Test: Tony Tough (Adventure)

von Bodo Naser



Entwickler:
Publisher: dtp
Release:
25.11.2003
Spielinfo Bilder  
Denn wie ihr euch gegenüber einem bestimmten Charakter verhaltet, so wird er auf euch reagieren. Verhöhnt ihr die bärtige Frau zusätzlich oder baut ihr sie auf? Wie man in den Wald hineinschreit, so hallt es bekanntlich auch wieder heraus, würde der neunmalkluge Tony wohl sagen! Bisweilen hakt die ansonsten intuitiv zu bedienende Maussteuerung aber ein bisschen, wenn ihr die Fragen auswählt.

Per Multiple Choice erzählt die Oma am Eingang noch einen Schwank aus ihrem bewegten Leben.

Schwarzer Humor

Obwohl das bunte Krimi-Adventure oberflächlich betrachtet vielleicht den Eindruck vermittelt, als sei es für die lieben Kleinen gemacht, ist es dennoch für Kinder ziemlich ungeeignet. Sie dürften nämlich viele der sarkastischen Späße schlicht nicht verstehen. Der eine oder andere Witz liegt zudem weit unterhalb der Gürtellinie, weshalb Tony Tough auch erst ab 16 Jahren freigegeben ist. Erzählt euch der knurrende Piratenkapitän von all seinen hässlichen Narben, wisst ihr auch warum. Eigentlich ist das Point & Click daher eher als hintergründige Unterhaltung für jung gebliebene Erwachsene gedacht.

Passender Comic-Look

Die nur in einer niedrigen Auflösung vorliegende 2D-Grafik ist natürlich keinesfalls mehr auf dem neuesten Stand. Im positiven Sinne ein Retro-Look also, was jedoch nicht viel ausmacht, da die Grafik wunderbar zum altmodischen Point & Click-Gameplay passt. Die an die 60 Schauplätze des Adventures sind daher auch so dargestellt, wie ihr es vielleicht noch von euren früheren Bildschirmabenteuern mit Larry Laffer, Simon the Sorcerer oder Fenimore Fillmore her kennt.

Außerdem könnt ihr Tony im Grafik-Menü ein paar mehr Schatten verpassen, so dass er sich noch besser in die gezeichnete Umgebung einpasst. Im Spiel fehlen dann aber leider bisweilen die Zwischensequenzen, die es nur ganz gelegentlich gibt.

Comedians fürs Ohr

Ein großes Highlight von Tony Tough ist natürlich die deutsche Sprachausgabe, bei der wandlungsfähige Comedy-Stars wie Marco Rima oder Otto Waalkes ihr stimmlich Bestes geben.

Einige der schrägen Figuren sind ganz schön deprimiert. Wie gut, dass Tony sie aufheitern kann!

Damit Lesefaule die vielen Texte erst gar nicht zu lesen brauchen, wurde wirklich jede Textpassage vertont: Sogar für die Kombinationen der Gegenstände, die nicht gehen (!), gibt Tony eines seiner stets witzigen Sprüchlein von sich. Obwohl ganz vereinzelt mal eine Tonspur zu fehlen scheint, kann man das Lokalisierungs-Team daher für seine Arbeit nur loben. Die Hintergrundmusik unterstreicht diese lustige Atmosphäre noch zusätzlich.

Kommentare

HerrSchmidt schrieb am
Ich habs auch und verstehe es auch nicht ganz. Manche Witze sind vielleicht etwas sexistisch, aber mehr auch nicht. Das Spiel könnte genauso gut ab 6 oder 12 sein. Leider fehlt irgendwie die Abwechslung und die Story entwicklet sich auch nicht weiter. Und die Grafik ist schlechter als Monkey Island3, aber trotzdem ein gutes Game.
johndoe-freename-40238 schrieb am
wenn du das Spiel hast sag mal bitte warum das Spiel ab 16 ist. Ich versteh das net so ganz
johndoe-freename-55632 schrieb am
Nenne dieses Spiel bereits mein Eigen und freue mich schon drauf der Test zwingt mich endlich mal es zu installieren obwohl ich kaum Zeit habe und mich in Star Wars KOTOR verliebt hab. Endlich mal wieder ein 2D Point&Click Advanture wie in alten Zeiten *freu*
AnonymousPHPBB3 schrieb am
Einst gab es Point & Click-Perlen wie Monkey Island, Day of the Tentacle oder Simon the Sorcerer, die nicht nur die kleinen grauen Zellen zum Glühen brachten, sondern auch noch die Lachmuskeln beben ließen. Derart amüsante Spielchen sind leider selten geworden - einzig ein bebrillter Winzling namens Tony Tough hält einsam die Stellung.
schrieb am