Test: Silverfall (Rollenspiel)

von Mathias Oertel



Entwickler:
Release:
09.03.2007
19.03.2008
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Spielinfo Bilder Videos
Von Käfern, Mankos und Motivationsspendern

Trotz vieler vertaner Chancen - von denen wir noch einige mehr nennen könnten - und trotz kleiner Bugs, die bei mir mehr als einmal für lautes Fluchen sorgten, konnte Silverfall mich immer wieder zum Durchspielen bewegen. Wieso? Weil selbst Monte Cristo die einfachen Hack&Slay-Mechanismen nicht kaputt kriegen kann. Und weil ich selber schuld bin, denn in meiner Naivität glaubte ich, dass Silverfall zum Ende noch einmal eine Schippe drauflegen würde.

Die Übersichtskarte wird dynamisch mit euren Erkundungen aufgedeckt - und in Dungeons durch ein großes "Nichts" ersetzt - Orientierung Glückssache!
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich schon daran gewöhnt, dass das Automapping, das in den abwechslungsreichen Außenarealen wunderbar funktioniert, in mal verschachtelten, mal offeneren Dungeons überhaupt nicht implementiert wurde. Na und? Habe ich halt einige Kisten liegen lassen. Ich hab sowieso seit Charakterstufe 40 nur in Ausnahmefällen etwas am Outfit geändert - und konnte dies mangels Ausrüstungsalternativen sage und schreibe bis zum Ende durchhalten, das etwa 15 Charakterstufen später nicht nur sehr unvermittelt, sondern auch extrem unspektakulär da war.

Zu diesem Zeitpunkt war es mir eigentlich fast schon egal, dass die eigentlich nur als Unterstützung konzipierte Kulisse mehr und mehr die Herrschaft übernahm und ich eigentlich nur noch sehen wollte, was noch an Landschaftsstrichen und Gegnern auf mich wartet.
Denn was die Entwickler in Sachen Spielmechanik nicht auf die Reihe bekommen haben, schaffen sie mit der Optik: Das Schaffen von Atmosphäre. Egal, ob ich düstere Sümpfe auf der Jagd nach Monstern durchstreife, mich durch Eiswüsten kämpfe, in dichten Wäldern Jagd auf Katzenwesen mache, die sich wie alle Figuren sehr geschmeidig bewegen oder in Gebirgsketten Goblins unschädlich mache: Silverfall kann sich wahrlich sehen lassen. Der Zeichenstil mit seinem Comic-Ansatz (jede Figur hat eine dünne schwarze Umrandung, die optional abgeschaltet werden kann) ist einzigartig, sehenswert und sehr fantasievoll. Das geht beim fast schon selbstverständlich scheinenden Ändern der äußeren Erscheinung mit neu angelegten Gegenständen los und hört erst beim Gegnerdesign auf. Hier holen die Designer alles aus der Natur-gegen-Technik-Thematik heraus und machen auch vor maschinell betriebenen Holzdrachen nicht halt, die wie eine Mittelerde-Variante eines trojanischen Feuerspuckpferdes auf Rädern aussehen. Klasse: Chance genutzt. Endlich einmal!

Darüber könnte ich manchmal vollkommen vergessen, dass Monte Cristo nicht einmal ansatzweise aus der plakativen Story herausholt, was herauszuholen ist und mir keinerlei Entscheidungsmöglichkeiten innerhalb der Dialoge vorgibt. Ganz im Gegenteil: Ich bekomme zwar erzählt, dass ich einen Goblin bedrohe, um Infos aus ihm herauszubekommen, aber wieso kann mir das Spiel nicht wenigstens suggerieren, dass ich eine Wahl habe und mir Entscheidungsmöglichkeiten geben?

Da ist es mir fast schon gleichgültig, dass ich per LAN oder Internet sowohl kooperativ als auch gegen andere Spieler an die Bewältigung der ohnehin nicht komplizierten Kämpfe gehen kann - auch wenn es hier nicht wie bei Titan Quest in der Anfangsphase nennenswerte Beeinträchtigungen durch Lags gibt.  

    
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Kommentare

Nebucatnetzer schrieb am
Ach du meine Güte gebt dem Autoren ein paar Antidepressiva. Wieso flennt der 3 Seiten lang über ein Spiel und gibt ihm dann trotzdem 75 Punkte?
Zudem finde ich das Spiel hätte 80 Punkte ferdient schon alleine wegen der Schönen Umgebung
Ragnaran schrieb am
annmirvll jemand was empfehlen??? Loki oder Silverfall?????? wo aht man denn mehr spielzeit??? wo hat man die größere charakterauswahl???...
G Marcel
johndoe-freename-93678 schrieb am
woran liegt es eigentlich, dass die wertung der lokalisierten versionen im schnitt ca. 10 prozentpunkte höher ist als die der französischen?
war das spiel im original, was bugs angeht auf gothic-3-niveau? ist es das jetzt noch?
irgendwie komisch, dass europäer bei rollenspielen sehr gute konzepte haben, aber am ender nur durchschnitt oder flickwerk rauskommt...
Goldh@mster schrieb am
schöner artikel aber schade um den titel! hatte mich eigentlich auf silverfall gefreut. speziel das natur-technik szenario finde ich interressant. ich finde aber auch 80% hättens ruhig sein dürfen...
schrieb am

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