Officers: World War 212.12.2008, Bodo Naser
Officers: World War 2

Im Test:

Es hat noch ein wenig gedauert, aber nun ist Officers endlich auf Deutsch bei Peter Games erschienen. Die Schlachten sind teils gigantisch, voller Bewegung und bringen tatsächlich neuen Schwung ins überlaufene Weltkriegsgenre. Selten war ein Echtzeit-Taktikspiel so motivierend: Was macht das veränderte Konzept aus?

Gebremster Offensivgeist

Als die Alliierten am 6. Juni 1944 in der Normandie landeten, war keinesfalls 

In der Normandie geht's nur schrittweise voran, da die Deutschen sich wehren. Blitzvorstöße enden meist im feindlichen Feuer.  
klar, ob sie sich auch auf Dauer durchsetzen konnten. Obwohl die Bevölkerung die Befreier bejubelte, war der Widerstand der Deutschen unerwartet stark. Oberhalb der Strände gab es wenn überhaupt nur ein langsames Vorwärtskommen, so dass am Abend des D-Days keines der von den Militärs angestrebten Ziele erreicht war. Insbesondere Caen, die größte Stadt der Küstenregion, war noch in Hand der Deutschen. Die als Handstreich gedachte Invasion wurde zu einem zwei Monate dauernden Feldzug auf der Halbinsel Cotentin, der Amerikanern und Briten alles abverlangte. Caen wurde erst am 19. Juli 1944 vollständig befreit - mehr als einen Monat nach der Invasion. Dieser teuer erkaufte Sieg war der Auftakt für die Befreiung von Paris im August und schließlich ganz Frankreich.

Die Schwierigkeiten, auf die Alliierten tatsächlich stießen, spiegeln sich auch in Officers wider. Es geht nur langsam voran und überall sind versprengte Deutsche, die es zu besiegen gilt. Die Landschaft ist unheimlich verschachtelt mit ihren kleinen Orten, heckengesäumten Feldern und einsamen Gehöften, zu denen nicht mal eine Teerstraße führt. Man muss jedes Mal nachschauen, ob sich dort Feinde verschanzt haben. Je weiter man ins Landesinnere vorstößt, desto heftiger und koordinierter wird die Gegenwehr der Deutschen. Doch das ist erst der Anfang, von dem wir in der Vorschau berichteten, denn die zweite Schlacht, die um Caen, ist noch um einiges blutiger. Hier stehen die Deutschen noch massiver, kompakter und kämpfen, als ginge es schon um die Verteidigung der Reichshauptstadt Berlin.

Gigantomanie

Officers hat mit die größten Karten, die mir bei einem Echtzeit-Taktikspiel untergekommen sind. Sie sind sicher zigmal so groß wie eine Karte von Codename: Panzers und immer noch vier bis fünf Mal größer als eine von Sudden Strike 3. Das wird jedoch mit langen Ladezeiten erkauft und das Scrolling bekommt eine neue Bedeutung, wenn man adlergleich über die europäische Landschaft schwebt. Truppen verlegen kann auch etwas dauern: Ich brause mit einem leichten Panzer M 24 Chaffee die Straße entlang vorbei an einigen Abzweigungen und Ortschaften. Dann passiere ich einen großen Wald, auf den Felder folgen. Jetzt müsste ich doch bald da sein, doch noch folgt ein Depot und eine lange Gerade. Als es mir schon fast zu bunt wird, passiere ich ein paar Bäume und bin endlich da. Immerhin gibt es einen Befehl, damit Fahrzeuge auf der Straße bleiben. Nicht auszudenken, wenn ein schwerer Churchill allein durch den Wald rumpelt!

Leute, die gerne mal die Übersicht verlieren, sollten Officers lieber nicht anrühren, denn es könnte sie zu sehr frustrieren. "Wo sind denn meine Panzer?" ist beispielsweise eine ganz normale Frage, da es praktisch ständig vorkommt, dass man Einheiten sucht. Sie lassen sich zwar wie üblich per Lassomethode und Taste gruppieren, aber es gibt keine Übersicht, wo Einheiten oder Trupps verzeichnet wären. Beim Wiederfinden ist man also ganz auf sein Adlerauge angewiesen, das aber auch nicht von ganz oben suchen darf. Denn ganz rauszoomen ist nicht, da ausgerechnet das begrenzt wurde. So bleibt das Spiel in Sachen Übersicht stets eine Gratwanderung, aber immerhin leitet eine warnende Schaltfläche direkt zu den Angriffen der Deutschen weiter, wenn sie kommen.

