Test: Zeno Clash (Action-Adventure)

von Jens Bischoff



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Sadismus oder Unfähigkeit?

Am dreistesten ist allerdings die mangelhafte Unterstützung von Gamepads. Eigentlich wäre ein Dualstick-Controller ja geradezu prädestiniert für die im Mittelpunkt stehenden Faustkämpfe, aber trotz stundenlangen Experimentierens mit unterschiedlichen Modellen, wollte die Maus einfach nicht die Kontrolle über die Kamera abtreten, so dass jeder, der nicht einen dritten Arm sein Eigen nennt, zur Steuerung mit Tastatur und Nager gezwungen wird.
Quantität statt Qualität: In den chaotischen Massenschlägereien geht jede Übersicht verloren.
Die funktioniert zwar halbwegs zufrieden stellend und bietet bei Feuergefechten mitunter sogar Vorteile, nötigt aber auch zu Fingerverrenkungen und dem Kleben direkt am Bildschirm. Letzteres ist aber sowieso Pflicht, da die Fadenkreuze der Schusswaffen zum Teil so winzig sind, dass man sie mit der Lupe suchen muss, was quasi einen vierten Arm voraussetzt. Alternativ kann man sich natürlich auch die beiden Hände eines Freundes borgen, der mangels sonstiger Mehrspielerelemente so doch noch zu Koop-Ehren kommt.

Solisten bekommen neben der nur wenige Stunden dauernden Story-Kampagne hingegen noch einen drögen Herausforderungsmodus spendiert, bei dem man sich Stockwerk um Stockwerk an die Spitze eines feindverseuchten Gemäuers kämpfen kann, um seinen Mangel an sinnvoller Beschäftigung in Online-Ranglisten zur Schau zu stellen. Wer will, kann sich auch auf die Jagd nach Steam-Achievements machen, wo Zeno Clash im Moment für knapp 16 Euro zu haben ist. Die ordentliche englische Synchro wurde hierzulande deutsch untertitelt. Allerdings ist Letztere eher von durchwachsender Qualität und wirkt zum Teil wie unbeaufsichtigt durch Babel Fish gejagt. Besonders tragisch ist das jedoch nicht, da viele Sätze auch im Originalton kaum Sinn ergeben.

Zwischen Langeweile und Frust

Wenig Gedanken scheint man sich auch beim Schwierigkeitsgrad und der Spielbalance gemacht zu haben. Zwar gibt es drei verschiedene Schwierigkeitsstufen, zwischen denen man jederzeit hin und her wechseln kann. Aber meist sind die Auseinandersetzungen entweder auf allen drei Stufen zu niedrig oder selbst auf der leichtesten Stufe zu hoch.
Feuer frei: Manche Gegner lassen sich nur mit skurrilen Schusswaffen besiegen.
Vor allem im Clinch mit mehreren Gegnern, die auch noch Gebrauch von Schusswaffen machen oder sich auf unerreichbaren Anhöhen verschanzen, sind Nerven gefragt. Auch die Bosskämpfe sorgen entweder für müde Gähner oder hasserfüllte Frusttiraden. Von einem ausgewogenen Anstieg der Lernkurve ist Zeno Clash jedenfalls genauso weit entfernt wie die CSU von einer gönnerischen Schirmherrschaft der ESL.

So prügelt und ballert man sich teils gelangweilt, teils fluchend durch mickrige Spielabschnitte, nickt dem Artdesign immer wieder anerkennend zu, genießt jede Menge unfreiwilliger Komik und schüttelt angesichts der spielerischen Defizite verständnislos den Kopf. Egal ob nutzlose Begleiter, falsche Zielangaben oder regungslos in Hindernissen verhängender Bossgegner, die Mängelliste nimmt einfach kein Ende. Schade um die zum Teil wirklich interessanten und gelungenen Ansätze, aber die Fehlgeburt ihres Babys haben sich die chilenischen Entwickler am Ende selbst zuzuschreiben. Hoffentlich lernen sie aus diesem Patzer und entwickeln demnächst einen grafisch ungewöhnlichen UND spielerisch gesunden Sprössling.     

