Stronghold 229.04.2005, Jörg Luibl
Stronghold 2

Im Test:

Könige! Ritter! Katapulte! Festungen! Das ist eure Welt? Dann habt ihr vielleicht schon ein Auge auf Stronghold 2 (ab 29,99€ bei kaufen) geworfen. Die "ultimative Burgensimulation" der britischen Firefly Studios will eure Mittelalter-Herzen im Sturm erobern. Wir haben uns mit Feuereifer ins Aufbau- und Schlachtengetümmel gestürzt und wollten die Spielspaßwälle stürmen. Aber der Weg zum Sieg war verdammt steinig…

Idyllischer Einstieg

Das Äußere ist wie ein Versprechen - auch bei Spielverpackungen: Ein junger Ritter schaut mich entschlossen an, während im Hintergrund fleißige Bauern an seiner Festung schuften. Ich klappe die edle Box auf, tauche mit einem Panorama-Artwork ab in eine tosende Schlacht samt Rammbock, Pfeilgewitter und Schwertgeklirr. Und was zeigt mir die Rückseite? Eine brennende Fahne, unter der ein grimmiger Doppelaxtkrieger posiert. Über ihm weht das Motto von Stronghold 2: Verteidige,

Das herrlich animierte Menü sorgt noch für mittelalterliche Euphorie.
was du erschaffen hast! Erlebe die ultimative Burgensimulation…

…würde ich ja gerne! Aber ich hab sie nicht gefunden. Dabei hab ich überall gesucht: In der friedlichen und der kriegerischen Kampagne samt Story, beim freien Bauen, im Königsmacher- und im Belagerungs-Modus. Die Vorspeise ist noch so delikat: Die schöne Aufmachung, das farbige Handbuch, das Wissen.de-Special, die beiliegende Update-CD, die hervorragenden deutschen Sprecher und dieses herrlich animierte Hauptmenü, in dem mir das schwarze Haar eines schwer gepanzerten Kriegers entgegen weht - all das hat mich zum Suchen animiert. Aber wo ist bitteschön die ultimative Simulation? Wo ist der spektakuläre Spielspaß?

Freude für Auge und Ohr

Stronghold 2 hat mich akustisch begeistert, optisch befriedigt, aber spielerisch enttäuscht - nicht beim Aufbau, aber im Kampf. Zunächst das Erfreuliche: Die Stimmen der Erzähler und die Kommentare der Dörfler sind so lebendig, so markant, dass man sie auch für ein historisches Hörspiel verwenden könnte: Wenn "Philipp Bocksbeutler" über die Steuern meckert oder "Frederik Bierheber" über den monotonen Fraß lästert, kommt derb-witzige Stimmung auf. Die Story kann in beiden Kampagnen zwar nicht begeistern, aber mit bösen Intrigen und Überraschungen aufwarten. Dazu gibt's liebliche Melodien, die umgehend für ausgelassene Troubadour-Laune sorgen. Ihr könnt sogar das Burgfräulein im Bergfried tanzen lassen.

Auch das Auge schwimmt auf den ersten Blick in einer Idylle: Man baut seine Vorratskammer, seinen Kornspeicher und all die Holzfäller- und Jägerhütten in einer sehr lebendigen Landschaft, die von schroffen Felsen und sanften Wiesen durchzogen wird. Plötzlicher Vogelflug, aufgescheuchtes Wild und eine tosende Brandung mit wellenbewegten Fluten laden zum freien Drehen und Zoomen ein. Alles sehr ansehnlich, auch wenn die Figurenbewegungen hier und da etwas steif wirken, manche Tiere selbst bei Beschuss nicht flüchten oder angreifen und fast alle Figuren ohne Kollisionsabfrage durch Mauern laufen - das ist im aktuellen Die Siedler: Das Erbe der Könige  (Wertung: 75%) alles einen Tick schöner. Trotzdem: die Kulisse stimmt, die Welt ist einladend.

