Wizards & Warriors09.11.2000, Skar
Wizards & Warriors

Im Test:

In dem Fantasyreich "Gael Serran" tobt der ewige Kampf zwischen Gut und Böse. Einst wurde der abgrundtief böse Pharao Cet von dem Champion des guten Lord Anephas besiegt. Doch der Preis des Sieges war bitter: beide Streiter fielen in einen tausend Jahre anhaltenden Schlaf.

In dem Fantasyreich "Gael Serran" tobt der ewige Kampf zwischen Gut und Böse. Einst wurde der abgrundtief böse Pharao Cet von dem Champion des guten Lord Anephas besiegt. Doch der Preis des Sieges war bitter: beide Streiter fielen in einen tausend Jahre anhaltenden Schlaf.

Eine Hauptrolle spielte in diesem Kampf das Mavin-Schwert: Der böse Pharao Cet hatte sich einst mit dem Gott des Bösen verbunden und Unsterblichkeit erlangt. Nur das Mavin-Schwert ist in der Lage ihn zu vernichten, denn es besteht sowohl aus gesegnetem als auch verfluchtem Metall. Nur dadurch ist das Schwert imstande Unsterbliche zu töten.

Der Älteste des Dorfes hatte einen Alptraum: das Böse erwacht und die Welt wird vernichtet. Er beauftragt Euch, das Mavin-Schwert zu finden und zu ihm zu bringen..

Die Story ist sehr klassisch aufgebaut und recht linear, obwohl man die meisten der bedeutenderen Quests auf unterschiedliche Art und Weise lösen kann. Es bleiben aber wichtige Quests, die man lösen muss um in neue Bereiche vorzudringen.

Spielwelt

Die Spielwelt kann man grob in drei Bereiche unterteilen:

Die Städte (von denen es drei gibt), die Wildnis (ein wirklich riesiger Bereich) und natürlich die Dungeons.

Wechselt man zwischen den Bereichen, muss geladen werden, was aber sehr schnell geht und auch nicht besonders stört, da jeder Bereich sehr groß ist. Es gibt zahlreiche NPCs in allen drei Bereichen und es wird über eine kleine Auswahlleiste von Schlagwörtern kommuniziert. Es lohnt sich fast immer alle Schlagwörter durchzuprobieren, auch wenn man dann ggf. öfter die gleiche Antwort bekommt.

Charaktere & Party

Man kann sich bis zu 15 Charaktere in der Taverne erschaffen, wobei allerdings maximal sechs gleichzeitig auf die Pirsch gehen. Es ist auch möglich mit nur einem Charakter loszuziehen, doch es dürfte klar sein, dass der Schwierigkeitsgrad sich dadurch beträchtlich erhöht.

Als Rassen stehen Klassiker wie Menschen, Elfen, Zwerge und Gnome zur Auswahl. Aber auch Exoten, wie die Elefantenmenschen (Oomphazz), die Echsenmenschen (Lizzords), die wildschwein-ähnlichen Gourks, die Katzenmenschen (Whiskah), die Rattenmenschen und die Feenwesen (Pixies).

Jede Rasse (abgesehen von den Menschen) startet mit Boni und Mali auf den Attributen. Es gibt vier physische (Stärke, Geschicklichkeit, Agilität und Tapferkeit) und vier psychische Attribute (Intelligenz, Spiritualität, Wille und Präsenz). Für Magie-Benutzer stehen natürlich die psychischen Werte im Vordergrund, während die physischen für Kämpfer höchste Priorität haben. Es dürfte z.B. klar sein, dass ein Elefantenmensch nicht so beweglich ist wie ein Katzenmensch, dafür aber um mehr als ausreichend Stärke verfügt.

Zusätzlich gibt es noch ein riesiges (130) Repertoire an Spezialfähigkeiten, die im Spiel durch Training oder Quests erworben werden können. Diese Spezialfähigkeiten haben aber oft positive und negative Eigenschaften. Als Beispiel sei mal der "Oath Of Scrolls" (Eid der Sprüche) genannt: Der dem Charakter durch Magie zugefügte Schaden wird um 20% reduziert, aber der Schaden, der von herkömmlichen Waffen angerichtet wird, wird um 20% erhöht.

Als Klassen stehen am Anfang nur vier zur Auswahl: Kämpfer, Dieb, Zauberer und Priester. Im Spielverlauf könnt Ihr Eure Charaktere aber mehrmals die Berufe wechseln lassen. Die so genannten Eliteklassen sind: Barbar, Barde, Mönch, Ninja, Paladin, Ranger, Samurai und Hexer. Zusätzlich gibt es noch Spezialklassen, die recht schwer zu erlangen sind, aber außergewöhnliche Fähigkeiten besitzen: Assassine, Walkyre und Zen-Meister.

