Eine Reise um die Welt
Neben realen Rennpisten warten auch Ausflüge in Metropolen wie Moskau.
Die Streckenauswahl trägt ihren Teil dazu bei: Anstatt wie Burnout auf fiktive Pisten zu setzen, findet man hier eine interessante Mischung aus realen Kursen und Schauplätzen. Dabei finde ich es gut, dass man sich nicht nur auf waschechte Renn-Locations wie Brands Hatch oder Laguna Seca beschränkt, sondern auch Ausflüge in Städte wie London oder Moskau anbietet. Auch die Vorzeige-Kombination aus Stadt- und Rennstrecke wird mit an Bord sein: Monaco, mit seinen engen Straßen, die auch jedes Fahr Formel-Eins-Piloten an ihre Grenzen treibt. Hinzu kommt, dass die Entwickler auf Teile der Technologie zurückgreifen, die auch in Project Cars zum Einsatz kommen. Entsprechend sehen nicht nur die Wagen trotz fehlender Cockpitansicht klasse aus, sondern vor allem in den Metropolen wird viel fürs Auge geboten – mal abgesehen von dem teils heftigen Tearing, das in dieser frühen Version noch häufig auftritt. Erfreulich auch, dass die Engine bereits eine flüssige Darstellung erlaubt und die wenigen Lags auf einen guten Netzcode hoffen lassen. Die ersten Bilder legen zudem nahe, dass man auch mit wechselnden Tageszeiten rechnen darf. Genau wie bei den Fahrzeugen will Slightly Mad auch in regelmäßigen Abständen neue Pisten sowie weitere Spielmodi wie Destruction Derby und „Katz & Maus“ hinzufügen. Für sie ist World of Speed ein Racing-MMO, das sich mit der Zeit konstant weiterentwickeln soll. Laut Tudor hat das Studio bereits einen festen Plan, um Spieler mit Updates bei der Stange zu halten. Über angepeilte zeitliche Abstände zwischen den Erweiterungen wollte er sich trotzdem nicht äußern.
Jeder gewinnt
Nachtrennen stehen wahrscheinlich auch auf dem Plan.
Die Wahrscheinlichkeit, sich als Rempel-Opfer am Ende des Feldes einsortieren zu müssen ist groß, wenn man sich nach dem Start nicht schnell von seinen Verfolgern absetzen kann. Einziger Trost: Selbst wenn man als Letzter die Ziellinie überquert, geht man nicht leer aus, denn dank der Driver Scrore, diversen Abzeichen und Preisen will man Fahrer ähnlich oft und reichlich belohnen wie in Call of Duty oder Battlefield. Hinzu kommt der Teamaspekt, den man hier bewusst in den Vordergrund rückt: Zwar sind Rennfahrer in der Regel das Paradebeispiel von Egomanen, doch hier wird gemeinsam für den Sieg gekämpft und quasi erwartet, dass Mitspieler bestimmte Rollen einnehmen. So sorgt man als „Blocker“ vor allem dafür, sich breit zu machen und gegnerische Piloten mit der Brechstange zwischen den Zähnen am Überholen zu hindern oder einfach abzuschießen. Der „Wingman“ versteht sich dagegen mehr als Geleitschutz, um das Heck des Führenden vor Attacken zu schützen. Zusätzlich kann man sich auch als „Drifter“ oder „Drafter“ (Windschattenfahrer) spezialisieren, um Punkte fürs Team zu sammeln, denn am Ende ist es nur zweitrangig, wer als Erster im Ziel ist. Es sind die Team-Aktionen, die über Sieg oder Niederlage entscheiden.
Im Windschatten kann man sich an den Vordermann heransaugen.
Dynamische Aufgaben, wie man sie z.B. auch bei Sonys DriveClub vorfindet, unterstreichen den Ansatz: So muss man z.B. innerhalb eines knappen Zeitlimits spektakulär durch die nächste Kurve schlittern oder einen Fahrer abschießen. Allerdings hatte ich Probleme damit, die Zusatzaufgaben überhaupt mitzubekommen, weil mir die entsprechende Einblendung beim Rasen gar nicht aufgefallen ist, weil ich mich zu sehr auf das eigentliche Fahren konzentriert habe. Hier sollte Slightly Mad noch für eine bessere Kennzeichnung oder Darstellung sorgen. Genau wie beim PS4-Racer der Evolution Studios muss sich zudem auch hier erst noch zeigen, ob die Kombination aus Rennspiel und Teamwork tatsächlich motivierend genug funktioniert. Beim Probespielen hielt sich die Zusammenarbeit noch in Grenzen, doch mit einer eingespielten Truppe könnte das Konzept durchaus Potenzial haben. Trotzdem bleibe ich dabei, dass man als Rennfahrer eigentlich nur ein Ziel verfolgt: Man möchte gewinnen! Wer will da schon freiwillig die Rolle des Blockers übernehmen? Aber ich lasse mich gerne überraschen bzw. überzeugen, dass die Rechnung aufgehen kann…
Mein Auto, meine Garage, mein Block
Zumindest wird versucht, durch Auto-Clubs ein Gemeinschaftsgefühl zu erzeugen: Es gibt mit dem Airfield Playground nicht nur eine Art Skate-Park, in dem man gemeinsam abhängen und Fahrmanöver üben kann. Auch eigene Logos und Brandings sollen die Identifikation mit dem Club fördern. Hinzu kommt der Spielmodus Territory Wars, in dem man in gewerteten Online-Rennen um die Kontrolle über Schauplätze kämpft, denn nur welches Team gerade die Oberhand hat, darf ins dortige Club-Haus einziehen. Übrigens ist man nicht nur auf eine feste Gemeinschaft beschränkt: Als Gast-Fahrer darf man auch in anderen Clubs aufs Gaspedal drücken.