            

Pracht mit Wackelgewähr

Wenn man jedoch nach der ersten jungfräulichen Bauphase tiefer vordringt, riesige Königreiche mit Dutzenden Wirtschafts-, Militär-, Folter- und Vergnügungsgebäuden über mehrere Bildschirme samt Warentransport verwaltet und Schlachten mit

Grüne Gesichter bedeuten einen Zuwachs an Ruf, rote eine Abnahme.
einer Truppenvielfalt vom Mistgabelrecken bis hin zum Paraderitter schlägt, vergeht die anfänglich gute Stimmung. Dass diese unglaubliche Fülle an Einrichtungen und Einheiten ihren technischen Preis fordert und die Hardware ab und zu in die wackligen Knie geht, kann man vielleicht noch mit knirschenden Zähnen verschmerzen: es ruckelt selbst auf Rechnern, die Half-Life 2 butterweich stemmen.

Nicht verschmerzen kann man allerdings das erbärmliche Kampfgeschehen. Mich hat die KI schon in Stronghold anno 2001 gestört und die Firefly Studios haben scheinbar nicht dazugelernt. Das Figurenverhalten ist schrecklich: Mal abgesehen davon, dass eigene Krieger mal an Palisaden hängen bleiben (ohne dass man sie manuell wieder frei klicken kann!) und dass die verkorkste Wegfindung gerne zum Babysitten zwingt, gibt es immer wieder seltsame Befehlsverweigerungen und unlogische Aktionen im Kampf: Eine 50-Mann-Kolonne lässt sich z.B. von einem Mann aufhalten, statt auszuschwärmen und ihn zu umzingeln! Und die Mannschaft marschiert auch noch in lächerlicher Lemmingmanier, so eng hintereinander, dass die Figuren fast verschmelzen; der folgende Schwertkampf wirkt mit seinen behäbigen Hieben auch noch wie lethargische Pantomime - so prächtig die Landschaft ist, so fade sehen diese Duelle aus.

Schmelzende Wälle?

Richtig peinlich wird`s beim Kampf gegen Palisaden: Wenn Wikinger gegen eure Holzmauern anrennen, zünden sie sie nicht an, klettern auch nicht rüber oder brechen sie mit Rammen auf, sondern tragen sie Pixel für Pixel wie Butter von oben nach unten ab - diese scheibchenweise Auflösung hat mit einer Simulation mittelalterlicher Erstürmungen wirklich nichts mehr zu tun. Das ist genau so unhistorisch wie die Hollywood-Hörner an den Wikingerhelmen, die dem authentisch sein wollenden Stronghold 2 ins eigene Fleisch und dem Kenner sofort ins Auge stechen. Und wo wir bei unhistorisch sind: Warum gibt es bitte keine Alarmglocke, mit der ich meine Dörfler z.B. in den Bergfried retten kann? Der war bekanntlich für solche Bedrohungen gemacht. In Stronghold 2 bricht noch nicht mal Panik unter den Bürgern aus, wenn Wölfe oder Banditen in die Idylle einfallen - schade.

Scheibchenweises Palisaden schmelzen - das Abtragen von Holzmauern sieht erbärmlich aus.
Dumm wie Gerstenbrot

Die eigenen Truppen kann man mit etwas Geduld wenigstens noch klug per Lassomethode oder Gruppenbildung kommandieren, aber die Gegner sind so dumm, dass sie z.B. mit ganzen Abteilungen an Pikenieren an meiner Burg vorbei marschieren und sich suizidfreudig von meinen Bogenschützen abschlachten lassen. Schickt die KI nach dem Schere-Stein-Papier-Prinzip Verstärkung? Nein. Lernt sie daraus? Nein. Warum soll ich noch taktieren, wenn ich es mit Selbstmördern zu tun habe, die sich sogar mit den eigenen Belagerungswaffen beschießen? Im Zeitalter von Rome: Total War , Warhammer 40.000: Dawn of War  & Co ist das wirklich keine Herausforderung mehr. Und ehrlich gesagt sind da selbst die alten Age of Empire-Schlachten attraktiver - da gab`s auch alles inklusive Belagerungen.

Feldschlachten können nur mit Vielfalt, aber nicht mit Tiefe punkten: Ja, es gibt Lanzenträger, Axtkämpfer, Armbrustschützen, Streitkolbenschwinger, Ritter, Ballisten, Belagerungstürme und noch viel mehr an Mann und Gerät. Das sieht alles gut aus, animiert zum Ausprobieren. Und selbst Formationen wie die Linie, der Kreis, die Kolonne oder der Haufen sind möglich - das sind alles Fortschritte gegenüber dem Vorgänger. Aber warum kann ich z.B. keine Marschdisziplin einstellen, die alle Einheitentypen in ihrer Formation Richtung Feind losziehen lässt? Es geht immer im quälend langsamen Gänsemarsch wie am Faden gezogen hintereinander voran. Das heißt, dass ich kurz vor dem Feindkontakt wieder alle Formationen in die Breite ausrichten muss - das ist ärgerlich. Schön ist, dass man die Spielgeschwindigkeit dann nach oben schrauben kann.