Gilden

Für jede Klasse gibt es eine oder mehrere Gilden. Für Priester und Paladine z.B. ist das Kloster zuständig, während der Paladin aber zusätzlich beim Schmied Mitglied der Krieger- Gilde sein kann. Samurais, Ninjas und Mönche können einem Dojo beitreten, während die Magier beim Zauberer versorgt werden. In den Gilden könnt ihr dann auch die Berufe wechseln, wenn Eure Charaktere den Anforderungen genügen.

Die Gilden geben euch die Möglichkeit spezielle Fähigkeiten zu trainieren, besondere Gegenstände zu kaufen und natürlich jede Menge Quests. Viele Aufgaben überschneiden sich mit dem Hauptplot, so dass man meistens mehrere gleichzeitig lösen kann. Dadurch steigt Euer Ansehen in der Gilde, das durch einen Gildenlevel angezeigt wird. Mit steigendem Ansehen stehen Euch mehr und bessere Trainingsbereiche zur Auswahl. In der Priester-Gilde könnt Ihr später Waffen segnen lassen, die Ihr, vorrausgesetzt Euer Ansehen ist hoch genug, dann zusätzlich in der Magier-Gilde verzaubern könnt.

Gameplay

Ein großer Teil des Bildschirms stellt die Spielwelt aus der Perspektive von First-Person-Shootern dar. Die Steuerung mag nicht optimal sein und ist auf alle Fälle gewöhnungsbedürftig. Besonders das Speichern und Laden von Spielständen ist etwas umständlich. Das ist wohl eines der größten Mankos am Gameplay, gerade weil sich das Spiel am besten nach dem alten Leitspruch "save often, save early" spielt. Über das Options-Menü kann man genau einstellen, ob man sich per Maus oder Tastatur in der Spielwelt bewegen möchte und ob entsprechende Bewegungsicons angezeigt werden sollen.

Während die Monster am Anfang noch sehr stark sind, sinkt der Schwierigkeitsgrad am Ende etwas ab. Die Rätsel haben es allerdings in sich: Das Spiel ist deswegen vermutlich nicht besonders gut für Anfänger im Rollenspiel-Genre geeignet. In meinen Augen ist das größte Manko des Spiels, die Handhabung der Quests. Das Journal zeichnet zwar alle Gespräche auf, aber sobald Ihr da mal eine Information suchen wollt, fühlt ihr Euch etwas verloren. Es wäre viel sinnvoller gewesen nur alle wichtigen Fakten für die Quest zu speichern und nicht das komplette "Gesülze" der NPCs.

Nehmen wir mal an, Ihr wollt einen Eurer zwei Krieger zum Barbaren machen (weil Ihr z.B. nur genügend Geld habt, um einen zu "befördern"), Ihr geht in die Krieger-Gilde und lasst Euch die entsprechende Aufgabe geben.

Nachdem Ihr sie gelöst habt, geht Ihr wieder in die Gilde und einer Eurer Krieger wird zum Barbaren befördert. Im Verlauf der Quest habt Ihr aber genügend Geld gesammelt, um auch den zweiten Krieger befördern zu lassen. Ihr entscheidet Euch wieder für die Rolle des Barbaren, nur um festzustellen, dass Ihr dieselbe Quest noch mal lösen müsst. Diverse Quests habe ich mindestens vier Mal machen müssen, und ganz ehrlich, beim vierten Mal fand ich es etwas langweilig.

Grafik/ Sound

Das Spiel wurde für Directx7a programmiert und unterstützt die gängigen Auflösungen von 640 x 480 bis 1024 x 768. Bei höheren Auflösungen als 640 x 480 sehen die Fonts und Icons allerdings sehr unscharf und schwammig aus. Der Software-Renderer ist sehr gut geworden: Man sieht kaum einen Unterschied, ob nun DirectX oder Software unterstützt wird. Nur bei den Effekten der Zaubersprüche fehlt die Brillanz von DirectX. Die Musik und die Sprachausgaben unterstreichen die Atmosphäre sehr gut. Besonders erwähnenswert ist der Erzähler, der einem bei besonderen Räumen und Ereignissen auf dem Laufenden hält.

Fazit

Wizards&Warriors ist ein Spitzenspiel, auf das jeder Fan von Wizardry 7 und ähnlichen Rollenspielen lange gewartet hat. Trotz der angesprochenen Mankos (Handhabung der Quests) wird das Spielvergnügen kaum getrübt. Lediglich Rollenspiel-Einsteiger sollten sich den Kauf überlegen.

Wertung

PC

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