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Kommentare

pokusa schrieb am
Bei Steam heute für 3? zu haben - empfehlenswert?
JENSduP3N1S schrieb am
So du Jens PISShoff, erstens: ich hab das game auch gespielt, hab mir aber ein bisschen mehr zeit gelassen und ich finde es ist für ein lowbuget game super gut, mal was anderes ! Nur weil du so ein fucking casual bist, du dann das game anmachst und direkt abkackst , fällt deine bewertung so niedrig aus ! Und das mit der steuerung, JUNGE, jedes game ist anders, nicht wie jeder ego shooter wo du IMMER nur eine taste drücken musst , damit du befriedigt wirst , weil du angst hast vorm losen hast , ist halt so man ! du spielst es halt kurz an und dann kommt son müll raus , hätte ich auf so einen müll wie den von dir gehört hätte ich so ein gutes game verpasst, und VIELE andere auch ey ! und die story .... ich weiß nicht ob du nicht lesen kannst oder es einfach nicht verstehst , wenn ich sonen satz höre wie "hat sich angepinkelt und ist anonym gestorben "... ist halt ein game und nicht immer die wirklichkeit , bei deinen ego-shooter erfahrungen würde es mich nicht wundern; weil du nur " LOS /YA / AARRGHH /, und deinen eigenen chara sterben hörst, mehr nicht, kein wunder wenn du es nicht verstehst xDDDD junge ich lache dich aus ! kein wunder das so call of mutti und battelfield bad kackaufen bei euch 100% doppelplatin bekommen.
Freimann schrieb am
Ich weiß gar nicht was ihr alle habt. Ich finde den Test gelungen. Nur weil man krampfhaft versucht ein besonderes Setting und ausgefallene Charaktere zu bauen heißt das noch lange nicht, dass dadurch ein Erfolg garantiert ist. Ich fand das Spiel auch nicht so toll und die Ausgefallenheit hat mich auch nicht überzeugt es besser zu finden. Es war einfach langweilig inszeniert und es kam kein Weiterspieldrang auf. Habs irgendwann abgebrochen... 45% sind in Ordnung.
lonlyshadow schrieb am
danke danke danke ...
4players hat meine meinung zu diesem spiel das viel zu oft hoch gelobt wurde voll getroffen
das spiel ist so unausgereift das man denkt man hätte eine beta oder eine alpha vor sich
die steuerung ist grottenschlecht
die story lahm
und die grafik wirkt als sei sie für 9 jährige gemacht
dieses spiel kann ich echt keinem empfehlen bereue den kauf ist mitweilere schon wieder bei ebay drin
|Chris| schrieb am
Kritik am Beitrag wurde schon genug geäußert, daher warte ich nur Klugscheisserei auf:
Wenn der Test mit einem Produkt ganz auf Kriegsfuß steht oder es einfach nicht in seine Sparte passt, sollte man es einem Kollegen in die Hand drücken. "Hey, schau mal ob du aus dem Kram schlau wirst".
Ich persönlich fand das Spiel ein gelungenes kleines Experiment mit einem fairen Preis / Leistungsverhältnis. Story und Kulisse haben mich mäßig bis gut angesprochen. Verständnisprobleme hatte ich keine, allerdings habe ich es in der US-Originalversion gespielt. Die Handlung war in sich stimming, nur das Open End war etwas störend aber abzusehen.
Mein größter Kritikpunkt ist, wie der Redakteur richtig beschrieben hat, das teilweise aufkommende Chaos das durch das "ein-locken" der Gegner entstehen kann.
Was die Schwierigkeit angeht...ich habe auf Hard gespielt und je nach Boss zwei bis vier Anläufe benötigt. Teilweise kam da auch mal etwas Frust auf aber ehrlich gesagt nicht mehr oder weniger als bei Castelvania oder R-Type in guten alten Tagen als die Gummistiefel noch aus Holz waren ;)
Ich mutmaße, wo 4P-Redakteure die sich sehr oft auf das Spiel als Kunstform berufen und allgemein gerne mal "Old-School Genre" in die Pluspunkte aufnehmen sollte man ein wenig offener mit der Andersartigkeit umgehen. Nicht alles muss jedem Gefallen aber dennoch, ihr möchtet euch hier doch sicher nicht als exzentrischen Kunstkritiker inszenieren sondern den Spielern dabei helfen das für ihre Bedürfnisse richtige Spiel zu finden.
Ich möchte nun auch nicht Äpfel und Birnen vergleichen, Mirrors Edge und Zeno Clash könnten verschiedener nicht sein. Dennoch bekomme ich das eine für fünfzig Euro und werde etwa acht Stunden unterhalten, das andere für fünfzehn und werde annähernd sieben Stunden ( Mit Challenge Mode ) unterhalten.
^
/set k_lugscheissen 0
:>
schrieb am