             

Hektische Gefechte

Sobald eine Schlacht entbrennt kann man wenig mehr machen, als seine Horden auf den Feind zu hetzen, zu den Wegfindungsgöttern zu beten und überall einzugreifen, wo es hakt und nicht so zuschlägt, wie man will - wer die Ruhe von

Mauererstürmung im Lemming-Stil. Wer die gegnerischen Bogenschützen nicht vorher dezimiert, wird viele Verluste hinnehmen. 
Age of Kings genossen hat, wird sich über diese seltsame Hektik im Jahr 2005 wundern. Und wer militärische Taktiken und Stellungen wie den Schildwall, die Speerreihe, den Sturmangriff, den Keil oder Ähnliches sucht, das man z.B. in Lords of the Realm 3 (Wertung: 70%) findet, wird nicht fündig werden. Eure Truppen lassen sich lediglich auf die Verteidigung, den Angriff oder die Patrouille festlegen, aber selbst diese einfachen Befehle werden nicht immer konsequent verfolgt: Da stellt man eine Zweier-Linie Pikeniere auf und befiehlt ihnen, die Stellung zu verteidigen, aber das wird so wörtlich genommen, dass sie nicht mal darauf reagieren, wenn einen Meter neben ihnen ganze Feindhorden vorbeirauschen…

Pompöse Belagerungen

Im Belagerungsmodus dürft ihr euch als Eroberer oder Verteidiger an vielen Festungen wie Hastings, der Wartburg oder der Heuneburg versuchen, die mit authentisch angelegtem Gemäuer protzen. Das üppige Arsenal an Gemeinheiten wie siedendes Öl, Steinschläge oder brennende Holzstämme weiß zu gefallen und rettet Stronghold 2 wertvolle Punkte. Die Stämme rollen übrigens Hügel hinauf und dann gemeiner, aber erfreulicher Weise wieder tödlich zurück, was wenigstens physikalischen Realismus ins Spiel bringt. Leider wird der Jubel darüber spätestens dann gedämpft, wenn Pfeile im Dutzendpack ohne Kollision durch Mauern geschossen werden.

In diesem Modus kann man entweder als Burgherr oder als Belagerer antreten. Letzterer muss mit Sturmleitern, Rammböcken und Türmen vorfahren und sich vor Pfeilsalven schützen, was ganz schön knifflig ist. Man kann sie zwar umgehen und schnell Lücken suchen oder sich hinter Schutzwänden verstecken, aber die Projektile sind in Stronghold 2 unglaublich mächtig.

Ein Blick in die königliche Halle - die Dächer werden automatisch ausgeblendet.
König in Suizidgefahr

Auch wenn die Belagerungen als Solomissionen durchaus Spaß entfachen: Im Königsmacher-Modus habe ich endgültig die Lust auf die kriegerischen Scharmützel von Stronghold 2 verloren. Hier spielt ihr im Risikostil gegen KI-Gegner; die Territorien werden auf nachgeahmten Landkarten wie England, Deutschland oder Australien verteilt und liegen dicht beieinander.

Eigentlich eine gute Idee, aber aufgrund der fehlenden Diplomatie artet das schnell in ein wildes Skirmish-Chaos aus, wo jeder gegen jeden kämpft: Ich baue einen Turm, pflanze ein fettes Katapult drauf und begrüße die Festungsanlage meines Kontrahenten mit einer felsigen Streu-Attacke. Kommt ein Gegenangriff? Nein. Kann ich seine Mauern in Seelenruhe einreißen? Ja. Lohnt sich komplexer Festungsbau? Nein. Ab und zu wagen sich zwar Schwertkämpfer auf meine Seite und lassen sich, wie gehabt, von meinen Pfeilen in Igel verwandeln. Das geht sogar so weit, dass König X seine Truppen durch mein Territorium zum Angriff auf König Y kommandiert. Wer fünfzig Bogenschützen klug postiert, erlebt einen Shooter im Sekundentakt. Ich kann hier nur Knights of Honor (Wertung: 76%) empfehlen, das zwar auch Fehler hat, aber Territorialherrscher wesentlichen besser unterhält.

