DTM Race Driver 322.02.2006, Michael Krosta
DTM Race Driver 3

Im Test:

Macht euch bereit, Karriere in der Welt des Rennsports zu machen! DTM Race Driver 3 (ab 29,95€ bei kaufen) gibt euch nicht nur die Möglichkeit, bei der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft zum Champion zu avancieren, sondern vereinigt erneut eine Vielzahl verschiedener Rennserien in einem Spiel und lässt dabei selbst die umfangreichen Vorgänger hinter sich. Aber bedeutet Masse gleich Klasse?

Mitten drin statt nur dabei

Der Puls schnellt in die Höhe wie ein Drehzahlmesser, nass geschwitzte Hände umklammern das Lenkrad und ein Blick in den Rückspiegel verrät mir, dass mir der Hintermann mit seiner Motorhaube fast schon im Kofferraum steckt. "Ganz ruhig bleiben", sag ich mir, während mich mein Mechaniker über den Boxenfunk mit wertvollen Fahrtipps versorgt, wie ich dieses PS-Monster in Form eines DTM-Boliden noch heil über die Ziellinie bringe. Wenn das mal kein Sprung ins kalte Wasser ist, gleich am Anfang des Karrieremodus hinter dem Steuer eines solchen Flitzers zu sitzen. Doch die Learning by Doing-Methode wird sich in dem kurzen, aber intensiven Tutorial sicher als nützlich erweisen und mich auf das vorbereiten, was mich in der gerade erst begonnenen Rennfahrer-Karriere noch erwarten wird. Doch bis ich erneut bei der DTM oder einer ähnlich hohen Rennserie an den Start gehe, wird noch viel Gummi auf dem Asphalt gelassen,

Rad an Rad schlängelt ihr euch durch die Kurven.
denn zuerst muss ich mir einen echten Namen in der Szene machen. Wie stelle ich das an? Indem ich in kleineren Wettbewerben mit Erfolgen auf mich aufmerksam mache, um mich Stück für Stück nach oben zu arbeiten…

Die Qual der Wahl

Aber der Weg an die Spitze ist lang und umfangreich. Denn wo andere Hersteller für Rennserien wie Truck Racing, Nascar- und Formel-Wettbewerbe jeweils eigene Spiele auf den Markt bringen würden, heißt die Devise bei Codemasters "Nicht kleckern, sondern klotzen". Satte 35 Rennklassen und über 100 Meisterschaften warten auf einen neuen Titelträger.

Bei der World Tour lässt man euch noch mehr Freiheiten als in den Vorgängern: Anstatt streng vorzuschreiben, in welcher Reihenfolge ihr die Veranstaltungen zu besuchen habt, stehen euch für die meisten der insgesamt 32 Karriere-Stufen gleich mehrere Serien zur Auswahl. In den durchweg gelungenen Zwischensequenzen mit eurem Rennleiter und Manager Rick jetzt nicht mehr eine klischeebehaftete Hintergrundgeschichte im Mittelpunkt, sondern vor allem der technische Aspekt des Motorsports. So werdet ihr vor dem Start oft über die speziellen Fahreigenschaften der jeweiligen Boliden informiert und bekommt Tipps, wie ihr am besten alles unter Kontrolle behaltet. Ein Sieg ist jedoch gerade in der Anfangsphase für ein Weiterkommen nicht zwingend erforderlich, allerdings müssen bestimmte Mindestanforderungen erfüllt werden, wie z.B. ein fünfter Platz in der Meisterschaft. Dabei werden Fahrzeug, Regeln, Rundenanzahl sowie Rennstrecken vom Programm vorgeschrieben. Sind die ersten Meisterschaften mit ihren läppischen

Ihr wollt mehr Hintergrundinfos zum Spiel?

