Siedler 4-Add-On20.10.2002, Marcel Kleffmann
Siedler 4-Add-On

Vorschau:

Keine deutsche Spieleserie kann auf solche Erfolge zurückblicken, wie die Siedler aus dem Mühlheimer Software-Hause BlueByte. Das süchtig machende Konzept aus knuddeliger Grafik mit gut verpackten Wirtschaftselementen und viel Aufbaustrategie verzaubert noch immer die Fans. Am 28. November erscheint die zweite Erweiterungs-CD zu Siedler IV und in unserer Preview erfahrt Ihr, was Euch die Neue Welt so bietet.

Auf zur neuen Welt

Die Wikinger haben es vorgemacht: Sie haben die Neue Welt vor allen anderen Zivilisationen entdeckt. Kurz nach Ihrer Rückkehr ins gute alte Heimatland, verbreitete sich die Nachricht über die Neue Welt wie ein Lauffeuer im gesamten Siedler-Universum.

Die Wikinger rufen nun zu einem Wettstreit auf, denn wer als Erster das neue Land erreicht, darf sich dort niederlassen und es sein Eigen nennen. Kurz nach dieser Ankündigung begeben sich die Römer, Wikinger, Maya und Trojaner auf die Reise zur Neuen Welt. Allerdings geht die Besiedlung nicht gerade einfach vonstatten...

Umfangreiche Missionen

Insgesamt vier neue Kampagnen sind in der zweiten Erweiterungs-CD zu bestehen. Jede der Kampagnen umfasst fünf neue Missionen. Die Auswahl der Missionen findet dieses Mal auf einer großen Weltkarte statt, auf der Ihr genau verfolgen könnt, wie weit Ihr noch vom Ziel entfernt seid. Zwei Einzelspieler- und drei Mehrspieler-Karten erweitern zusätzlich das Karten-Archiv.

__NEWCOL__Die Neue Welt fokussiert im Allgemeinen mehr das Entdecken, Erkunden und Siedeln und stellt die Echtzeit-Kämpfe etwas in den Hintergrund. Die Tendenz zu dem eher friedlichen Spielkonzept hat das Team als Feedback-Wunsch von den Fans bekommen und mit diesem Add-On prompt umgesetzt. Des Weiteren gibt es deutlich weniger Missionen als im Hauptprogramm oder der ersten Erweiterungs-CD, dafür sind die Aufträge viel umfangreicher und komplexer. Schon in der ersten Wikinger-Mission geht es richtig zur Sache.

Erste Mission

Die erste Mission der Wikinger gestaltet sich abwechslungsreicher als viele Missionen des Hauptprogramms. Eure Aufgabe besteht darin, mit mindestens einem Schiff den heimatlichen Hafen zu erreichen. Auf dem Weg zum Ziel muss Eure Flotte einige enge Flüsse hinunterfahren und an den deren Ufern einige Aufgaben erfüllen. Dadurch werden bestimmte Barrieren entfernt, damit Ihr dem Flussverlauf weiter folgen könnt. Da sich der Flussverlauf immer wieder gabelt, gibt es maximal sechs Aufhaben zu erfüllen. Drei gelöste reichen allerdings aus, um die heimatlichen Gefilde zu erreichen.

Eure erste Aufgabe stellt Euch ein Bauer, der gerne eine Farm gebaut hätte. So müsst Ihr Gründungskarren und Pioniere von den Schiffen holen und einen Bauernhof errichten, bevor der Farmer den weiteren Flussverlauf freigibt. Die zweite Herausforderung ist eher militärischer Art, denn einige Schiffe der Maya wollen Euch nicht vorbeilassen. Wie der Zufall es aber will, habt Ihr glücklicherweise einen kleinen Geleitschutz dabei. Bei Aufgabe Nummer 3 müsst Ihr einen Magier jagen, der eine Zauber-Barriere errichtet hat, während Ihr bei der vierten Aufgabe mit zehn Kämpfern ins Landesinnere vordringen und dort einen Steinkreis aktivieren müsst. Danach stehen noch zwei weitere Missionen an, die Euch vor dem Erreichen des Hafens erwarten.

Schon in dieser Mission sind ziemlich viele geskriptete Ereignisse vorzufinden und bei den anderen Einsätzen, sorgen eben diese Ereignisse für größere Abwechslung und motivieren zum Weiterspielen. Es wird sogar geskriptete Mehrspieler-Karten geben, bei denen Ihr beispielsweise vier Stunden um einen Berg kämpfen könnt. Und wer oder welches Team nach Ablauf dieser Zeit die meisten Punkte erreicht hat, gewinnt die Partie.

__NEWCOL__Für die breite Masse

Sämtliche Karten können auf zwei unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden gespielt werden. Auf "einfach" wird dem Spieler mit mehr Einheiten, einfacheren Zeitvorgaben oder Skriptmeldungen unter die Arme gegriffen, während der Spieler auf dem "normalen" Schwierigkeitsgrad einige härtere Nüsse in den Missionen zu knacken bekommt. Die Künstliche Intelligenz der Computergegner passt sich außerdem dem Spieler an. Denn auf der höheren Schwierigkeitsstufe werden bevorzugt Soldaten höheren Ranges rekrutiert und eingesetzt.

Grafik

Grafisch hat sich im Vergleich ziemlich viel getan. Das Team hat ein karibisches Texturset geschaffen, das die Neue Welt passend in Szene setzt. Weite, wunderschöne Graslandschaften, hübsche Berge, komplett neue Bodentexturen sowie detaillierte Bäume und Blumen zaubern eine typische Siedler-Grafikpracht auf den Monitor, die bei der Konkurrenz noch immer ihresgleichen sucht. Exotische Objekte wie die Köpfe der Osterinseln runden dieses Bild ab. An den hohen Wusel- und Niedlichkeitsfaktor hat sich ebenso nichts geändert.

Ausblick


Mit dem unverwüstlichen Spielkonzept kann das Entwickler-Team eigentlich nichts mehr falsch machen, so lange die Grafik mit der Zeit geht, die Missionen spannend sind und die Balance stimmt. Doch immer mehr macht sich der Innovationsmangel breit und es beschleicht einem das Gefühl, dass alles schon einmal gespielt zu haben. Dieses trifft auch wieder auf die Erweiterungs-CD zu, die sich trotz der stark geskripteten Ereignisse und den umfangreicheren Missionen noch immer genau wie Siedler IV spielt - Innovationen Fehlanzeige. Stattdessen wird das bekannte in noch hübscherer Grafik mit mehr Details zelebriert. Großer Pluspunkt für diese Erweiterungs-CD ist außerdem die Fokussierung auf den friedlichen Teil des Spiels sowie der äußerst humane Preis. Siedler Fans sollten sich das Datum (28.11) schon mal markieren.

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