Vorschau: See-Schlachten im Weltraum
Ein Dutzend Fraktionen
Battlefleet Gothic: Armada 2 wird zwölf Fraktionen umfassen - und somit alle Streithähne aus der Brettspiel-Vorlage. Pünktlich zur Veröffentlichung am 24. Januar 2019 darf man mit der imperialen Flotte, Space Marines, Adeptus Mechanicus, Necrons, Chaos, Eldar-Korsaren, Eldar-Weltenschiffe, Dark Eldar, Handels- und Schutzflotten der Tau, Orks und Tyraniden in den Warhammer-40.000-Weltraum stechen. Im Vorgänger aus dem April 2016 waren nur sechs Fraktionen mit von der Partie und trotzdem war es mit der Balance so eine Sache für sich, vor allem im Mehrspieler-Modus.
Im Vordergrund stehen träge Raumschiffe, Breitseiten-Angriffe, Jägerstaffeln an den Flanken, Enter-Attacken und blitzschnelle Ausweichmanöver auf Knopfdruck (mit langer Abklingzeit), um zum Beispiel Orks auf Rammkurs oder Torpedos auszuweichen. Letzteres wirkt ein bisschen seltsam, dass sich so dermaßen große Pötte so schnell bewegen können, aber die Funktion ist in der Schlacht immens wichtig.
Sämtliche Völker verfügen über unterschiedliche Stärken und Schwächen. Die organischen Raumschiffe der Tyraniden können beispielsweise andere Schiffe mit ihren Zungen an sich heranziehen. Die Schiffe der Necrons regenerieren sich im Laufe einer Schlacht und die Ork-Schrottkisten rammen gerne. Sämtliche Fraktionen verfügen über Unterfraktionen, die mit unterschiedlichen Farben/Skins und manchmal sogar mit eigenen Skills daherkommen.
Breitseiten und Entern im Weltraum
Vor einem Skirmish-Match (Gefecht) wählt man für seine Armada zunächst zwei Fähigkeiten für das "Capital Ship" aus und entscheidet sich für zwei "Admiral Upgrades", die den Spielstil mit beeinflussen. Letztere gelten entweder für alle Schiffe oder für spezielle Arten von Schiffen. Bei den Tyraniden kann man sich zum Beispiel dafür entscheiden, dass sich die eigenen Schiffe automatisch tarnen, wenn sie sich nicht bewegen. Bei Chaos können rüstungsdurchschlagende Geschosse ausgewählt werden. Als den Necron kann man Asteroidenfelder passieren, ohne Schaden zu nehmen, wenn man das denn möchte.
Sind die Startpositionen festgelegt, kann die Schlacht in Echtzeit entbrennen. Kennern des ersten Teils fällt dabei auf, dass die Benutzeroberfläche deutlich entschlackt wurde. Die Steuer- und Kommandoelemente sind besser verteilt worden, dies gilt zum Beispiel für die Raumschiff-Navigationsschaltflächen und die Entfernungseinstellung für die Breitseitenattacken. Dadurch hat man einen besseren Blick auf den Kampf, der jederzeit pausiert oder in Zeitlupe sowie in Zeitraffer abgespielt werden kann.
Besserer Ausblick auf das Schlachtfeld
Im besagten Gefecht nach "Capture-the-Point"-Strickmuster kämpfen die Fraktionen um bestimmte Punkte, die man durch die Eroberung von fünf Kontrollpunkten auf der Karte oder durch die Zerstörung von Raumschiffen erhält - oder man macht irgendwie beides. Die Planung der (trägen) Bewegungen, das Schiff-Management und die Verwaltung der Spezialfähigkeiten (Entermanöver, Torpedos, Aufklärungssonden etc.) stehen im Mittelpunkt. Der Spieler mit den meisten Punkten erringt den Sieg. Die Gefechte können gegen KI-Gegner oder auch im Mehrspieler-Modus (1-gegen-1-Partien und 2-gegen-2-Matches) ausgetragen werden.
Die Schlachten erinnern erfreulich stark an die Gefechte des Vorgängers, nur werden manche Elemente jetzt besser visualisiert. Vor allem sind nun alle Spezialfähigkeiten von allen ausgewählten Raumschiffen in der Leiste am unteren Bildschirmrand sichtbar. Vorbei sind die Zeiten, in denen man jedes Raumschiff einzeln anklicken musste, um die Aktionen einzuleiten.
Drei Kampagnen in einem Szenario
Im ersten Teil gab es eine große Kampagne (Imperium). Im Nachfolger sind es drei Kampagnen (Imperium, Tyraniden und Necrons), die im Zeichen von Gathering Storm und dem 13. Schwarzen Kreuzzug stehen werden. Die Entwickler heben hervor, dass Battlefleet Gothic: Armada 2 das erste Spiel sei, das in diesem Szenario spielt.
Dabei erkundet man die Systeme im Wirbel des Chaos, zusammen mit oder in Konkurrenz zu bekannten Charakteren wie Belisarius Cawl, Guilliman etc. Das Story-Geschehen wird von comicartigen, zaghaft animierten Zwischensequenzen fortgeführt. Die Kampagnen von den Tyraniden und den Necrons werden jeweils alternative Sichtweisen auf die Ereignisse erlauben, die in der Imperium-Kampagne passieren (also: ein Szenario; drei Sichtweisen) - und es bleibt abzuwarten, ob die Tyraniden und die Necrons es mit der hochkarätigen (englischen) Sprecherriege des Imperiums aufnehmen können.
Schauplatz ist Aegis Ocularis. Der Weltraum rund um den Wirbel des Chaos ist in mehrere Sektoren unterteilt und jeder Sektor besteht aus mehreren Sternensystemen. In der Kampagne beginnt man mit einer kleinen Flotte in nur einem System und breitet sich rundenweise über den Wirbel des Chaos aus.
Ausblick
Bei Battlefield Gothic: Armada 2 wird im Vergleich zum Vorgänger an vielen sinnvollen Stellschrauben gedreht. Die weiterhin an See-Kämpfe erinnernden Schlachten mit den detailverliebten Raumschiffen profiteren von dem entschlackten Interface, den besseren Steuerungsmöglichkeiten der Spezialfertigkeiten und generell mehr Klarheit. Hierbei stellt sich allerdings die Frage, ob die Entwickler die Balance der zwölf Fraktionen überzeugend hinbekommen werden, zumal sie sich unterschiedlich spielen sollen und die Ausbalancierung im ersten Teil nicht gerade glänzend war. Gespannt bin ich, wie sich die drei "dynamischen" Kampagnen entwickeln werden. Mehr Verbesserungsmöglichkeiten für die Raumschiffe, größere Flotten und mehr Spezialmissionen in Abgrenzung zu den normalen Gefechten sind gute Ansätze, die hoffentlich gegen die sich einstellende Kampfroutine helfen werden. Und hoffentlich schaffen es die Entwickler wieder, die Warhammer-Atmosphäre so gekonnnt wie im Vorgänger einzufangen. Ab dem 24. Januar 2019 wissen wir mehr ...
Einschätzung: gut
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