           

Friedliche Rettung

Der Krieg, die KI der eigenen und gegnerischen Truppen, das lemminghafte Marschieren sowie die Wegfindung sind die großen Schwachstellen von Stronghold 2. Aber es gibt neben den ansehnlichen Belagerungen immerhin einen Rettungsanker, der das Spiel wenigstens nicht komplett in frustrierende Regionen abtreiben lässt: die friedliche Aufbaukampagne oder der freie Baumodus. Zwar müsst ihr hier auch ab und zu gegen wilde Tiere wie Wölfe oder Bären

Gemüsegärten und Hühnerstall - überall herrscht reges Treiben.
antreten, die übrigens ähnliche Lethargie-Aussetzer zeigen wie die menschlichen Feinde, aber es geht in erster Linie um eine funktionierende Wirtschaft, um eure Beliebtheit beim Volk und königliche Ehre. Allerdings erreicht man nicht die komplexe Tiefe der früheren Siedlerteile, da man z.B. weder einzelne Produktionen stoppen (es lassen sich immer nur alle Holzfäller-Arbeiten einfrieren, nicht alle) noch Prioritäten im Mengenabbau setzen kann. Auch Fernwirkungen von Gebäuden à la Medieval Lords: Bauen, Verteidigen, Erobern (Wertung: 78%) gibt`s nicht.

Dieses friedliche Dreigestirn kann trotzdem wesentlich besser motivieren als der Kampf. Das liegt u.a. daran, dass es viele Waren und Produktionsstätten gibt: Neben Obst, Gemüse, Käse und Fleisch gibt es u.a. Wolle, Hopfen, Steine, Holz, Eisen. Leider hat man erst dann eine Übersicht über den Stand der Rohstoffe, wenn man sich durch die Menüs klickt. Warum gibt es keine knackige Übersichtsleiste, die alles auf einen Blick auflistet? Man verbringt etwas zu viel Zeit damit, sich ein Bild von der Lage zu machen. Hinzu kommen einige Zicken im Interface: Wir hatten ab und zu Probleme, Buttons zu aktivieren.

Das beste Feature an Stronghold 2 ist das sofort aktualisierte Feedback: Wer seinem Volk eine breite Nahrungspalette anbieten kann, wird in dessen Gunst sofort steigen. Eine Skala von 1 bis 100 zeigt an, welcher Ruf euch vorauseilt. Sinkt der Wert unter 50, verlassen euch sogar Bauern und Arbeiter, was eure Wirtschaft gefährdet. Dann muss man nachhelfen: Entweder Steuern senken oder gar Geld verschenken oder die Rationen verdoppeln. Steigt der Wert dann wieder über die 50, kommen Leute in euer Reich und nehmen die brach liegenden Berufe wieder auf. Das System ist sehr einfach, aber angenehm nachvollziehbar.

Soziales & Ehre

Hinzu kommen natürlich soziale Gebäude für Richter und Henker oder Vergnügungsstätten für Sänger und Turnierkämpfer. Die Firefly Studios präsentieren hier den ganzen bunten Kosmos des Mittelalters, so dass spätestens nach zwei Stunden ein dichtes Gewusel und Gejohle in eurem Königreich herrscht. Aber je größer euer Volk, je größer die Herausforderungen: Verbrecher klauen euer Gold, Fäkalien sorgen für Gestank und irgendwann herrscht Ebbe in den Kornkammern. Das Schöne ist, dass man hier gezielt gegensteuern kann, indem man einen Richter engagiert, Jauchebauern den Dreck wegmachen lässt oder einen Markt baut, um gegen Gold oder Produkte wiederum Nahrung zu kaufen.