Nimm mich ein!

Dass Officers angesichts der erschlagenden Größe, Unübersichtlichkeit und des oft zähen Vormarsches gut spielbar ist, liegt

Hier sind die Ziele um Caen zu sehen, die man einnehmen muss. Nur so kommt man an neuen Nachschub.
daran, dass alles es in überschaubare Zonen, Haupt- und Nebenziele eingeteilt ist, die es zu erobern gilt. Dies gelingt nur, wenn man das Hauptquartier eines Bereichs einnimmt, das heftigst verteidigt wird. Hat man alle Zonen befreit, dann hat man die Schlacht gewonnen. Um das zu erreichen, muss man sich schon mächtig reinhängen, denn geschenkt wird einem auch hier nichts. Das motiviert natürlich, denn man will es schaffen. Sämtliche Aktionen werden in einem Buch verzeichnet, wo man in Ruhe Befehle, Angriffe und Nachschub nachlesen kann. Zudem bringt das Einnehmen der Ziele Belohnungen wie neue Waffen, Nachschub oder einen Bombenangriff. Dafür nimmt man es gerne in Kauf, dass ständig neue Nachrichten aufpoppen, die man gerne mal ignoriert, wenn man richtig versunken ist.

Zusätzlich für Motivation sorgt, dass man auf der Karte nicht alleine ist, denn auf manchem Schlachtfeld stoßen einem die Briten zur Seite. So entsteht beim Vormarsch ein regelrechter Wettlauf um errungene Siege, eroberte Depots und feindliche Bunker. Leider ist es so, dass man die Mehrzahl der Nebenziele erobern muss, da die alliierte KI fast nur auf große Ziele wie Caen losgeht. Wenn man auf der Minikarte sieht, wie an der Schnur aufgereiht Panzer vorpreschen, sind es meist englische Tanks. Das ist nicht immer von Erfolg gekrönt, so dass man letztlich aushelfen muss, wenn die Deutschen sie zurück schlagen. Schließlich soll ja die Front nicht zusammenbrechen, nur weil die Verbündeten sich ein Husarenstück nach dem anderen leisten. Die Bekämpfung der deutschen Außenposten verzögert manchen Sieg erheblich.

                                     

Umfang

Darüber hinaus ist es ein im Zweiten Weltkrieg angesiedeltes Echtzeit-Taktikspiel, 

Das ist das Alter Ego als Offizier, das mit einem die lange Ladezeit vor dem Krieg erträgt.  
wie man es vielleicht schon kennt. In den sechs Missionen stößt man mit der US-Armee möglichst kontrolliert vor, um feindliche Stellungen einzunehmen. Sechs klingt wenig, aber keine Angst, denn die Schlachten sind wie bereits beschrieben riesig, so dass sie im Durchschnitt vier Mal so lange gehen wie eine große Blitzkrieg-Mission. Wem das nicht reicht, für den liegt ein Editor bei, mit dem sich eigene Karten erstellen lassen. Es gibt nur eine US-Kampagne, so dass sich Deutsche und Russen nicht in der Kampagne spielen lassen. Der Multiplayer für bis zu sechs Spieler per LAN und Direktverbindung bietet nur zwei Standard -Modi, bei der man auf Zeit Punkte besetzt. Eine eigene Community gibt es hier nicht.

Es gibt ein eigenes Offiziersprofil, das Name, Rang und Auszeichnungen umfasst und als Bestenliste dient. Nach jeder Schlacht bekommt man eine Bewertung mit exakten Abschusszahlen, wird befördert und bekommt einen US-Orden, wenn man ihn verdient habt. Auch die Einheiten gewinnen an Erfahrung, je länger sie kämpfen. Das ist jedoch ohne größeren Sinn, da man keine Kerneinheit wie bei Blitzkrieg hat, die man zur nächsten Schlacht mitnimmt. Die Identifikation mit den eigenen Truppen ist daher eher gering, auch weil es Materialschlachten sind, bei der man ständig neue Truppen ins Feld wirft. Vertraute Gefühle für die eigenen Mannen kommen also selten auf.