Interview mit Clive Moody, Produzent von DTM Race Driver 3zwei Rennrunden schnell vorbei, nehmen die Herausforderungen zunehmend mehr Zeit in Anspruch und schicken immer stärkere KI-Fahrer ins Rennen. Nicht zu vergessen, dass das Handling der Fahrzeuge mit der Zeit und steigender PS-Zahl immer schwieriger wird. Was die Anzahl der verschiedenen Rennserien und die damit einhergehende Abwechslung angeht, ist Race Driver 3 ungeschlagen: Ihr nehmt u.a. bei der Supertruck International Series im Führerhaus einer Zugmaschine

Auch Ralf und Michael Schumacher haben ihre Rennfahrer-Karrieren mit Go-Karts ins Rollen gebracht.
Platz, prescht mit Baja Buggys oder Gruppe B-Maschinen über staubige Rallye-Pisten oder sammelt in der Formel 1000 erste Erfahrungen, bevor ihr später sogar im Monocock eines F1-Boliden für Williams um den Sieg fahrt. Dabei glänzt jedes Fahrzeug mit einem individuellen Fahrverhalten, auf das ihr euch erstmal einstellen müsst.

Arcade und Simulation?

Um Anfängern den Einstieg zu erleichtern, können im Optionsmenü diverse Einstellungen vorgenommen werden. Ihr wollt lieber ohne Schaden fahren und nach einem Abflug nicht gleich im Kiesbett stecken bleiben? Kein Problem. Beim Fahrverhalten deaktiviert ihr auf Wunsch die Pro-Simulation, wodurch die Boliden viel gutmütiger reagieren und selbst beim Herausbeschleunigen aus Kurven dank Traktionskontrolle problemlos auf der Strecke gehalten werden. Solltet ihr euch dagegen für die Aktivierung sämtlicher Simulationsaspekte entscheiden, werdet ihr vor allem bei der Steuerung mit einem Lenkrad am eigenen Leib erfahren, wie anstrengend ein Rennen sein kann, wenn ihr in jeder Kurve mit den Fliehkräften kämpfen müsst, jede Kollision Schäden mit sich bringen kann, die das Handling und die Leistung eures Boliden negativ beeinflussen und jedes rüpelhafte Verhalten Konsequenzen in Form von Durchfahrtsstrafen bis hin zur Disqualifizierung nach sich zieht.

Strafe muss sein

Trotz des insgesamt zufrieden stellenden Strafsystems zeigten sich die Stewarts bei manchen Rennen leider inkonsequent, was die Strafen angeht. Vor allem die mitunter zahlreichen Abschüsse durch die KI-Fahrer bleiben oft ohne Folgen, während ihr selbst manchmal ungerechtfertigte Verwarnungen für angeblich genutzte Abkürzungen aufgebrummt bekommt, obwohl nicht alle Reifen die Streckenbegrenzung bzw. Curbs verlassen haben. Allerdings hat die KI keinen Freifahrtschein: Nach einigen rüden Attacken und Regelverstößen konnten wir selbst erleben, dass auch die Konkurrenz der Box den ein oder anderen Strafbesuch abstatten musste. Allerdings wurden wir den Eindruck nicht los, dass das Strafsystem bei der KI lieber mal ein Auge zudrückt als bei uns.

               

Obwohl die anderen Fahrer mitunter sehr ruppig zur Sache gehen, zählt die KI insgesamt trotzdem zu den Stärken von Race Driver 3. So bewegen sich die Konkurrenten nicht wie in vielen anderen Rennspielen stur auf der Ideallinie, sondern sind immer wieder für eine Überraschung gut – unerwartete Fahrfehler mit eingeschlossen. Ihr habt fast immer das Gefühl, euch mit echten Rennfahrern aus Fleisch und Blut zu messen, wenn die Kerle Kampflinie fahren oder sich auf der Geraden in

Mit BMW-Power rast ihr der Kurve entgegen.
eurem Windschatten ansaugen, um sich anschließend in der nächsten Kurve einen packenden Zweikampf mit euch zu liefern. Nur auf manchen Kursen wie z.B. dem Nürburgring hat sie KI selbst auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad mit dem ein oder anderen Aussetzer zu kämpfen, wenn sie plötzlich in einer Hochgeschwindigkeitspassage in die Eisen geht oder in einem lahmen Pulk den ganzen Verkehr aufhält. Solche Patzer bilden jedoch die Ausnahme.

