IronStorm05.09.2002, Marcel Kleffmann
IronStorm

Vorschau:

Spiele, die immer im gleichen Szenario angesiedelt sind, wirken oft langweilig und wenig motivierend. Das haben sich auch die 4x Studios gedacht und den Ersten Weltkrieg um knapp 50 Jahre erweitert und so das gesamte Szenario komplett runderneuert. Ob das Shooter-Gameplay ebenso interessant ist wie die Story, erfahrt Ihr in unserer Iron Storm-Preview.

Alternative Geschichte

Wir schreiben das Jahr 1964 und der Erste Weltkrieg tobt noch immer. Schon über 50 Jahre wird auf der gesamten Erde gekämpft - allerdings in einer alternativen Geschichtsversion, denn als Gegner stehen sich die europäisch-amerikanischen Truppen und die russisch-mongolischen Einheiten gegenüber.

Die russisch-mongolische Streitmacht unter der Führung des total durchgeknallten Baron Ungern von Sternberg verzeichnet einen Sieg nach dem anderen und setzt der westlichen Allianz schwer zu.

An die Front

In diesem doch recht ungewöhnlichen Szenario übernehmt Ihr die Rolle des Soldaten Wiesel, der sich, getreu seines Namens, in eine Waffenfabrik einschleichen und dort eine mächtige Mega-Bombe stehlen soll. Ist die Bombe dann in seinem Besitz, könnte der Krieg endlich beendet werden.

__NEWCOL__Geschichts-Mix

Typische Elemente des Ersten Weltkrieges wie Stacheldrahtzäune, Minen, Schützengräben, Kampfgas und Scharfschützen sind ebenso im Spiel vorzufinden wie Waffen und Objekte, die man normalerweise erst mit dem Zweiten Weltkrieg in Verbindung bringt. Da sich die fiktive Spielgeschichte allerdings über einen Zeitraum von über 50 Jahren erstreckt, wird das Szenario logischerweise durch Waffen wie Maschinengewehre, Flammenwerfer, Panzer sowie Radaranlagen erweitert. Aber auch aktuelles Kriegswerkzeug wie Laserpointer, Helikopter und Computer sind vorzufinden.

Aufbau

Die Geschichte in Iron Storm wird mit einem ziemlich beeindruckenden Intro eingeleitet und durch Zwischensequenzen in Spielgrafik fortgeführt. Nach einem virtuellen Lehrgang in einem ziemlich dicken Bunker, bei dem Ihr Schießen sowie die sonstigen Grundzüge des Spiels erlernt, gilt es sechs Missionen zu absolvieren. Dabei ist jede Mission äußerst umfangreich und beansprucht je nach Spielweise knapp zwei bis über drei Stunden. Einige der Missionen sind in Deutschland angesiedelt, die restlichen Szenarios liegen an dem ehemaligen Verlauf des Eisernen Vorhangs.

Im ersten Kapitel schlagt Ihr Euch durch zahlreiche, nicht enden wollende Schützengräben bis zu einer typisch deutschen Stadt mit dem äußerst sinnvollen Namen "Wolfenburg" durch. Ein riesiger Zug sowie eine feindliche Forschungs-Festung dienen im weiteren Verlauf als Szenario für den Kampf. Das Highlight ist jedoch der teils zerstörte Reichstag, in dem sich der Ober-Bösewicht verschanzt hat. Die Missionsziele gestalten sich eher altbacken, dafür aber abwechslungsreich. Hin und wieder müsst Ihr Euch einfach nur durchkämpfen, bestimmte Feinde erledigen oder durch einen Bereich schleichen, ohne entdeckt zu werden.

Ansichten

Bei Iron Storm könnt Ihr Euch aussuchen, ob Ihr entweder aus der Ego-Perspektive spielen oder das Geschehen aus Schulterperspektive verfolgen wollt, wobei die Verfolgerperspektive spielerisch unbedeutend ist. Zwar könnt Ihr die Waffen, die Ihr mit Euch rumschleppt, auf dem Rücken des Spieler-Charakters sehen, mehr Vorteile bringt Euch diese Ansicht jedoch nicht, da das Zielen auf den Gegner praktisch unmöglich ist. Im Gegensatz zu den superstarken Helden aus anderen 3D-Shootern kann der Hauptcharakter bei Iron Sturm nur zwei große und drei kleinere Knarren gleichzeitig mitschleppen. __NEWCOL__Insgesamt stehen 14 Schießprügel im Waffenarsenal zur Verfügung. Angefangen bei der Pistole über diverse Maschinengewehre bis hin zum Scharfschützengewehr und dem obligatorischen Raketenwerfer fehlt keine typische Shooter-Waffe im Spiel; neue, innovative Knarren gibt es jedoch nicht.

Technik

Der 3D-Shooter basiert auf der hauseigenen Phönix 3D-Engine. Im Vergleich zu aktuellen Titeln kann die Grafik durchaus überzeugen, aber gegen die übermächtige Unreal 2-Engine oder die neue Jupiter Technik von Monolith wird sich die Iron Storm-Grafik nicht durchsetzen können. Das düstere Endzeitszenario ist dennoch prima gelungen, denn sämtliche Texturen sowie die gesamte Levelarchitektur passen ausgezeichnet zur Geschichte. An den Animationen der Gegner sollte das Entwickler-Team noch Hand anlegen, denn besonders das virtuelle Ableben der Feinde ist arg abgehackt und unrealistisch. Die Soundkulisse ist allerdings prima gelungen, denn besonders die Soundeffekte und die klasse Sprachausgabe sorgen für ungemein viel Stimmung und das Mittendrin-Gefühl kommt besonders in den Schützengräben auf, wenn Hubschrauber über Euch hinweg fliegen und an allen Ecken und Kanten Schüsse zu hören sind.

Ausblick


Der große Trumpf von Iron Storm ist die alternative Geschichte, die nicht im überlaufenen historischen Ersten oder Zweiten Weltkrieg spielt, sondern im fiktiven Szenario eines nie beendeten Ersten Weltkrieges angesiedelt ist. Abseits der Story kann Iron Storm noch mit stimmiger Atmosphäre und einer beklemmend düsteren Spielwelt aufwarten. Neben diesen beiden großen Pluspunkten entpuppt sich Iron Storm jedoch als altbackener 3D-Shooter. Innovationen sucht Ihr in diesem Spiel vergebens - in Sachen Waffen, Gegner und Missionsdesign wird auf bewährte Zutaten gesetzt. Außerdem muss der Mehrspieler-Modus noch kräftig überarbeitet werden, da nur das Deathmatch alleine heutzutage kaum eine Chance gegen aktuelle Mehrspieler-Schwergewichte wie Battlefield 1942 hat.

0
Kommentare

Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.

Es gibt noch keine Beiträge. Erstelle den ersten Beitrag und hole Dir einen 4Players Erfolg.