Taktisch Vertrautes

Das Vorgehen ist recht vertraut, denn man sollte euch stets genau überlegen, wie man wo und wann vorrücken möchte. Für einen Sieg auf taktischer Ebene ist neben Ideenreichtum immer eine durchdachte Kombination der Waffensysteme ausschlaggebend sowie das richtige Timing. Wenn etwa die B-17 Bomber zu spät kommen, sterben die Trupps im eigenen Bombenhagel. Man sollte vorher also das Gelände aus der Luft oder vom Boden aus genauestens aufklären, damit man weiß, wo die Deutschen sitzen. Dann Panzer und Artillerie in Schussreichweite bringen und los geht der Feuerreigen. Flugabwehr- und Panzerabwehrgeschütze sollten von der Infanterie bekämpft werden. Das ist nicht ganz einfach, da schnellfeuernde Flak für einfache Soldaten tödlich sein kann. Oft bringt es daher mehr, wenn man den Feind dazu verleitet einen anzugreifen, nachdem man sich eingegraben hat. Er reibt sich dann an der Front auf.

Darüber hinaus ist auf den Karten aber auch immer genug Platz für taktische Kniffe wie Flankenmanöver, Scheinattacken oder Umfassungsangriffe. Auch die Möglichkeit, überall Luftlandtruppen abzusetzen, bringt wieder eine neue Komponente ins Spiel. Wieso nicht nach einem Beschuss mit weit reichenden Geschützen an der Hintertür des Feindes im Wald Fallschirmjäger abspringen lassen, die dort anklopfen. Während das Gros der Streitmacht vorne anprescht, wo nur ein paar 7,5 cm Pak-Geschütze und Landser verblieben sind. Die Zahl der Fallschirmjäger ist aber endlich, so dass man sie dosieren sollte. Das hört sich jetzt vielleicht hektisch an, aber die Pausentaste sorgt für Ruhe, damit man den nächsten Schritt planen kann. Während der Gefechtspause kann man nämlich ganz in Ruhe befehlen.

Gute gegnerische KI

Die Feinde halten gut dagegen, was einen Großteil der Herausforderung ausmacht, die man je nach eingestelltem

Noch wird der mit der grünen Säule markierte Siegespunkt gehalten. Fragt sich nur, wie lange noch angesichts der Masse an Deutschen.
Schwierigkeitsgrad bewältigen muss. Richtig einfach ist es eigentlich nie und das ist gut so, da so auch Veteranen auf ihre Kosten kommen. Die Deutschen agieren recht geschickt, indem sie Gegenattacken starten, wenn man es nicht vermutet. Das erfolgt auch nicht nur sporadisch sondern massiv unter dem Einsatz aller vorhandenen Kräfte. Die Deutschen sind vielleicht etwas zu stark, was aber der Ausgeglichenheit der Schlachten dient. Langweilig wird es so nie, da man ständig mit einem Luftlandeunternehmen rechnen muss. So ist für Abwechslung gesorgt und die Schlachten sind wiederspielbar, da der Computer nicht immer gleich vorgeht.

Die KI der eigenen Truppen ist eher durchwachsen. Eine gute Arbeit machen die eigenen GIs, die automatisch feuern, wenn ein Feind in Sichtweite kommt und in Reichweite ist. Dieses automatische Feuer lässt sich auf Wunsch auch abstellen, was nur eine der viele Funktionen wie Minen legen, reparieren und eingraben ist. Leider feuern sie aber nicht gezielt auf nur ein Feindfahrzeug, sondern jeder auf den Feind, der ihnen am nächsten ist. Will ich gezielt etwa einen Königstiger ausschalten, muss ich erst von Hand das Feuer der schwächeren Geschütze auf diesen bündeln. Langsam geht seine Anzeige so nach unten. Eher schlecht agieren die Verbündeten, die wie oben angesprochen verlustreiche Vorstöße ins Niemandsland riskieren. Das Vorgehen mit ihnen lässt sich leider nicht richtig koordinieren.

