Test: Mage Knight Apocalypse (Rollenspiel)

von Mathias Oertel



Mage Knight Apocalypse
Entwickler:
Publisher: Deep Silver
Release:
15.01.2007
Spielinfo Bilder Videos
Die Liste an veröffentlichten bzw. angekündigten Hack & Slays, auch verschönernd als Action-Rollenspiel bekannt, ist dieses Jahr so groß wie schon lange nicht mehr. Doch neben potenziellen Highlights wie Hellgate London, Sacred 2 oder Loki gibt es auch haufenweise Trittbrettfahrer, die trotz mangelnder Qualität den dürstenden Fans die Kohle aus der Tasche ziehen wollen. Zu welcher Kategorie gehört Mage Knight Apocalypse?

Unbekannte Tabletop-Kriege

Na? Schon mal von Mage Knight gehört? Ja? Dann habt ihr mir etwas voraus. Denn dass die Magieritter ähnlich wie Warhammer in seinen verschiedenen Varianten als Tabletop Erfolge feierten, bevor sie als Hack & Slay meinen PC heimsuchten, war mir gänzlich unbekannt. Und das ist letztlich auch für den Test unerheblich. In diesem Fall geht es mir nicht darum, wie gut oder regelkonform die Fantasy-Schlachten vom Tisch auf den Bildschirm gebracht wurden. Für mich
In einem Fantasy-Hack&Slay unverzichtbar: Schwer bewaffnete Gegner mit angegrünter Hautfarbe...
stellt sich die Frage, ob Mage Knight, Lizenz hin oder her, das Zeug hat, um in einem Atemzug mit Titan Quest oder Loki genannt werden zu können - und wenn das schon nicht reicht, ob man mit Mage Knight Apocalypse (MKA) wenigstens Titeln wie Silverfall oder Dawn of Magic die Stirn bieten kann. Die Antwort darauf lautet zweifelsfrei "Jein". Denn für jede gute Idee, die sich in MKA findet (so abgekupfert sie auch sein mag), findet sich mindestens ein Element, für das man den Entwicklern Spieleknast mit Diablo 2 & Co. verordnen möchte.

Abgehakt

Was erwartet man weitläufiger Meinung nach von einem Action-Rollenspiel, pardon: Hack&Slay? Eine anständige Auswahl an Figuren! Check: Fünf spielbare Helden, deren Aussehen ihr rudimentär festlegen könnt.
Eine übersichtliche und gleichzeitig weit reichende Charakter-Entwicklung! Check: Jede Figur verfügt über diverse Eigenschaftswerte sowie je drei Fähigkeitenbäume. Das Besondere: Sowohl Eigenschaften als auch Fähigkeiten werden durch häufige Benutzung gefördert und aufgerüstet. Es gibt keine "Figuren-Levels" im klassischen Sinne, wodurch sich MKA positiv von vergleichbaren Genre-Vertretern abhebt.
Haufenweise Gegenstände, für die sich das Verkloppen von Hunderten von Monstern lohnt! Check: Haufenweise wäre etwas übertrieben, aber ihr bekommt immer wieder Tränke, Waffen, Rüstungen usw. zu sehen, die ihr nicht nur sammeln oder anziehen, sondern auch mit Edelsteinen aufbessern könnt. Sehr angenehm in diesem Zusammenhang ist die Recycling-Möglichkeit der Veredelung. Findet ihr eine Waffe oder eine Rüstung, die ihr anstatt der derzeit angelegten ausrüsten, aber nicht auf die Edelsteine darin verzichten möchtet, könnt ihr diese ad hoc aus der alten heraus nehmen und in die neue einsetzen - schön!

Willkommen in einer Welt von Schusswaffen-Zwergen und Levelschläuchen!
Aber spätestens hier verließen sie ihn. Zwar hält man sich auch abseits dieser drei Grundelemente jedes halbwegs sinnvollen Hack&Slay-Versuchs an bestimmte Werte und Erwartungen wie z.B. ein Mehrspielermodus. Doch die Entwickler verstehen es nur selten, so viel Motivation aufzubauen, dass ich über immer wieder auftretende Mankos hinweg sehen kann, zu denen auch das Inventarsystem gehört. Mit einer enorm großen Aufbewahrungskiste, zu der ihr an bestimmten Knotenpunkten Zugriff habt, besitzt ihr ausreichend Stauraum für nicht benötigte Gegenstände. Das eigentliche Inventar ist mit 25 Plätzen jedoch stark beschränkt - vor allem, wenn man sich die Zeit nimmt und die für Trankerstellung wichtigen Kräuter sammelt.

Verbesserungswürdig

Versteht mich nicht falsch: Ich erwarte keine Geschichte, die den Georg-Büchner-Preis gewinnen würde. Doch die plakative Gut-gegen-Böse-Geschichte in MKA würde selbst in Hollywood Schwierigkeiten haben, einen Abnehmer zu finden. Das liegt nicht einmal daran, dass sie nicht spannend wäre oder es keine Überraschungen gäbe. Doch so unspektakulär wie die Geschichte in Spielgrafik erzählt wird, habe ich keine Schwierigkeiten, der Aufforderung "Noch einmal Klicken, um die Videosequenz zu überspringen" nachzukommen. Langweilige Kamera-Einstellungen und lethargische Sprachausgabe kann ich auch in der Tagesschau haben...

    

Kommentare

Blue_Ace schrieb am
Xardas100 hat geschrieben:Welchen Kopierschutz hat das Spiel?
Auf StarForce und ähnliche Sachen kann ich nämlich verzichten.
Eine Demo werde ich zu diesem Spiel auf jeden Fall anspielen, gibt es da schon was?
Demo gibts keine, und zum Kopierschutz kann ich leider nichts sagen da ich das Spiel nicht besitze.
Xardas100 schrieb am
Welchen Kopierschutz hat das Spiel?
Auf StarForce und ähnliche Sachen kann ich nämlich verzichten.
Eine Demo werde ich zu diesem Spiel auf jeden Fall anspielen, gibt es da schon was?
schrieb am