Allerlei Kooperation
Auch ein Sieg der Vernunft ist denkbar. Dafür muss ich bloß alle Völker dazu bringen, eine Allianz mit der Erde einzugehen. Bei den guten Rassen, die mir gewogen sind, ist das keine große Sache und ergibt sich fast beiläufig durch
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Die Linien markieren profitable Handelsstraßen, die euch mit anderen Welten verbinden. |
langjährigen Handel und Technologietransfer. Sie sind mir treu ergeben und wechseln selten die Seite. Das umfangreiche Diplomatiemenü ist mir beim Feilschen eine große Hilfe, wobei sich die Aliens nicht dumm anstellen. Sie versuchen, Vorteile für sich herauszuschlagen. Das Verhandeln mit bösen Völkern ist jedoch eine Sisyphusaufgabe. Wie bringe ich die Drengin dazu, mit meinen Menschen eine Allianz zu schließen? Das funktioniert nur durch vorherige Machtdemonstration, die ihnen dann keine andere Wahl lässt.
Einen Wirtschaftssieg gibt es übrigens nicht, obwohl die Ökonomie eine erhebliche Rolle spielt. Ohne Geld läuft bekanntlich keine Kriegsmaschine. Es gibt Handelszentren, Börsen und Raumstationen, die den Warenverkehr fördern. Soweit meine Sensoren reichen, kann ich Frachter zu anderen Völkern schicken, die interstellare Handelsstraßen einrichten. Die Zahl der Straßen wird durch die Erforschung der Wirtschaft erhöht, wiederum eine direkte Auswirkung der Wissenschaft. Führe ich gegen ein Volk Krieg, kann ich dessen Handelswege blockieren und es auch mit einem Embargo belegen. Natürlich könnt ihr auch festlegen, wie hoch die Steuern in eurem Sternenreich sein sollen.
Klein aber fein
Es existieren zwar vorgegebene Raumschiffe, ich kann aber auch eigene entwerfen. Das ist mehr als bloß Schnickschnack, da ich nur so Schiffe mit speziellen Eigenschaften schaffe. Mit dem Schiffsdesigner funktioniert das ganz
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Wer will, kann auch eigene Schiffe entwerfen, die der technischen Stufe eures Volks entsprechen. |
flott. Eine große Rolle spielt dabei der Grad der Miniaturisierung, der bestimmt, wie viele Komponenten ich in ein Schiff stecken kann. Wichtige Teile sind Bewaffnung, Panzerung, Schilde und Antrieb. Allein an Waffentechnik gibt es Strahlen, Partikel und Raketen. Ein anderer Faktor ist die Größe der Hüllen, die ich weiter erforschen sollte, um noch dickere Kähne bauen zu können. Jedes Volk besitzt sein unverwechselbares Design, so sieht das Flagschiff der Erde ein wenig wie die Voyager aus. Klingonenkreuzer, Sternenzerstörer oder organisches Raumschiff - das äußerliche Schiffsdesign bleibt dem persönlichen Geschmack überlassen
Bedienung
Trotz seiner Komplexität lässt sich Galactic Civilzation 2 recht gut beherrschen. Es gibt zahlreiche Menüs und Untersektionen, wo ich alles finde und die sogar untereinander verlinkt sind. Wird ein Schiff oder ein Gebäude fertiggestellt, wird mir das als Fenster angezeigt. Sogar Gouverneure gibt es, denen ihr bestimmte Aufgaben überlassen könnt. Allerdings verliere ich bisweilen schon die Übersicht in all den Statistiken, Listen und Ansichten, was bei einem solchen Spiel aber fast normal ist. Der Technologiebaum könnte trotz Filterfunktionen noch etwas übersichtlicher sein.
Kaum Grafikpracht
Die altbackene Pseudo-3D-Optik ist sicher kein Grund, sich das Spiel zuzulegen. Letztlich ist sie weder Fisch noch Fleisch, da sie keine dreidimensionalen
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Auch wenn die Aliens echt abgefahren aussehen, gewinnt das Spiel optisch keinen Blumentopf. |
Funktionen bietet. Ihr dürft zwar raus- und reinzoomen, was der Übersicht dient, ansonsten ist die Galaxie aber so flach wie eine Flunder. Dass der Raum dreidimensional ist, scheint bei den Machern noch nicht angekommen zu sein und auch das Drehen der Ansicht wie bei Homeworld und Co. ist nicht möglich. Bis auf den Fog of War gibt es keinerlei Effekte; immerhin sind die verschieden großen Planeten und Sonnen ganz vielfältig gemacht. Aufgrund des fesselnden Spielprinzips fällt die Grafikschwäche jedoch kaum ins Gewicht.
Die Menüs sind solide dargestellt und bieten sogar manch schönen Anblick: So sind die Gesichter der Aliens durchaus fremdartig und stimmungsvoll. Ansonsten lockern auch kleine Filmschnipsel das Geschehen auf, etwa wenn ihr eure erste Welt besiedelt. Unterstrichen wird der Science-Fiction-Eindruck noch durch die mythische bis bombastische Musik, die euch vollends in andere Sphären abtauchen lässt. Jedes Volk hat übrigens seine eigene Erkennungsmelodie.