              

Zeitgenössische Waffen

Die Waffen, die ausschließlich aus dem späten Zweiten

Der Königstiger kommt nur all Schaltjahr mal vor, was durchaus authentisch ist. Es wurden nur ein paar gebaut.
Weltkrieg ab etwa 1943 stammen, kommen recht authentisch rüber. Es rollen Sherman-Panzer durch die Gegend ebenso wie M7 Priest Selbstfahrlafetten oder später die Pershingpanzer. Vehikel aus der Anfangszeit des Krieges wie Panzer II, III oder Mathilda fehlen. Im Verlauf der Kampagne erhält man immer modernere Panzer wie die Shermans M4A2, die besser gepanzert sind, eine längeres Geschütz haben und auch im Fahren schießen können. Die russischen Macher haben für ein recht originalgetreues Spielgefühl gesorgt, auch wenn die amerikanische Vierlingsflak auf gepanzertem Transporter ob ihrer Reichweite, Feuerrate und Durchschlagskraft etwas überlegen ist. Mein wichtigstes Aufklärungsfahrzeug ist die britische Radspähpanzer, der wendig, gut bewaffnet und besser gepanzert ist als die Jeeps der Amis oder die Motorräder der Deutschen.

Leider gilt das nicht ganz für die Deutschen, die unterm Strich etwas weniger echt erscheinen. Zwar rumpeln nicht massenhaft superschwere Tanks durchs Gelände wie man das leider von anderen Spielen gewöhnt ist, aber die Panzer sind etwas zu schwach geraten. Es sind mehrheitlich Panzer IV, Panther und Sturmgeschütze, wie es sich gehört, aber die werden von einer Horde einfacher Shermans recht schnell abgeschossen. Insbesondere die Luftwaffe ist wieder zu stark geraten. Diese hatte in echt bei der Invasion nur 320 Kampfflugzeuge zu bieten, wohingegen die Alliierten fast 9.000. Angesicht dieser Übermacht fliegt mir im Spiel zu oft eine Messerschmidt Bf-109 durchs Bild, schweben zu viele Fallschirme vom Himmel und zu viele deutsche Bomben fallen. Auch in Sachen Bewaffnung sind die Deutschen trotz der eher schwachen Panzer etwas zu stark, auch weil das SD Kfz 222 die Allroundwaffe schlechthin ist. Mit diesem leichten Spähfahrzeug mit 2 cm-Schnellfeuerkanone und MG habe ich fast die meisten Probleme.

Schlachtfeldfeeling?

In unserer Vorschau haben wir ja schon darauf hingewiesen, dass Officers trotz plastischer 3D-Grafik optisch nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit ist, was sich mit der langen Entwicklungszeit sowie dem Hin und Her um den Release erklärt. Dennoch schafft es das Spiel eine Atmosphäre zu entwickeln, die aus rauchenden Fahrzeugwracks, schützenden Unterständen, Leuchtspuren der Geschosse und den dazu gehörenden Explosionen besteht. Zwar gibt es Tag- und Nachtwechsel, aber fürs Schlachtgeschehen sind sie ohne große Bedeutung, denn nachts geht's munter weiter und die Panzer schalten halt ihre Lichter ein. Zu vernachlässigen sind die unpassenden Filme wie das krachige Intro, deren Texte zudem zweifelhaftes Pathos im Kampf gegen die superbösen Faschisten beschwören.

Die Physik lässt etwas zu wünschen übrig, da sie nicht immer ganz der Realität entspricht. Man kann nicht alles kaputt machen, wie man das von anderen Spielen kennt. Der Feind beschießt beispielsweise stundenlang eine Stadt mit allem, was er hat, und deren Häuser stehen immer noch wie eine Eins. Es stößt auch unangenehm auf, wenn Häuser lächerlich zusammen fallen oder Einheiten durch Wände fahren. Auch die Silhouette der Bomber ist anders als die übrigen Flieger kaum auszumachen, da man immer nur ihre Einschläge am Boben sieht. Vielleicht sind es ja Überschalljets, die es damals aber noch nicht gab. Dennoch können diese Schwächen das Spielerlebnis nur unwesentlich schmälern.

