Vorschau: Blade & Soul (Rollenspiel)

von Dieter Schmidt



Entwickler:
Publisher: NCSOFT
Release:
19.01.2016
kein Termin
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Spielinfo Bilder Videos
Variationsreiche Charaktere

Eine der absoluten Stärken von Blade & Soul ist die Charaktervielfalt.  Es gibt vier Völker:  Die hochgewachsenen Gon, die sehr kleinen und zierlichen Lyn, die rein weiblichen Yun sowie die normalen Jin. Dabei kann  jede Rasse nur auf einige der sieben Klassen zugreifen, die sich wie folgt zusammensetzen:  Die Klingenmeister verfügen über eine große Auswahl an Angriffs- und Verteidigungsfähigkeiten.  Der Berserker, der im Nahkampf sehr viel einstecken kann und auch ordentlich austeilt, ist der klassische Nahkämpfer in Blade & Soul. Die Beschwörer agieren aus dem Hintergrund, wobei ihre kleinen tierischen Begleiter hohen Schaden ausrichten, während sie diese aus dem Hintergrund unterstützen. Der  Gewaltenbändiger übt Elementarmagie aus und agiert aufgrund der geringen Lebensenergie eher aus der Distanz.  Der Kungfu-Meister glänzt durch die Abwehr von gegnerischen Angriffen und reiht als Offensivkraft etliche Nahkampfattacken als Kombo aneinander. Die Nachtklinge zwingt Gegner durch schnelle Dolchwürfe in die Knie und kann sich zudem teleportieren sowie Fallen aufstellen.

Man wird eine wahre Freude haben, die unterschiedlichen Helden auszutesten.
Man wird eine wahre Freude haben, die unterschiedlichen Helden auszutesten.
Der Klingentänzer ist nur den Lyn vorbehalten und dürfte dank des hohen Angriffstempos die niedrige Verteidigungskraft egalisieren.  Ich konnte in Seoul dank fertiger Level-45-Charaktere sehr schöne Komboattacken mit dem Zerstörer vollführen, die ich mit einem Sprung einleite, der Gegner betäubt. Ich hab mit dem Beschwörer zusehen können, wie meine Katze Gegner zerfetzt hat, während ich ihn in einem Dornengestrüpp festhalte oder mit dem Kungfu-Meister  merken musste, dass man sich hier das Leben erheblich schwerer macht. Neben meinem Klingenmeister, den ich in der offenen Betaphase bis Level 18 gespielt habe, hat mir der Gewaltenbändiger aber am besten gefallen, den ich ausgiebig in PvP-Kämpfe geschickt habe.  Und wirklich jeder der Charaktere hat sich sehr unterschiedlich und erfrischend anders gespielt.  Kein Wunder. Soll man doch jede Charakterklasse bis zum Äußersten aufleveln, um sie dann in die extrem gut ausbalancierten PvP-Kämpfe zu schicken. Das soll Spieler auf Jahre binden.

Spieler gegen Spieler

Ganz klar würde sich der PvP nicht für den eSports eignen, wenn man nicht alles daran setzen würde, die Fähigkeiten der Helden auszugleichen. Zwar wird man in den höheren Spielklassen einige Helden überhaupt nicht sehen, dafür geben sich die übrigen Heldenklassen einen fantastischen und sehr spannenden Kampf. Hier trifft man auf ein ausgetüftelten dreidimensionales Street Fighter, welches sich in Korea reger Beliebtheit erfreut. Wer sich hier einen Einblick verschaffen will, der sollte sich die diesjährigen Finalspiele der Worldchampionships anschauen. Die richtig guten Spieler waren auch schon letztes Jahr am Start, was stets für eine eSports-Tauglichkeit spricht. Ein Kräftemessen in Seoul gegen andere Pressevertreter mit verschiedenen Klassen hat einerseits gezeigt, wie wenig man dieses Spiel beherrscht und andererseits einen sehr spaßigen Einblick in die hohe Kampfkunst gewährt.  
 

AUSBLICK



Blade & Soul hat mich anfangs kalt gelassen, kommt erst nach über zehn Stunden in Fahrt und nach über 15 habe ich angefangen, mich mit dem asiatischen Grinder anzufreunden. Dialoge, Inszenierung, Story und Questvielfalt sind Beiwerk. Sie dienen lediglich als schnöde Oberfläche, um der mechanisch sehr ausgetüftelten Kampfmechanik einen Sinn zu geben. Was das Spiel aber richtig gut macht, sind die Instanzen- und PvP-Kämpfe. Hier tischt man eine Vielzahl von Bossgegnern mit Angriffsarten auf. Hier muss man höllisch aufpassen und wie im PvP-Kampf gezielte Konterattacken vollführen, Angriffe aneinanderreihen und geschickt mit dem Helden umgehen. Oder um es einmal salopp zu formulieren. Die 55-Jährige Hausfrau aus Bad Salzufflingen würde hier überhaupt nicht mehr klarkommen. Man muss wie ein kleiner Martial-Arts-Schüler immer wieder die gleichen langweiligen Dinge machen, um sehr, sehr spät in den Genuss von spannenden Auseinandersetzungen zu kommen, die in der sehr hohen Kampfkunst der PvP-Begegnungen mündet.  Auch das Zahlenwerk hinter dem Helden ist gigantisch: Man kann sich sieben Gilden anschließen, seine Waffen aufleveln, Jagd auf Seelenscherben machen , die den Helden verbessern, Assecoires sammeln, Handwerk betreiben und erst ab dem 17. Kapitel (!!!) seine Fähigkeiten nicht nur verbessern, sondern sich auch individuelle Kombos zusammenstellen.  Mit all den acht Fähigkeiten plus den vier zusätzlichen Bewegungsoptionen meines Klingenmeisters hat man alle Finger zu tun, sich passabel im Kampfgeschehen zu halten und Attacken gezielt abzuwehren.  Auch die sieben Klassen (in Korea hat man acht und die neunte wurde gerade angekündigt) spielen sich erfrischend unterschiedlich.  Oder um mein zwiegespaltenes Verhältnis zusammenzufassen: Inhalt pfui, Mechanik hui. Vielleicht ändert sich das nach 50+ Stunden in unserem Test.

Kommentare

Rivaloco schrieb am
Sephiroth1982 hat geschrieben:Gut zu wissen das man ein Fingerakrobat sein muss um überhaupt passabel spielen zu können. Ist also absolut nichts für mich.
Du erreichst nichtmal die tasten 1 bis 4 und y bis v? Echt erbärmlich.
Sadira schrieb am
Ich hatte in der Beta viel Spass mit meinem Schwertmeister, sehr interessantes kampfsystem, also ich werd ab Januar spielen ^^
Sephiroth1982 schrieb am
Gut zu wissen das man ein Fingerakrobat sein muss um überhaupt passabel spielen zu können. Ist also absolut nichts für mich.
Satus schrieb am
Paulaner hat geschrieben:Sind Leute, die sowas spielen, eigentlich die Fliesbandarbeiter der Spielerschaft?

Genauso wenig wie Leute die sowas nicht spielen intolerante Arschlöcher sind. Geschmäcker sind veschieden und das ist gut so.
Paulaner schrieb am
Sind Leute, die sowas spielen, eigentlich die Fliesbandarbeiter der Spielerschaft?
schrieb am