Neben dem Gut-und-Böse-System gestaltet sich Kult als ziemlich gewöhnliches Action-Rollenspiel, in dem ihr rund 50 Quests lösen könnt. Der Ausgang dieser Aufgaben beeinflusst eure Gesinnung, bringt euch aber ansonsten noch Zahlungsmittel oder spezielle Gegenstände ein. Die obligatorische Rollenspiel-Palette aus "Suche Person A, bringe Teil B zu Charakter C, damit Monstergruppe E aus dem Weg geschafft werden kann und ihr die Belohnung von Person D einsacken könnt" wird durchexerziert. So kämpft ihr das Alphabet hoch und runter und plättet hinlänglich bekannte Monsterhorden aus Zombies, Räubern und sonstigen Schergen.
Traum und Hässlichkeit
Vom Kampfsystem her bietet Kult ziemlich simple, aber actiongeladene Echtzeit-Schlachtereien, die kaum taktischen Anspruch haben. Lediglich wenige Gegner attackieren aus der Ferne und setzen euch somit heftig unter Druck, wenn ihr gerade im Nahkampf seid. Außerdem nehmen diese Feinde immer
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Das leuchtende Blau verheißt mächtige Magie. |
gerne Reißaus, wenn ihr zum Gegenangriff startet. Auch die Auswahl der Zaubersprüche müsst ihr manchmal auf den Feind anpassen, aber im Vordergrund stehen klar die temporeichen Schlachten.
Häufig kommt es sogar vor, dass ihr in ein neues Gebiet rennt und gar keine Feinde auf der Karte seht. Dann hilft ein Druck auf die "D"-Taste und prompt wechselt ihr in die "Traumwelt". In dieser Parallelwelt wird alles in gespenstische Nebelschwaden getaucht und überall lauern gruselige Gestalten, die euch im Kampf reichlich Erfahrungspunkte bringen und mit Tränken & Co versorgen.
Obwohl das altbekannte Gameplay mit dem Traumwelt-Bonus und dem netten Gesinnungs-System einigermaßen aufgefrischt wird, bleibt die technische Seite hinter der Konkurrenz zurück: Zwar sind viele 2D-Hintergründe sehr detailverliebt, aber diese nette Umgebung ist keine Entschädigung für die hässlichen und abgehackten Charakter-Animationen. Da helfen selbst manche nette 3D-Effekte nicht weiter. Die Übersicht ist außerdem dank der zu hohen Kameraperspektive nicht gerade gut gelungen, denn irgendwie wirkt die Hauptdarstellerin aus dieser Sicht arg klein - hier kommen Erinnerungen an Nox von Westwood zum Vorschein. Auf der Seite der Sounds zeigt das Spiel ähnliche Alterskrankheiten, denn öfters kommen viele Effekte zu spät, so dass die Atmosphäre tüchtig leidet.