Nachschub und Raub

Der Nachschub spielt eine weit größere Rolle als bei vergleichbaren Spielen. Es gibt in zwei Arten: Zum einen als neue

Mit diesem Symbol kann man an jeden Ort Nachschub an Waffen und Männern bestellen. Allerdings muss der erst noch hinkommen, was der Feind verhindern will.  
Fahrzeuge, Waffen und Soldaten, die man sich an Ort und Stelle liefern lassen kann - sofern noch was im Lager seht. Zum anderen brauchen die Truppen Benzin, Munition und die Soldaten wollen ständig essen, das recht schnell knapp wird. Ein Spiel auf Zeit ist so ausgeschlossen, da die Kampfkraft der einfachen Soldaten sinkt, die unter Hunger leiden. Nicht aber die Panzer, die immer noch gleich stark sind, obwohl ihre Mannschaft doch auch essen muss, oder? Die Hauptquartiere verteilen die Sachen, die zugleich auch als Nachschubdepots fungieren. Fehlt in einer Gegend der Nachschub, kann man Laster losschicken, die das dann ausgleichen. Wie viele Lastwagen wohin fahren sollen, kann man auf der Minikarte im Befehlsheft eingeben. Die Route sollte aber frei von Feinden sein, sonst gehen die Trucks in Rauch auf. Leider kann man nicht nur Lebensmittel liefern, da die Laster immer alles bringen.

Das Besetzen von Feindfahrzeugen ist spätestens seit Blitzkrieg etwas, das in Spielen ziemlich regelmäßig vorkommt. So ist es auch in Officers, wo man verlassene Panzer, Fahrzeuge und Geschütze mitnehmen kann. Wann immer mir ein Gefährt gefällt, weil es das bei den Amis nicht gibt, dann lasse ich einfach aufsitzen und nehme es mit. Alles was ich dafür brauche, sind ein paar Leute aus einen Trupp Soldaten. Zusätzlich reparieren die Pioniere das erbeutete Fahrzeug rasch. Lukrativ ist das bei der deutschen Flak, der schicken Hummel-Selbstfahrlafette oder den schmucken Raketenwerfern, die überall an der Front rumstehen. Das war übrigens auch im Krieg völlig normal, weshalb es auch T-34 mit Hakenkreuzen und BMW-Motorräder mit aufgemaltem US-Stern gab.

           

Fazit

Ich kann mich nicht erinnern, wann mich ein im Zweiten Weltkrieg angesiedeltes Echtzeit-Strategiespiel dermaßen reingezogen hat. Die Schlachten sind riesig, teils erschlagend und verlangen von Hobby-Generälen volle Konzentration. Wer in Nordfrankreich siegen will, braucht Erfahrung, Übersicht und Nerven wie Stahlseile. Ohne richtige Taktik, Planung und überlegtes Vorgehen geht hier gar nichts, da die Mittel trotz Nachschub begrenzt sind. Als ich es eine Woche spielte, war ich gerade mal am Ende der zweiten Mission! Aber wenn man dann letztlich siegt, ist die Freude umso größer, denn der Sieg wurde einem nicht wie bei anderen Spielen der Marke Alles-markieren-und-drauf geschenkt. Die Deutschen sind extrem bissig, stehen gut gestaffelt und nutzen jede Schwäche aus, um Landgewinne zu erzielen. So wogt die Schlacht hin und her, Orte werden eingenommen, gehalten und gehen wieder verloren. Leider sind es oft die eigenen Verbündeten, die Unfug machen: Hier reicht es nämlich nicht, dass man einfach nur den Feind vernichtet, denn man muss immer auch den Nachschub koordinieren und im unübersichtlichen Gelände ein Auge auf mögliche Hinterhalte haben. Dass das Spiel dennoch richtig Spaß macht, liegt daran, dass es in Portionen geliefert wird, da alles überschaubar in Siegzonen, Haupt- und Nebenziele einteilt ist. Für Einsteiger ist es trotz ausführlichem Tutorial nicht geeignet, da deren Frustschwelle niedrig hängt. Trotz aller Schwächen ist Officers das beste Weltkriegs-Taktikspiel seit langem und ein Muss für alle Blitzkrieger, Sudden Strike-Veteranen und Zocker, die sich gerne verbeißen!

Pro

epische Schlachtausmaße
riesige Karten
Zonen erobern
aggressive Feind-KI
zieht einen rein
stets eine Herausforderung
Nachschub verteilen

Kontra

teils frustrierender Schwierigkeitsgrad
Alliierte rücken unüberlegt vor
für Anfänger ungeeignet
keine Kerneinheiten

Wertung

PC

Bei diesem fordernden Spiel würde sogar General Patton ins Schwitzen kommen.

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