Confrontation21.03.2012, Bodo Naser
Confrontation

Vorschau:

War Cyanide früher eher für jährlich wiederkehrende Radsport–Manager bekannt, widmen sich die Franzosen immer mehr der Fantasy. Nach dem enttäuschenden Strategiespiel A Game of Thrones: Genesis folgt bald das viel versprechende Rollenspiel in der Welt George R.R. Martins (hier unsere Vorschau). Und Anfang April erscheint noch ein Mix für Abenteurer und Feldherrn mit Confrontation (ab 4,75€ bei kaufen). Was steckt hinter der Spielwelt, die auf einer Tabletop-Marke beruht?

Vier gegen den Rest der Welt

Man stelle sich vor, zusammen mit vier kampferprobten Kameraden ein geheimes Laboratorium auszuheben. Dort betreibt der zu allem entschlossene Feind seine Forschung, wobei er grässliche Krieger erschafft, die halb Mensch halb Maschine sind. Die Skorpione, wie sich der Abschaum selbst nennt, scheinen in ihrem Wahn jeglichen Bezug zur Realität verloren, weshalb sie besiegt werden müssen. Allein um zu verhindern, dass immer neue Klone das Grün schimmernde Verließ verlassen. Und natürlich um die armen Seelen zu befreien, die den irren Wissenschaftlern als Rohmaterial für die Viecher dienen.

Was vielleicht eher nach einem Shooter klingt, ist ein Rollenspiel-Mix, der in der düsteren Fantasywelt Aarklash spielen wird. Hier ringen vier Gruppen um die Macht, zu denen Greifen, Skorpione oder Wolfen gehören. Neben den althergebrachten Völkern wie Elfen, Orks  oder Zwerge wird man auch auf unbekannte treffen, die blitzschnelle Klonkrieger in

Die Brettspielwurzel:

Confrontation ist ursprünglich ein Tabletop-Spiel. Darin kämpfen kleinere Fantasy-Truppen in Miniaturenform rundenweise gegeneinander. Das Besondere daran war u.a. das markante Artdesign der bemalten Figuren. Der französische Hersteller Rackham hatte im Oktober 2010 Insolvenz angemeldet. die von schräg oben gefilmten Echtzeit-Schlachten schicken. Man beginnt mit den Greifen, die für das Licht kämpfen und deren Templer bezeichnenderweise vor dem Kampf „Für den Tempel“ ausrufen. Nach und nach erfährt man ein wenig mehr über die Völker und ihre Einheiten, was auch eine extra Motivation fürs Weiterspielen ist, denn schließlich will man ja wissen, gegen wen man da kämpft!

Kein Actionspiel

Man beginnt allein, aber dem Kampf gegen die Dunkelheit schließen sich rasch drei Mitstreiter an.
Man beginnt allein, aber dem Kampf gegen die Dunkelheit schließen sich rasch drei Mitstreiter an.
In der einzigen Kampagne wird man allein starten, was aber nicht lange so bleibt, wie man das von einem Rollenspiel erwartet. Nach und nach schließen sich dem Haupthelden Darius die anderen Mitglieder an, bis man eine vierköpfige Gruppe führt. Jeder Charakter kann was Spezielles, wie man das aus dem Genre kennt. Es gibt etwa Nahkämpfer, Lebenskraft stärkende Priester, die auch zuschlagen können, und Zauberer, die Kampfmagie wirken. Allerdings wird man sich jeder immer auf eine Eigenschaft konzentrieren müssen:  Darius kann also nicht seine Heilung tätigen und den Kriegsgesang anstimmen.

