Need for Speed Payback11.06.2017, Michael Krosta

Vorschau: Rasen wie im Actionfilm

Nach einer kleinen Auszeit meldet sich Need for Speed in diesem Jahr wieder zurück: Mit Payback übernimmt erneut das schwedische Studio Ghost Games das Steuer der Entwicklung und verspricht eine actionreiche Raserei mit wilden Verfolgungsjagden und Blockbuster-Inszenierung. Auf dem Fanfest von Electronic Arts haben wir Gas gegeben, um uns einen ersten Eindruck vom Fahrgefühl zu verschaffen...

Mit Krawall durch die Wüste

Schon bei den vorgeführten Spielszenen im Rahmen der Pressekonferenz spürte man sofort eine gewisse Burnout-DNA, als die Eskorte eines Lastwagens durch Rempel-Attacken und spektakulär inszenierte Takedowns inklusive Slow-Motion-Darstellung aus dem Weg geräumt wurde. Ein Eindruck, der beim Anspielen bestätigt wurde: Doch neben den Hochgeschwindigkeits-Keilereien mit Unfall-Garantie erinnert auch die reaktionsfreudige Steuerung an die Reihe von Criterion Games. Die Boliden reagieren herrlich direkt auf die Eingaben und auch das Driften fühlt sich bereits richtig gut an, wenn man mit der Handbremse das stylische Schlittern durch die Kurve einleitet. Neben diesen Story-Missionen rund um drei Charaktere, die zum Glück nicht länger von realen Schauspielern und einer unterirdischen Darstellung verkörpert werden, finden sich auch klassische Rennen, von denen wir ebenfalls eines absolvieren durften.

Das Fahrerfeld bleibt in Rennen eng zusammen.
In dem Duell gegen sieben Konkurrenten spürte man bei der Fahrt von A nach B zwar wieder einen gewissen Gummiband-Effekt, aber die Entwickler versicherten mir im Gespräch, dass man die Tricks für das künstliche Zusammenhalten des Fahrerfelds dieses Mal etwas subtiler gestalten wolle. Takedowns gibt es hier zwar offenbar nicht, aber trotzdem geht es hier sehr kontaktfreudig zur Sache und auch Abkürzungen sind auf dem Weg zur Ziellinie erlaubt. Schade nur, dass es neben einer Außen- und einer recht tief angesetzten Ego-Ansicht wieder keine Cockpitperspektive für die schick modellierten Lizenz-Karossen geben wird, deren röhrende Motoren schon beim kurzen Anspielen die Ohren erfreuen. Doch auch fürs Auge wird neben den Fahrzeugen auch mit der hübschen Wüsten.Kulisse viel geboten, die mit tollen Licht- und Partikeleffekten sowie mächtigen Felsformationen nicht nur prima aussieht, sondern mit Steppenläufern und kreisenden Vögeln am Himmel auch erfreulich lebendig wirkt.

Viele Anpassungsmöglichkeiten

Offroad-Ausflüge wird es ebenfalls geben.
Alle, die ihren Wagen gerne einen individuellen Touch verleihen wollen, dürften ebenfalls auf ihre Kosten kommen, denn die Anpassungsmöglichkeiten werden massiv ausgebaut. Wo in der Vergangenheit viele Änderungen an der Karosserie nur als Komplettpaket mit Bodykits vorgenommen werden konnten, darf man hier jetzt viel mehr Veränderungen im Detail durchführen. Auch Einstellungen wird man vornehmen dürfen – allen voran am Fahrwerk, bei dem man die Karren nicht nur ordentlich tiefer legen, sondern sogar den Sturz einstellen kann. Darüber hinaus wird es so genannte Super Builds geben. Dabei handelt es sich um Extrem-Versionen mancher Modelle, die vor allem optisch mit krassen Karosserie-Variationen auf die vier Haupt-Disziplinen Drag, Race, Offroad und Drift zugeschnitten werden. Bei manchen Fahrzeugen wie einem alten vW Käfer muss man allerdings erst Teile finden, um ihn wieder instand zu setzen. Genau wie bei vielen Vorgängern der letzten Jahre wird auch Need for Speed Payback (ab 15,97€ bei kaufen) eine offene Spielwelt bieten, in der man neben vielen Veranstaltungen verschiedener Disziplinen eben auch Erkundungsreize wie die Teilesuche schaffen will.

Ausblick

Ich habe den Eindruck, dass die Auszeit der Serie ganz gut getan hat. Zwar war mir die actionreiche Inszenierung mit dem inflationären Einsatz von Zeitlupe und massig Krachbumm etwas zu viel des Guten, aber Need for Speed Payback fühlt sich gut an, sieht ansprechend aus und lässt auf einen guten Arcade-Racer hoffen. Dazu gesellen sich die zahlreichen visuellen Anpassungsmöglichkeiten, die jetzt noch mehr Freiheiten bei der Gestaltung von Karosserie, Lack und einzelnen Komponenten wie Rücklichtern oder Heckspoilern erlauben. Ob am Ende auch die Story überzeugen kann, muss sich zwar erst noch zeigen, doch der Wechsel und Übergang zwischen den drei Figuren macht neben der ansprechenden Inszenierung im Stil von The Fast & Furious jedoch Lust auf mehr. Nach den peinlichen Fremdschäm-Filmchen des Vorgängers kann sich Payback in dieser Hinsicht aber ohnehin nur steigern. War ich nach der Ankündigung noch skeptisch, bin ich nach dem Anspielen deutlich positiver gegenüber dem neuen Need for Speed eingestimmt und hoffe auf ein gelungenes Comeback der Reihe im November.

Einschätzung: gut

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