Das Menü des Königsmacher-Modus. Gute Idee, aber aufgrund der grauenhaften KI nicht spielenswert.
Wichtig ist neben eurem Ruf auch die königliche Ehre, die ihr durch Festgelage mit illustren Speisen, ein möglichst breites Nahrungsangebot, den Bau einer Kirche oder eines Klosters sowie Ritterturniere und Heiraten erlangen könnt. Für die wertvollen Punkte könnt ihr wiederum territorial oder personell expandieren: Ihr dürft ganze Dörfer für 100 Punkte eurem Reich einverleiben oder schwer gepanzerte Ritter verpflichten. Auch hier bietet Stronghold 2 sehr viel Spielraum zum Experimentieren.

Aber während man im freien Sandkastenmodus herrlich unbeschwert expandiert und rumprobiert, gibt es im friedlichen Kampagnenmodus immer wieder kleine Aufgaben, die man erledigen muss, um ins nächste der knapp ein Dutzend Kapitel vorzudringen. Die sind teilweise interessant (Ruine wieder aufbauen), teilweise öde (alle Wölfe auf einer Karte erledigen) und manchmal frustrierend. Man nehme z.B. gleich zu Beginn den Kampf gegen das Feuer, das einfach irgendwann in eurem Reich ausbricht, manchmal an vielen Stellen gleichzeitig. Hier geht es einfach darum, in Trial&Error-Manier möglichst viele Brunnen zu platzieren. Aber warum wird dieser plötzliche und vollkommen willkürliche Feuerausbruch nicht besser in die Story integriert? Ärgerlich sind auch missverständliche Zielangaben, denn während der Sprecher euch nach Ziel A schickt, steht im Menü etwas von Ziel B. Überall findet man kleine Ungereimtheiten, die der Burgensimulation ein Bein stellen. 

Fazit

Was ist das denn? Da laufen fünfzig schwer bewaffnete Pikeniere in meine Pfeilsalven. Erst eine Kolonne, dann die nächste. Was geht denn da ab? Da reagieren feindliche Könige nicht auf die Zerlegung ihrer Burg. Wie sieht das denn aus? Da laufen Schwertkämpfer wie Lemminge in den Tod. Tut mir Leid, liebe Firefly Studios, aber als Feldherr hat mich Stronghold 2 einfach enttäuscht. Selbst drei Jahre alte Titel simulieren den mittelalterlichen Kampf besser als er hier in teilweise peinlicher Weise zelebriert wird - der Königsmacher-Modus ist eine Katastrophe. Aber da wäre ja noch der Wirtschaftsteil, der separat spielbar ist und von ansehnlicher Kulisse, hervorragenden Sprechern sowie einer unglaublichen Vielfalt an Waren und Berufen umrahmt wird. Erst hier hat mir Stronghold 2 einigermaßen Spaß gemacht, denn schon nach wenigen Stunden entsteht ein kunterbuntes Spektakel, das mit allen Reizen des Mittelalters lockt und von logischen Warenkreisläufen durchzogen wird. Allerdings kann selbst diese friedliche Aufbau-Idylle nicht richtig begeistern, denn die hohen Hardwareanforderungen, die schlechte Wegfindung, die Clippingfehler, die verwirrenden Zielangaben sowie eine Bedienung, die etwas zu viele Klicks erfordert, dämpfen auf ein gerade mal befriedigendes Niveau. Und wenn man im Sandkastenmodus alles gesehen hat, wandert Stronghold 2 ins Regal. Denn im Multiplayerbereich gibt es zig Spiele, die den mittelalterlichen Krieg besser präsentieren.

Pro

viele Spielmodi
witzige Sprüche
viele Militäreinheiten
edle Menüs und Grafiken
imposante Belagerungen
sehr gute deutsche Sprecher
mächtiger Burgenbau-Editor
Multiplayermodus Internet/LAN
idyllische, lebendige Landschaften
umfangreicher Wirtschaftskreislauf
üppige Waren- & Produktpalette

Kontra

strunzdumme KI
keine Diplomatie
keine Alarmglocke
kleine Interface-Bugs
seltsames Tierverhalten
schlechte Wegfindung
großer Hardwarehunger
Einheiten bleiben hängen
Clippingfehler ohne Ende
lemminghaftes Marschieren
taktisch anspruchslose Kämpfe
lethargische Kampfanimationen
kompakte Übersichtsleiste fehlt
lächerlich dargestelltes Wall-Einreißen
teils verwirrende Zielangaben/Interface-Bugs

Wertung

PC

Auch in 3D wieder ein Muss für alle Hobby-Burgherrn.

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