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Ein Blick auf das Technik-Video...
Call of Duty hat jetzt einen Hund - und legt den Fokus neuerdings offenbar verstärkt auf das Schleichen. Der Eindruck aus der Xbox-One-Vorstellung bestätigte sich in der Präsentation hinter verschlossenen Türen. Gezeigt wurden hauptsächlich bekannte Trailer. Zu sehen gab es eine Engine-Vorstellung sowie Szenen, in denen das Team unter Wasser bzw. schleichend mit dem Vierbeiner unterwegs ist. Zusätzlich bekamen wir einen Einblick in eine neue Mission, in der die Ghosts einen Wolkenkratzer infiltrieren.
Die Geschichte versetzt den Spieler in eine Welt, in der die USA nicht mehr die stärkste Militärmacht ist. Ein nicht näher benanntes Ereignis setzte den Vereinigten Staaten hart zu und zehn Jahre später macht sich der Spieler mit den Ghosts auf in feindliche Gebiete.
Im Technik-Video wurden ein paar Effekte der neuen Engine vorgestellt. Dazu gehörte das "Virtual Displacement Mapping", welches z.B. auch in der PC-Version von
Crysis 2 mit wenig Rechenaufwand für räumliche, knackig scharfe Steine und Reifenspuren sorgte. Ähnlich wie bei Bump- oder Normal-Mapping wird über flache Texturen ein Filter mit Höheninformationen, Reflexionen etc. gelegt und schon bekommen Felsbrocken räumliche Spitzen. Das Gesamtbild wirkte allerdings bei weitem nicht so beeindruckend und detailverliebt wie in Cryteks letztem Shooter oder aktuell in
Battlefield 4 oder
Infamous: Second Son. Vor allem die auf graubraune Töne konzentrierte Farbpalette ließ die Umgebung oft eher trist erscheinen.
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...die Mission mit Hund...
Orte wie das idyllisch überwucherte Schlösschen im Wald wirkten trotzdem stimmungsvoll. Das Team arbeitete sich lautlos durch die dichte Vegetation und schickte immer wieder Hund Riley voran, um einen Gegner mit Bellen anzulocken oder mit einem Biss zu erledigen. Währenddessen nahmen die menschlichen Kameraden die übrigen Feinde ins Visier und drückten koordiniert ab. Rileys vierbeinige Vorbilder beim Militär bekommen übrigens die gleichen Kommandos wie er, z.B. durch Befehle im Ohrstöpsel, während seine Kamerabilder auf einem Tablet wiedergegeben werden. Auch ein motorisierter Sensor steckt in Halsband: Drückt er links auf die Haut, läuft auch der Hund nach links, beim Druck nach rechts in die entsprechende Richtung. Auch das Unterwasser-MG "APS" in der Tauchmission basiert auf einer realen Waffe.
Im dritten Level startete das Team eine Infiltration eines streng bewachten Hochhauses in Caracaz, Venezuela. An einem verschossenen Stahlseil rutschten sie vom gegenüberliegenden Dach hinüber, trennten das Seil aus der Verankerung und baumelten vor der Glasfront. Ein paar überraschende Schüsse auf die ersten Gegner und schon stiegen sie durchs zerbrochene Fenster ein. Dann folgte eine Schleich-Sequenz bis zum Ziel-Server, in den ein Virus eingeschleust werden sollte. Eine Wache nach der anderen wurde wie in Stealth-Titeln leise und präzise ausgeschaltet. Der letzte Nachzügler einer Patrouille wurde von hinten überrascht, den Rest mussten die Ghosts ziehen lassen.
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...und den Unterwasser-Ausflug.
All das klingt theoretisch spannend, war aber viel zu bestimmend umgesetzt: Wie in den übrigen Trailern wurde der Spieler nie wirklich von der Leine gelassen, sondern bekam stets übers Headset genau vorgekaut, wann er was zu tun hatte. Das ist in Call of Duty natürlich nichts Neues, doch wenn der Fokus stärker auf Stealth gesetzt wird, sollte das Spieldesign auch mehr Experimente und Freiheiten zulassen - genau das macht Schleichspiele schließlich spannend. Zum Schluss gab es noch eine stark gescriptete Fluchtsequenz durchs einstürzende Hochhaus mit einigen hektischen Schießereien.
Vielleicht haben die Entwickler bei der Auswahl der Szenen einfach kein glückliches Händchen bewiesen, aber ich ging ernüchtert aus der Präsentation. Nach Infinity Wards gelungener Kampagne von Modern Warfare 3 hoffe ich, dass der Rest von Call of Duty: Ghosts deutlich spannender wird. Die bisher gezeigten Momente haben mir aber technisch und spielerisch kaum Lust aufs Spiel gemacht. Der Mehrspieler-Part wurde übrigens nicht präsentiert. Das Spiel erscheint am 5. November für PC, Xbox 360, PS3 und Wii U. Auch Versionen für PS4 und Xbox One sind in Abeit.