Harbinger21.03.2003, Bodo Naser
Harbinger

Vorschau:

Ein Action-Rollenspiel à la Diablo im Weltraum? Wieso ist da nicht schon früher einer drauf gekommen? Harbinger (ab 21,95€ bei kaufen) von DreamCatcher, das bei uns im April erscheinen soll, versucht diese Lücke nun zu schließen. Wir haben die Demo angetestet und loten in der Preview aus, ob das Sci-Fi-Rollenspiel mit dem großen Vorbild mithalten kann!

Schauplatz: ein Raumschiff

"Harbinger" ist der Name eines gigantischen Raumschiffs, das einst dem finsteren Overlord bei seinen Eroberungen diente und auf dem das gleichnamige Spiel spielt. Nach endlosen Kämpfen ist der verrostete Kahn zur unruhigen Heimat derjenigen außerirdischen Völker geworden, deren Welten vom Overlord zerstört wurden.

Die korrupten Vantir etwa, die sich einer Seuche gleich verbreiten und die das Schiff erst zu dem gemacht haben, was es ist. Oder die energetischen Scintilla, die sich trotz ihrer geringen Zahl zur Elite an Bord zählen. Und die furchtlosen, insektengleichen Cimicidae, die wie ein Ameisenstaat hochorganisiert sind. Schließlich existieren noch ein paar verstreute Menschen, die ums nackte Überleben kämpfen.

Technik statt Magie

Vor diesem anarchischen Science-Fiction-Hintergrund spielt das Action-Rollenspiel Harbinger, in dem es keine Magie gibt. Auf den ersten Blick erinnert das Ganze trotzdem an den Fantasy-Klassiker Diablo 2: Ihr dürft einen von drei unterschiedlichen Charakteren wählen, mit dem Ihr dann Quests erfüllt und so nach und nach die Geheimnisse des 100 Level großen Schiffs erkundet.

__NEWCOL__Der menschliche Söldner ist körperlich schwach, darf aber jede Menge Waffen verwenden. Anders der Kampfroboter Gladiator, der sehr stark geraten ist und überlegene Technologie einsetzt. Dann gibt es noch die außerirdische Culibine, die Letzte ihrer Rasse, die auf ihre mentalen Fähigkeiten setzt und eher defensiv vorgeht.

Viel Rollenspielroutine

Wie stets bei diesen simplen Rollenspielen geht es in erster Linie um den Aufstieg des ausgewählten Charakters. Ihr schießt und metzelt Euch durch die düsteren Gänge aus Metall, die von 60 verschiedenen Gegnern bevölkert sind - von der einfachen Kampfdrohne über Geschütze mit Beinen bis hin zum fett bewaffneten Endgegner.

Was die Gegner abwerfen, steckt Ihr ein, verwendet es selbst oder tragt es anschließend zum Händler, um es zu versilbern. Viele Ausrüstungsgegenstände dürft Ihr mit Chips bestücken, die Eure Kampfkraft in den Nah- und Fernkämpfen steigern oder Euch Heilung bringen. In einem noch einfacheren Interface als bei Diablo könnt Ihr Euren Helden ausrüsten; sogar die im Bild eingeblendete Karte erinnert stark an Blizzards Klassiker.

Steuerungsprobleme

So weit, so gut - im Gefecht mit den recht intelligenten Gegnern stößt man aber unerwartet auf Schwierigkeiten, da vor allem beim Zielen plötzlich Probleme auftreten.

Schmerzlich vermisst man hier die akkurate Steuerung von Diablo 2, die leider nicht kopiert wurde. So ist es vor allem im Getümmel oft schwer, per Maus den richtigen Gegner zu treffen sowie von Fern- auf Nahkampf umzuschalten.

Es kann vorkommen, dass Ihr immer noch auf Euer Gegenüber ballert, obwohl der schon direkt neben Euch steht. Gerade bei den Nahkämpfen prangt bei einer Vielzahl von Feinden oft das "Game over!" auf dem Screen. Häufiges Speichern ist also angesagt, was eine echte Spaßbremse darstellt. Bis zum deutschen Release sollten die Entwickler das noch korrigieren.

__NEWCOL__Fallout-Optik

Optisch hinterlässt das Sci-Fi-Rollenspiel schon eher einen gefälligen Eindruck, auch wenn es ohne 3D-Grafik auskommt. Die dunklen Korridore des Raumschiffs sind schon ziemlich gut getroffen und auch das ungewöhnliche Design der Außerirdischen überzeugt trotz der niedrigen Auflösung.

Grafisch erinnert das Spiel an eine Neuauflage von Fallout. Leider ist alles aber ein wenig zu zweidimensional geraten, da Ihr immer nur seitwärts gehen dürft - nach oben und unten geht es nicht. Überall stehen die typischen Kisten herum, die ähnlich wie die Särge in Diablo Wertvolles enthalten.

Das fertige Spiel soll zusätzlich mit vielen Explosionen ausgestattet sein, die für weitere Action sorgen sollen.

Ausblick


Ob Harbinger eine ähnliche Suchtwirkung wie Diablo 2 entfalten wird, ist zumindest fraglich und muss sich erst anhand der endgültigen Version zeigen. Dagegen spricht derzeit vor allem die hakelige Maus-Steuerung des SciFi-Spiels, die gelinde gesagt nicht gerade eine Offenbarung ist. Letztlich basieren die Meriten von Blizzards Action-Rollenspiel auch auf dem überragenden Multiplayer-Modus samt Battlenet. Harbinger hingegen soll "nur" einen Singleplayer-Modus von 25 Stunden umfassen. Entscheidend wird aber sein, wie das Spielerische von der Hintergrund-Story umrahmt wird und ob das alles zum Weitermachen verführt.

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