Etherlords II09.09.2003, Marcel Kleffmann
Etherlords II

Vorschau:

Ende 2001 sorgte Etherlords für Trading Card-Feeling am PC: Fantasykreaturen kämpften ganz à la Magic: The Gathering rundenweise um den Sieg. Trotz aller Innovationslust blieben Verkaufserfolge weitgehend aus. Nichtsdestotrotz gruppierte sich eine starke Fangemeinde und ein Nachfolger war nur eine Frage der Zeit. Was sich im Gegensatz zum ersten Teil bei Etherlords 2 ändert, erfahrt Ihr in der Preview!

Möge der Äther mit Dir sein!

Die Welt besteht aus Atomen, Molekülen und Materie? Totaler Quatsch! Die Welt besteht nämlich aus Äther, wie wir seit Etherlords wissen. Aus der Mitte des Universums entspringt ein großer Fluss aus Weißem Äther, der sich anschließend in vier gleichmäßige Strömungen aufteilt.

Diese vier Strömungen dienen den vier unterschiedlichen Rassen der Ätherwelt als Kraft-, Lebens- und Magiequelle. Da jede Ätherströmung einzigartig ist, verfügen die vier Parteien über spezielle Fähigkeiten. An den individuellen Vorteilen und Kampfstilen der vier Parteien (Chaosianer, Kineten, Vitali und Syntheten) hat sich aber nichts geändert.

Herr des Äthers

Die unglaubliche Macht des Äthers wird allerdings erst in den Händen der Lords entfesselt und je nach Rasse stehen Euch verschiedene Zaubersprüche, Reittiere und Kampfstile zur Verfügung. Im Vergleich zum ersten Teil hat sich vor allem in der strategischen Ansicht verdammt viel getan: Bei Etherlords musstet Ihr auf der Heroes of Might & Magic ähnlichen 2D-Karte rundenbasiert von Monster zu Monster laufen und dabei acht Ressourcen sammeln.

__NEWCOL__Dieser Spielbestandteil wurde nun stark vereinfacht: "2D-Modus Ade" haben sich die Entwickler gesagt und die veraltete Ansicht durch eine schmucke 3D-Welt ersetzt. Im Zentrum steht dabei Euer Etherlord, den Ihr in der Vogelperspektive durch die Welt führt - und zwar in Echtzeit. Auf dieser Karte führt Ihr Gespräche mit NPCs, folgt der Story, kauft neue Zaubersprüche, sammelt Ressourcen und bewegt Euch von Monster zu Monster. Auch auf Ressourcenjagd müsst Ihr gehen. Dabei reichen Euch diesmal drei verschiedene Arten, die Ihr auch periodisch bekommen könnt, falls Ihr ein Ressourcen-Gebäude erobert.

Jeder Etherlord hat ein großes Repertoire an ätherbedingten Zaubersprüchen, von denen er knapp 30 in ein spezielles Kampfmenü ablegen kann. Diese Auswahl an Sprüchen steht dem Etherlord dann in der Schlacht zur Verfügung. Des Weiteren könnt Ihr im Inventar festlegen, welchen mächtigen Spezialzauber Euer Held entfesseln soll. Auf der Karte sind übrigens Magie-Shops verteilt, in denen Ihr neue Zaubersprüche für erwirtschaftete Ressourcen eintauschen könnt.

Trading Card-Strategie

Das Kampfsystem ist noch immer einzigartig und wurde vom Entwickler auch glücklicherweise kaum verändert. Zu Beginn eines Kampfes wechselt das Spiel, wie gewohnt, in eine schöne 3D-Ansicht und in den Rundenmodus. Die Lords an sich kämpfen nicht gegeneinander - ist ja auch viel zu primitiv, diese brachiale Gewalt - stattdessen beschwören die Lords Kreaturen, die für sie in die Schlacht ziehen.

Diese Kreaturen beschwört Ihr mittels einiger der über 300 Zaubersprüche. Allerdings könnt Ihr im Kampf nur die Zaubersprüche verwenden, die Ihr vorher in der strategischen Ansicht in Euer 30 Sprüche starkes Kampf-Repertoire gepackt hat.

Damit aber jeder Kampf unterschiedlich verläuft, werden die Magien, in bester Trading Card-Manier, vom Computer gemischt und dann in total wahlloser Reihenfolge an den Spieler Runde pro Runde verteilt. Welche Magien dabei ausgewählt werden ist vollkommen zufällig. Es kann daher schon sein, dass Ihr die ersten Runden ohne richtige Angriffszauber bestreiten müsst.

Des Weiteren müsst darauf achten, wie viel Ätherenergie jeder Spruch kostet und auch die Reihenfolge der Sprüche muss von Euch wie in einem Schachspiel geplant werden. Ist es sinnvoller noch eine Einheit zu beschwören oder lieber eine Bestehende zu verbessern? Oder soll lieber eine gegnerische Einheit mit einem Lähmungszauber beleget werden?

__NEWCOL__Dies müsst Ihr in fast jeder Runde selbst neu entscheiden. Wenn Ihr übrigens gerade mal keine Lust auf einen Kampf habt, kann der Computer automatisch die Steuerung übernehmen. Habt Ihr dann den gegnerischen Lord erledigt, bekommt Ihr einige Erfahrungspunkte, neue Zaubersprüche und manchmal sogar wertvolle Artefakte.

Mächtig was los

Das abgedrehte Szenario dürft Ihr in insgesamt fünf verschiedenen Kampagnen erleben, die teilweise sogar nicht-lineare Missionen enthalten. Mehr Abwechslung kommt dabei durch geskriptete Ereignisse und Transportmittel wie Boote oder Tunnel ins Spiel. Ein beiliegender Editor wird außerdem für kostenlosen Nachschub an Missionen sorgen.

Optisch ist Etherlords 2 durchaus gelungen. An der Kampfgrafik hat sich bis auf einige spektakuläre Zaubersprüche und mehr Details für die Charaktere nichts verändert. Auf der Strategieseite hingegen protzt das Spiel mit einer wunderschönen 3D-Landschaft; lediglich die Wasseranimationen und Reflektionen lassen zu wünschen übrig.

Ausblick


Nival Interactive hat besonders auf das Feedback der Fans reagiert und die strategische Ansicht sinnvoll überarbeitet. Die Reduzierung der Ressourcen sowie die Verlegung in den 3D- und Echtzeit-Bereich sind rundum sinnvolle Verbesserungen, die vor allem dem Spielfluss zugute kommen. Am Kampfsystem wurde fast gar nichts geändert und das ist eigentlich auch gut so. Diesmal sollten die Entwickler allerdings nicht vergessen, ein Kampf-Tutorial einzubauen, damit auch Einsteiger eine Chance haben. So lange das Balancing der Zaubersprüche stimmt und die Kampagnen mit einer interessanten Story verknüpft werden, dürfte sich der nächste Ausflug in die Ätherwelt lohnen!

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