Einstellungssache

Der Schlüssel für den Sieg ist – wie so oft bei Rennsimulationen – das richtige Setup, das sowohl eurem Fahrstil als auch der jeweiligen Streckencharakteristik entgegen kommt. So schraubt ihr je nach Rennserie an den Spoilern herum und sorgt für den perfekten Abtrieb, kümmert euch bei der Gangübersetzung um den Antriebsstrang, stimmt die Federung und Stabilisatoren in kleinen Schritten von weich bis hart ab, wägt verschiedene Reifenmischungen und Profile gegeneinander ab oder stellt die Bremskraftverteilung, Fahrzeughöhe sowie Spur und Sturz ein. Leider wirkt die Präsentation während des Wagen-Setups sehr altertümlich. Anstatt z.B. an einem animierten 3D-Modell des Fahrzeugs gleich zu demonstrieren, wie sich die Veränderungen auswirken, werden nur lahme Standbilder gezeigt. Zwar bieten kleine Info-Texte Erklärungen, doch bleiben diese meist oberflächlich und setzen gerade bei Anfängern eine gewisse Vorstellungskraft voraus, was die Veränderungen eigentlich am Fahrzeug bewirken. Neben den Einstellungen habt ihr in den Simulationsmodi bei freien Rennen zusätzlich die Möglichkeit, euren fahrbaren Untersatz mit Upgrades zu versehen. Dabei handelt es sich um ein simples Tuning-System, mit dem ihr die Leistung der Wagen z.B. mit besseren Bremssetzen, Kupplungen, Renn-Chips, Nockenwellen, Turbolader oder Federungen in verschiedenen Ausbaustufen aufmotzen könnt. Dazu stehen euch 50 freie Felder zur Verfügung, die ihr mit den Upgrades füllt. In Testfahrt könnt ihr vor jedem Rennen ausprobieren, wie sich die Teile und Einstellungen auswirken. 

Training und Qualifying

Als Neuerung in der Race Driver-Serie wird die Startposition im Karrieremodus nicht länger fest vorgegeben, sondern ihr könnt euch auf Wunsch euren Platz im Starterfeld durch eine Qualifying-Session erkämpfen. Andere Spielmodi erlauben

Zum Vergleich empfehlen wir:

Project Gotham Racing 3euch zudem ausgedehnte Trainingseinheiten, in denen ihr euch langsam ans Limit herantasten könnt. Allerdings haben sowohl Training als auch Qualifying mit ein paar Problemen zu kämpfen, die die Sessions fast schon überflüssig machen: Zum einen habt ihr keine Möglichkeit, zwischendurch die Box anzusteuern, um das Wagensetup weiter zu optimieren. Sobald ihr wieder in der Box seid, wird automatisch die nächste Session (Training -> Qualifying; Qualifying -> Rennen) gestartet, ob ihr’s wollt oder nicht. Zum anderen werdet ihr niemals im Spiel irgendwelche Infos zu Zwischenzeiten oder Abständen auf dem Bildschirm finden, was gerade beim Qualifying ungünstig ist, da ihr zu keinem Zeitpunkt wisst, welchen Platz ihr mit der jeweiligen Zeit im Starterfeld inne habt oder wie viel Sekunden (Hundertstel oder Tausendstel) euch noch bis zur Pole Position fehlen.           

