Glück und Unglück
Bedauerlich ist außerdem, dass man in keinem Modus die Wahl hat, im folgenden Match mit den aktuellen Mitstreitern zusammenzubleiben. Auch zu Clans kommt man innerhalb des Spiels selbst nicht zusammen. Beides wäre deshalb praktisch, weil Insurgency: Sandstorm so stark auf gutes Teamplay und Absprachen setzt. Und wenn ich schon mal am Meckern bin: Einen groben Fehler hätten die Entwickler vor Veröffentlichung des Spiels unbedingt in den Griff bekommen sollen. Der betrifft zwar hauptsächlich „nur“ den kooperativen Modus, aber wie extrem der Ablauf dort mitunter ins Stottern kommt, geht auf keine Kuhhaut! Da werden aus 60 Bildern pro Sekunde schon mal sechs – wenn überhaupt. Steht man in solchen Augenblicken einem Gegner gegenüber, ist man meist geliefert.
Glück im Unglück: Die KI-Kontrahenten zählen nicht zu den Cleversten. Sie bewegen sich kaum und ballern oft lange ins Leere, bevor sie ihr Ziel erwischen. Im Gegenzug tauchen sie in großer Anzahl und gerne an überraschenden Stellen auf, von daher haben die kooperativen Partien durchaus ihren Reiz.
Ohrenbetäubend
Überhaupt fühlt es sich im Allgemeinen großartig an, diesen Shooter zu spielen! Hat man sich einmal daran gewöhnt, dass neben Schrotflinten auch andere Waffen nicht ganz so funktionieren, wie man es kennt, erlebt man packende Duelle. Man lugt vorsichtig um Ecken, ohne wie in
Rainbow Six Siege ständig in Seitenlage unterwegs zu sein, stellt schwere MGs in Fenster
Hervorragende Einsatzgebiete und großartiger Raumklang sind nur zwei der Besonderheiten.
oder auf Barrikaden, um genauer zu zielen und nutzt viel häufiger das Umschalten der Sturmgewehre von Dauerfeuer auf Einzelschuss, weil der Rückstoß sonst schwer zu kontrollieren ist.
Nicht zuletzt spielen Granaten hier eine große Rolle, um während des Vorrückens etwa Rauchbarrieren zu erzeugen. Man hebt sogar Munition fallengelassener Waffen auf – aber nur, wenn die entsprechenden Magazine in die eigene Waffe passen. Denn Kugeln gleichen Kalibers stecken oft in verschiedenen Magazinen.
Und dann ist da noch ein Sound, der ohne nennenswertes Tamtam einen herrlich bodenständigen Ton anschlägt – jedenfalls so lange, bis das Haus, in dem man sich befindet, plötzlich von der Artillerie beschossen wird und dem Alter Ego buchstäblich das Hören vergeht. Diese und andere Momente setzt das Spiel so kraftvoll um, dass der Puls in die Höhe schnellt, wo man anderswo nur „mehr Krach als sonst“ registriert hätte. Sprich, Sandstorm könnte es auf verschiedenen Wegen gelingen anspruchsvolle Action auch Spielern nahezubringen, die solche Shooter sonst nur vom Hörensagen kennen.