The I of the Dragon07.06.2002, Bodo Naser
The I of the Dragon

Vorschau:

Actionreiches Computerspiel mit Feuer speienden Fantasy-Drachen in der Hauptrolle sucht solventen Partner für künftige, gemeinsame Verkaufserfolge - so in etwa könnte eine Anzeige lauten, mit der Entwickler Primal Software einen Publisher für The I of the Dragon (ab 9,99€ bei kaufen) sucht. Genau ein solcher fehlt nämlich noch, damit dem weltweiten Release nichts mehr im Wege steht. Warum sich interessierte Spielefirmen das magische 3D-Flug-Spektakel mit Potenzial nicht entgehen lassen sollten, erfahrt Ihr aus unserer Preview...

Mit den Augen des Drachen

Drachen wie der fiese Smaug aus J.R.R. Tolkiens The Hobbit bevölkern seit eh und je die magischen Welten von fantastischen Computerspielen. Aus Spielen wie Baldurs Gate 2, Dungeon Siege oder Drakan sind sie einfach nicht wegzudenken. Neu bei The I of the Dragon ist aber, dass man dem Ego eines Drachen so nahe kommt wie nie zuvor und selbst in seine Rolle schlüpfen darf. In der von uns gestesteten Demo findet sich nur ein rot schimmernder Drache, der sich besonders gut aufs Feuerspeien versteht. In der Vollversion sollt Ihr aus drei Drachen auswählen können, die alle verschiedene Eigenschaften besitzen.

Endlich dürt ihr in die schuppige Haut eines edlen Drachen schlüfen!

Gameplay

Wie bei einer ganz gewöhnlichen Flug-Simulation so sind auch bei The I of the Dragon einzelne Missionen zu erfüllen, die Euch ein Magier erteilt, der witzigerweise auf einem fliegenden Teppich sitzt. Einen entscheidenden Unterschied zur Simulation gibt es aber, nämlich dass Ihr diesmal das biestige Fluggerät selbst, sprich der Drache, seid! Die Spielwelt ist in einzelne, große Abschnitte eingeteilt, die sich erst Stück für Stück nach bestandenen Aufträgen erschließen.

__NEWCOL__Auch die außergewöhnlich gestalteten Bedien-Interfaces weißen darauf hin, dass wir es nicht mit der ganz normalen Einheitskost zu tun haben. Der Drache wird komplett mit der Maus gesteuert, was auch, bis auf die Kameraführung, ziemlich einfach von der Hand geht. Ihr klickt auf einen Punkt in der dreidimensionalen Landschaft und schon flattert das Ungetüm dort hin. Auf weite Entfernungen ist es so aber bisweilen schwer, exakte Flugbefehle zu erteilen. Insgesamt wirkt der Drache vom Flugverhalten her etwas zu langsam, mehrere wählbare Geschwindigkeiten wären wünschenswert.

Besonders die Bewohner der 3D-Welt zeugen von viel Einfallsreichtum der Entwickler.

Da es sich hier nicht um einen kinderlieben Glücksdrachen namens Fuchur handelt, müssen natürlich auch Kämpfe bestritten werden. Die der Demo könnte man am ehesten als "Luft-Boden-Missionen" bezeichnen, bei denen etwa Gift verspritzende Krabbeltiere samt Behausung vernichtet werden müssen. Gegen die Monster - in der Vollversion sollen es an die 40 Arten sein - setzt Ihr den alles vernichtenden Feuerodem ein. Müsst Ihr ein Gebäude zerstören, empfehlen sich die handfesteren Feuerbälle, deren Intensität Ihr leicht mit der Länge des Tastendrucks bestimmen könnt. Bisweilen bekommt der Drache auch Hunger: Dann müsst Ihr ihn eines der Monster fressen lassen.

Für zerstörte Gegner erhaltet Ihr Punkte, die wie im Rollenspiel einen Levelaufstieg ermöglichen. Sobald Ihr die nächste Erfahrungsstufe erreicht habt, dürft Ihr die Eigenschaften Eures Drachen verbessern. So könnt Ihr etwa die Geschwindigkeit erhöhen, die Ausdauer oder die Wirksamkeit der Feuerbälle. Drachen sind natürlich auch magisch begabt: Sie beherrschen mächtige Zaubersprüche, wie beispielsweise den vulkanischen Geysir, der das umliegende Terrain verändert und wild Feuerbälle verschießt, die ihr Ziel unter den Horden des Feindes finden. In der Vollversion sollen wir uns an rund 100 Zaubersprüchen aus drei magischen Schulen erfreuen können.

Grafik/Sound

Insgesamt hinterlässt die 3D-Grafik einen sehr guten Eindruck: Die farbenfrohe 3D-Darstellung verbreitet viel Atmosphäre, wenn auch nicht derart detailliert wie etwa bei Dungeon Siege. Auch auf Explosions- und Magieeffekte wird nicht verzichtet; ein Wechsel zwischen Tag und Nacht sorgt zusätzlich für Abwechslung. Die Kamera lässt sich mit der Maus frei drehen, schwenken und zoomen.

__NEWCOL__Darüber hinaus könnt Ihr zwischen übersichtlicher 3rd-Person-Sicht und zielsicherer Ego-Perspektive - direkt durch die Augen des Drachen - wählen. Durch in die Gamegrafik eingebeteten Zwischensequenzen wird die Handlung vorangetrieben.

Gleich gegen drei Gegner muss sich dieser Drache beweisen...

Auch in punkto Sound kann The I of the Dragon insgesamt überzeugen. Die stimmungsvolle Musik unterlegt gekonnt das actionreiche Geschehen. Auch die meisten Geräusche (z.B. Explosionen) tragen viel zur Spannung bei. Hier hätte man sich aber Fluggeräusche für den Drachen gewünscht, die aber vielleicht bis zur Endversion noch kommen. Auch die lächerlich anmutende Sprachausgabe des Magiers muss noch verbessert werden.

Ausblick

In The I of the Dragon steckt viel Potenzial, das merkt man deutlich beim Spielen der Demo. Es bereitet einfach einen Heiden-Spaß mit seinem feuerroten Drachen über Wiesen und Wälder zu sausen und den feindlichen Monstern mit dem Feuerodem mal so richtig einzuheizen. Dass Primal Software ein Aufstiegssystem integriert hat, wie man es sonst nur aus Rollenspielen kennt, sorgt sicher für die nötige Langzeit-Motivation. Die toll animierten Zauber, die teilweise sogar das 3D-Terrain verformen, sind der Hingucker schlechthin. Wünschen würde man sich noch einen Multiplayer-Modus mit richtigen Dogfights zwischen den Drachen. Warum also die Publisher bei Primal nicht schon längst Schlange stehen und sich um die Veröffentlichung des Fantasy-Spektakels reißen, ist uns ein Rätsel. Wir wollen nämlich demnächst öfters in die Haut des Drachen schlüpfen, um durch die Lüfte zu brausen!

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