Weltweit unterwegs

Neben den Rennserien trumpft Race Driver 3 auch bei den zahlreichen, überwiegend authentischen Pisten auf, die über den gesamten Globus verteilt sind. Liefert euch u.a. spannende Duelle auf dem Nürburgring

Mit den driftfreudigen 4P-Baja-Buggys geht's ab ins staubige Gelände. 
, fahrt Rad an Rad durch die enge Korkenzieherkurve von Laguna Seca, rast über die langen Geraden des Norisrings, besucht die ehemalige F1-Strecke im australischen Adelaide oder fahrt euch in der Nascar-Serie einen Drehwurm auf dem weltberühmten Indianapolis Motor Speedway. Daneben warten in den Rallye-Veranstaltungen staubige und matschige Pisten auf die mutigen Piloten. Die meisten der über 80 Rennstrecken wurden nach realen Vorbildern modelliert, kommen grafisch aber zumindest auf dem PC nicht über das Mittelmaß hinaus. Auf PS2 und Xbox fallen die detailarmen Texturen aufgrund der generell niedrigeren TV-Auflösung weniger stark in Auge, so dass die Konsolenfassungen insgesamt einen Tick homogener wirken. Gut, die Pisten zeichnen sich auch in der Realität nicht gerade durch idyllische Landschaften und Sehenswürdigkeiten aus, doch Zuschauer und Streckenposten in Form von leblosen und pixeligen Papp-Kameraden sind wirklich nicht mehr zeitgemäß. Auch die Boxenstopps hat man bei der Konkurrenz mit animierten Crews schon deutlich besser erlebt als bei Race Driver 3, wo nur eine lausige Streckenkarte auf dem Bildschirm erscheint. Aber damit muss man wohl leben, wenn sich ohne Grafik-Slowdowns  bis zu 21 Fahrzeuge mit individueller KI und vollem Schadensmodell auf der Strecke tummeln.

Lass krachen, Alter!

Und das hat es wieder einmal richtig in sich: Ihr könnt die allesamt detailliert modellierten Boliden bei entsprechender Fahrweise von kleinen Beulen bis hin zum Totalschaden komplett zerlegen. Scheiben gehen zu Bruch, das Getriebe kracht mit Besorgnis erregenden Geräuschen beim Gangwechsel, der Motor scheint sich unter einsetzender Rauchentwicklung nur noch zu quälen und wer zu stark bremst oder zu viele Donuts auf den Asphalt zaubert, muss sich auf einmal nur noch auf der Felge in die Box retten oder zerfetzt beim Einschlag gleich die komplette Radaufhängung. Neben Unfällen sorgt auch die falsche Fahrweise und einsetzender Verschleiß für mögliche Defekte. Fahrt ihr bei manueller Schaltung z.B. zu lange im hohen Drehzahlbereich, kann der Motor überhitzen. Driftet ihr zu stark durch die Kurven, bauen eure Reifen merklich ab und verstärken das Risiko, in der nächsten Kurve von der Strecke zu fliegen.

               

Gerade nach Unfällen weiß man auch den Audiobereich von DTM Race Driver richtig zu schätzen: Die satten Motorengeräusche klingen bei den meisten

Auch für Klassiker wie die berühmten Silberpfeile gibt es Rennserien. 
Modellen zusammen mit knallenden Schalldämpfern ohnehin hervorragend, doch nach einer Beschädigung wird man feststellen, dass Unfälle nicht nur Einfluss auf Leistung und Optik haben, sondern auch die Geräuschkulisse betreffen, wenn plötzlich Karosserieteile quietschend über den Asphalt schleifen, die anschlagende Radaufhängung einen abbekommen hat oder der knarrende Motor streikt. Anhand einer Außenperspektive, einer Motor- sowie der Stoßstangenansicht habt ihr das Geschehen immer voll im Blick. Wer’s besonders realistisch mag, kann zusätzlich auf eine Cockpitperspektive zurückgreifen. Allerdings wurden die Armaturen und Innenausstattungen nicht für jedes Fahrzeug individuell und aufwändig modelliert, wie man es z.B. bei Project Gotham Racing 3 sieht. Stattdessen wird lediglich eine Standard-Darstellung für die meisten Modelle geboten. Auch die Replays haben mit kleinen Schönheitsfehlern zu kämpfen: Zwar bekommt man einen hervorragenden Eindruck von den detaillierten Boliden, doch stören hier die vollkommen übertriebenen Lichteffekte, bei denen einzelne Leuchtpunkte unnatürlich über die Karosserie wandern. 