Das einfach zu lernende Rollenspiel wird sich zum Glück per Tastatur pausieren lassen, so dass man ganz in Ruhe jedem Mitstreiter flüstern kann, was er tun soll. Der eine kämpft an der Front, ein anderer heilt lieber und ein dritter schießt Feuerbälle aus dem Hintergrund. Ein Action-Rollenspiel wird es aber es nicht, da die von Diablo bekannte Klickorgie wegfällt. In Confrontation kämpfen die Helden von alleine, auch wenn sie immer wieder Anleitung vom Spieler brauchen. Denn oft stehen sich die Kämpen im Weg, wenn’s mal eng wird - die Wegfindung sollte bis zum Release noch etwas verbessert werden.

Gefechte gegen Kleingruppen

Die Gefechte sind selten gefährlich, stirbt trotzdem jemand kann man ihn wieder aufwecken.
Die Gefechte sind selten gefährlich: Stirbt trotzdem jemand, kann man ihn wieder aufwecken.
Trifft man auf Feinde, kommt es unweigerlich zum Kampf, denn die Biester stürmen oftmals heran. Aber es existieren auch heimlichere Feinde wie der Biopsist, die sich heran schleichen. Man muss keine Angst haben, denn die wenigsten Gegner treten massenhaft auf, so dass man immer gegen kleine Gruppen kämpft, die in etwa so groß sind wie die eigene. Fällt mal einer im Kampf, muss man sich keine Sorge machen, da Tote wiederbelebt werden können. Möglich macht‘s die erstaunlich schnelle Heilung, die am Boden liegende wieder auf die Beine bringt, die dann auch beileibe nicht als Zombies, sondern quasi wie neu geboren zuschlagen.

Einziger Schwachpunkt im Gefecht in der weit fortgeschrittenen Vorabversion ist derzeit die schlechte Reaktion der eigenen Leute, die auf Befehle schon mal gar nix machen.  Das kommt häufiger vor, wenn sie einen Gegner geplättet haben und zum nächsten rennen sollten. Dann geschieht einfach nichts und man muss ihnen mehrmals sagen, was zu tun ist. Dass es anders geht, beweist der Kamerad nebendran, der sich komischerweise bewegt. Hier sollte Cyanide noch für eine bessere Reaktion sorgen.                   

Für einen Mix aus Rollenspiel und Strategie wird Confrontation ziemlich umfangreiche Möglichkeiten zum Ausbau der gespielten Charaktere haben: Man kann nicht nur verschiedene  Kampfwerte steigern, sondern auch gleich noch die Lobpreisung der Soldaten betreiben, die den Männern im Gefecht hilft. Einzig die Bewaffnung ist etwas gewöhnungsbedürftig, da man Ausrüstung nicht wie gewohnt anlegen kann, sondern nur deren Werte verbessert. Leider gibt es kaum bessere Waffen zu finden.  Zur Abwechslung gibt es manchmal wenig komplexe Schalteraufgaben - weitere Rätsel sind bislang nicht zu entdecken. Es wird auch einen Multiplayermodus inklusive Editor geben.     

Ausblick

Zwar hab ich noch nicht alles gesehen, aber Confrontation hat mich bisher gut unterhalten. Die Fantasywelt wirkt angenehm düster, ist mit Anleihen an die Moderne gespickt und macht mit ihren alptraumhaften Kreaturen neugierig. Man will mehr erfahren, was durch die Storyschnipsel auch möglich wird: Was ist etwa ein Biopsist und was führen seine Herren im Schilde? Allerdings wird das kein episches Rollenspiel, sondern eher eins mit taktischen Fantasy-Gefechten. Die Kämpfe gegen die unterschiedlichen Klone sind recht spannend, auch wenn sie noch nicht viel Planung von der Gruppe um Darius fordern. Kommen später noch andere Völker und Herausforderungen hinzu? Die Mitglieder kann man ausbauen: Spezialeigenschaften wie Lobpreisung werden im Gefecht wichtig sein, da man sie zur rechten Zeit einsetzen muss. Die Schalterrätsel scheinen bisher noch eine leichte Beilage zu sein. Ich bin gespannt, wie sich der Mix in der finalen Version präsentiert.

Ersteindruck:
gut        

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