Zwei Spiele in einem?
Mit Die Siedler: Königreiche von Anteria wird das serientypische Aufbau-/Wirtschaftstrategie-Geschehen in ein persistentes Online-Universum verfrachtet und mit Echtzeit-Taktikgefechten in Form eines Dungeon-Crawlers ergänzt. Obgleich sich die Mixtur ein bisschen krude anhört, scheint die Kombination in der Praxis zu funktionieren, da Hidden Path Entertainment mit
Hinterland bereits ein ähnliches Konzept verfolgt hat.
Ein malerisches Panorama: Bis das eigene Königreich so aussieht, vergehen bestimmt einige Wochen oder gar Monate ...
Wie gewohnt zieht man in seiner Siedlung Gebäude hoch und kümmert sich um die Herstellung von Waren sowie um die Erstellung von möglichst effizienten Produktionsketten. Ziel ist es, die Siedlung auszubauen und angrenzende Gebiete zu annektieren, um wiederum Zugriff auf neue Rohstoffquellen usw. zu bekommen, was weitere Verarbeitungs- und Fertigungsgebäude erfordert. Die Siedlung bzw. das Königreich wächst, doch nicht alle erforderlichen Waren lassen sich in Eigenregie herstellen. Hier kommen die Helden ins Spiel, die freigeschaltet werden, sobald bestimmte Gebäude vorhanden sind.
Diese Helden dürfen zu viert auf abenteuerliche Beutezüge in die „ungezähmten Lande“ geschickt werden, die man als instanzierte Dungeons bzw. Karten verstehen kann. In diesen Abenteuern steuert man seine Helden wie in einem Echtzeit-Taktikspiel, erkundet das Gelände und bekämpft mit den heroischen Schergen die Gegner. Die Helden gewinnen dabei an Erfahrung und lassen sich mit Hilfe kleiner Talentbäume dezent weiterentwickeln. Abschließend winken Beute und Ruhm. Während Beute für das Aufwerten von Gebäuden oder die Herstellung von speziellen Gegenständen notwendig ist, stellt Ruhm eine Währung dar, um neue Gebiete für das Königreich zu kaufen und die Forschung voranzutreiben.
Auf Grund der spielerischen Zweiteilung werde ich in dieser Vorschau zunächst auf den weitgehend gelungenen Aufbauteil und anschließend auf die nicht ganz so überzeugenden Abenteuer eingehen.
Zusätzliche Rohstoffe/Materialen und Ruhm erhält man durch kleine Abenteuer, die vier Helden abseits des Königreiches bestreiten.
Der Aufbau des Königreiches
Die Siedler: Königreiche von Anteria versteht sich als Onlinespiel, das nicht auf einem Free-to-play-Modell basiert. Zu dem Finanzierungskonzept wollten sich die Entwickler bisher nicht äußern, aber kaufbare Waren oder Ruhm würden sich als Mikrotransaktionen anbieten, obgleich sich Ubisoft Blue Byte dazu noch in Schweigen hüllt.
Jeder Spieler kann nur eine Siedlung bzw. ein Königreich pro Account errichten – weitere Slots sind nicht vorgesehen. Die Entwickler begründen diesen Schritt damit, dass viele Spieler davon genervt waren, in den Kampagnen oder im freien Spiel immer wieder eine Siedlung komplett neu aufbauen zu müssen. Stattdessen gibt es diesmal nur Platz für eine Stadt und der Auf- bzw. Ausbau einer Siedlung zum Königreich soll über mehrere Wochen und Monate passieren. Hierbei stellt sich die Frage, ob das Management der Siedlung aufwändig genug ist und die Abenteuer genügend Abwechslung bieten. Die Entwickler versprechen jedenfalls, dass man keine Ewigkeit auf die Fertigstellung von Gebäuden warten muss (wie bei vielen Free-to-play-Titeln), sondern eher damit beschäftigt sei, die Wirtschaftskreisläufe zu optimieren, das Königreich weiterzuentwickeln und mit den Helden auf Beutetour zu gehen. Der Spieler soll stets ein Ziel vor den Augen haben und dies ist im Regelfall das Sammeln von Ressourcen zum Bau oder zur Aufwertung von Gebäuden.