Kein Benzin mehr?

Neu hinzugekommen ist der Benzinverbrauch, der allerdings wenig Spielraum für taktische Experimente lässt. Zwar hat die mitgeführte Menge Einfluss auf das Handling des Wagens, doch könnt ihr vor dem Rennen weder eine Boxenstrategie festlegen noch selbst bestimmen, wie viel Benzin ihr im Tank haben wollt. Eure Mechaniker füllen euch immer so viel rein, 

Ihr wollt selbst hinters Steuer?

Saugt euch die Multiplayer-Demo!dass ihr im Normalfall über die Runden kommt. Doch wozu muss man dann überhaupt noch nachtanken? Probleme gibt es höchstens, wenn ihr nach Unfällen Sprit verliert oder den Motor ständig in hohen Drehzahlbereichen bewegt. Schade, denn aus dem Benzinverbrauch hätte man wesentlich mehr machen können. Auch bei den vorgeschriebenen Boxenstopps wäre man mit einer Festlegung vor dem Rennen sicher besser gefahren: So sind nach aktuellen DTM-Regeln eigentlich zwei Pflichtbesuche in der Box vorgeschrieben. Im Spiel sucht ihr euch dagegen während der Fahrt aus, wann ihr zu eurem ersten und einzigen Stopp die Box anfahren wollt.

Und es gibt noch mehr…

Obwohl euch die Welttournee sowie die freien Rennen und das Zeitfahren schon lange Zeit bei der Stange halten, setzt Codemasters mit der Profikarriere noch einen drauf: Genau wie bei den Simulationsmodi stehen euch hier alle Fahrzeuge jeder Serie zur Auswahl, doch müsst ihr euch hier nicht wie bei der Welttour nur zwei bis drei Rennen zum Freischalten weiterer Veranstaltungen absolvieren. Bei der Profi-Karriere warten teilweise richtig lange Meisterschaften auf die Piloten, wobei ihr Rundenanzahl, Schwierigkeitsgrad sowie Regeln und Flaggen selbst festlegen könnt. Dieser Modus wird euch mit seinen insgesamt 177 Cups auf jeden Fall richtig lange beschäftigen. Wer es gar nicht mehr erwarten kann, sich in einen DTM-Boliden zu quetschen, legt im Spielmodus DTM Schnellstart einfach seine eigenen Regeln fest und misst sich von einem Einzelrennen bis hin zu einer kompletten Saison mit den anderen Piloten.

Das Schadensmodell zeigt eindrucksvoll, was bei Kollisionen so alles kaputt gehen kann.
Was leider sämtlichen Modi fehlt, sind wechselnde Wetterbedingungen während des Rennens. Ihr könnt vor dem Start lediglich festlegen, ob ihr bei strahlendem Sonnenschein oder bei Regenwetter auf die Piste wollt – dies gilt jedoch nur für einige wenige Strecken.

Überarbeiteter Multiplayer-Modus

Leider konnten wir uns bisher auf PS2 und PC noch kein eigenes Bild von dem überarbeiteten Onlinemodus machen. Über Xbox Live hatten wir dagegen schon die kurze Möglichkeit, die viel versprechenden Features in einigen Wettbewerben anzutesten. Nicht nur Einzel- und Ausscheidungsrennen mit vordefinierten Regeln und Ranking-System sind möglich, sondern auch komplette Meisterschaften inklusive Trainings- und Qualifying-Sessions. Bis zu zwölf Spieler (PS2: acht) dürfen sich online messen, wobei auf Wunsch zusätzlich bis zu elf zusätzliche KI-Piloten das Fahrerfeld komplettieren, deren Können ihr ebenfalls festlegen könnt. Selbst an verschiedene Kollisionsmodi sowie einen einstellbaren Cheat-Schutz haben die Entwickler gedacht, mit dem euch Fahrer mit freigeschalteter Turbo-Funktion nicht auf und davon fahren. In der Theorie und den ersten lagfreien Xbox Live-Ausflügen scheint der Onlinemodus von DTM Race Driver 3 einfach traumhaft geworden zu sein. Die nächsten Wochen werden zeigen, wie es wirklich um die Praxis bestellt ist. Alles andere als traumhaft präsentiert sich dagegen der Splitscreen-Modus für zwei Spieler, der sogar den Weg in die PC-Version geschafft hat. Hier seid ihr verglichen mit dem Onlinemodus bei den Auswahlmöglichkeiten deutlich eingeschränkt: Weder Training noch Qualifikation stehen zur Verfügung und die KI-Fahrer können leider nicht deaktiviert werden. Wer trotzdem motivierende Mehrspieler-Duelle ohne Onlineanbindung sucht, findet die Lösung über LAN. Hier habt ihr die gleichen Möglichkeiten wie beim Onlinemodus und könnt ebenfalls unter allen erdenklichen Einstellungen mit bis zu zwölf bzw. acht (PS2) Spielern an den Start gehen          

