dann z.B. zur Verfügung, eine Sonde findet automatisch Materialien, ein Warp-Tunnel bringt mich umgehend wieder nach Hause. Und ich kann in die "Schwarze Zone" fliegen...

Der müde Klick

Das Beschaffen der Materialien kostet Zeit, sehr viel Zeit. Es ist spielerisch interessant, auch weil man das eigene Raumschiff zu diesem Zeitpunkt mit vielen Modulen individuell ausrüsten kann. RymdResa ermüdet aber schnell. Es liegt an dem profanen Herumfliegen und teils automatischen, teils per Knopfdruck ausgelösten Aufsammeln von Treibstoff oder Gegenständen: Die verrichtete Arbeit an der Maus, der Tastatur oder einem Controller ist viel zu profan, als dass RymdResa als Spiel fesseln würde.

Vor allem aber bietet das Abenteuer zu wenige Erkundungsreize: Fast alles, was man früh schon zu Gesicht bekommt, fliegt dutzendfach in diesem Weltall umher. Und so stilvoll das gestaltet wurde, so schnell nutzen sich die Bilder ab. Auf Dauer sind sie uninteressant. So sehr ich das ruhige Dasein eine Zeitlang genossen habe, so wenig hat es mich auf lange Sicht in seinen Bann gezogen.

Kommentare

Paulaner schrieb am
Sabrehawk hat geschrieben:Poesie der Langeweile? kommt mir bekannt vor...und die wertung befriedigend ist wohl ähnlich hipster wie der test ..denn wenn man das Fazit der spielerischen und mechanischen Leere zieht dann darf man wohl auch die Wertung dementsprechend gestalten...befriedigen tu ich mich dann lieber privat...und das GRATIS.
Schön, dass du uns mit deiner profunden Meinung bereichert hast. Klasse, wie du es schaffst, sowohl Test als auch Wertung als "hipster" zu entlarven - so tiefsinnig muss man das erstmal denken können - und den Bogen trotz der kürze deines Kommentars noch zu deiner Sexualität zu schlagen.
Sabrehawk schrieb am
Poesie der Langeweile? kommt mir bekannt vor...und die wertung befriedigend ist wohl ähnlich hipster wie der test ..denn wenn man das Fazit der spielerischen und mechanischen Leere zieht dann darf man wohl auch die Wertung dementsprechend gestalten...befriedigen tu ich mich dann lieber privat...und das GRATIS.
schrieb am