Fazit

DTM Race Driver 3 ist für Motorsport-Fans fast ein Traum. Egal ob ihr mit klassischen Rennwagen der letzten 80 Jahre an den Start gehen, in der GT-Disziplin in Sportwagen die Pisten unsicher machen, euch auf Ovalkursen herumtreiben, die Welt der Tourenwagen aufmischen, Offroad über Stock und Stein hoppeln oder in der Open Wheel-Klasse vom Kartsport bis ins F1-Team von Williams vorfahren wollt: DTM Race Driver 3 hält für jede Klasse eine Vielzahl an Serien parat und ist diesbezüglich die klare Nummer Eins unter den Rennspielen. Erfreulich sind zudem die Trennung zwischen Simulation und Arcade sowie die vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten vor den Rennen und in der Box, die sowohl Anfänger als auch Profis ansprechen. Einzig ein paar Ungereimtheiten im Rennablauf wie fehlende Einstellungsmöglichkeiten während Trainings- und Qualifying-Sessions, der Verzicht auf Zwischenzeiten, keine wechselnden Wetterbedingungen sowie die ausbleibende taktische Komponente beim Benzinverbrauch trüben den insgesamt positiven Eindruck. Überzeugend ist neben dem ausgereiften Schadensmodell und dem gelungenen Fahrgefühl vor allem die aggressive KI, die zwar manchmal etwas zu übermotiviert ans Werk geht, aber insgesamt für ein tolles Renn-Feeling sorgt – genau wie der starke Audiobereich. Was wir bisher über Xbox Live vom Onlinemodus gesehen haben, weiß mit den vielen Möglichkeiten ebenfalls zu überzeugen. Worauf wartet ihr also noch? Auf zum nächsten Händler, schnappt euch diese Racing-Perle und taucht ab in die faszinierende Welt des Motorsports!

Pro

gewaltiger Umfang mit massig Rennserien und Spielmodi
getrennte Fahrphysik für Arcade und Simulation
neues Regelsystem
gut inszenierte Zwischensequenzen
insgesamt gelungene KI
tolle Rennatmosphäre
viele Einstellungsmöglichkeiten
detailliertes Schadensmodell
röhrende Soundkulisse
bis zu 21 Fahrzeuge auf der Strecke
lagfreie Onlinerennen (Xbox Live)
simulierter Verschleiß (z.B. Motor, Reifen)
LAN-Funktionen

Kontra

langweilige Boxenstopps ohne animierte Crew
aggressive KI-Abschüsse
lascher Multiplayer im Splitscreen
keine Zwischenzeiten oder Abstände
Benzinverbrauch ohne große taktische Komponente
manchmal inkonsequentes Strafsystem
Zuschauer nur leblose Pappkameraden
keine individuellen Cockpits
keine wechselnden Wetterbedingungen
Strecken wirken oft steril
etwas übertriebene, unnatürliche Lichteffekte (Replays)
starre Einstellungsmenüs

Wertung

XBox

PlayStation2

Mehr Racing-Serien findet ihr in keinem anderen Rennspiel!

PC

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