Vorschau: Blitzschnelle Champions-League
Nah am Feld
Einfach mal die Demo starten und losdüsen, was soll schon passieren? Na was wohl - ich klebte in Sekundenschnelle vor einem Hindernis (musste danach aber immerhin nicht die Überreste aufräumen). Auch die Menüs verströmen hier den Einschüchterungsfaktor und die Eleganz einer sperrigen Tabellenkalkulation. Doch bei DCL – The Game geht es schließlich um eine waschechte Simulation – von Piloten wie Angelo Felchle oder Andrzej Krasny empfohlen. Und sie unterstützt sogar reale Fernsteuerungen. Wer sich zum Ende der Quali unter den obersten 200 in der Bestenliste findet, wird zum Draft-Event in Cannes eingeladen. Dort können reale Teams das Können der Computerpiloten an echten Drohnen begutachten – und sie idealerweise für ihre Mannschaft verpflichten. Und wenn man Experten wie Alex „Chief“ Campbell bei blitzschnellen Fassrollen zuschaut, bekommt man auch als Laie schnell eine Ahnung davon, dass das Flugverhalten ziemlich nah am Vorbild liegen dürfte!
Arcade oder Simulation?
Der einfachste „Arcade-Modus“ läuft fast wie auf Schienen ab: Dort muss man nur die Geschwindigkeit vorgeben, nach links und rechts lenken und sich leicht in die Kurven neigen. Die Höhenunterschiede oder sogar Loops übernimmt das Spiel für den Piloten. Die zweite Steuerungs-Variante „GPS“ ist schon etwas anspruchsvoller und ähnelt der entsprechenden Einstellung bei einer handelsüblichen Kamera-Drohne (wie z.B. der DJI Mavic Pro) - inklusive Stabilisierung und Höhenkontrolle. „Angle Mode“ (auch bekannt als „Stabilized Control“) ist noch ein Stückchen kniffliger und am authentischsten wird es mit dem Acro-Modus für Renn- und Freestyle-Piloten. Hier hat man komplette Kontrolle über den Plastikkäfer. Am Xbox-One-Controller führt das ohne Übung aber schnell zu wilden Pirouetten oder direkt auf den Acker.
Ausblick
Seien wir mal ehrlich: In den anspruchsvolleren Steuerungs-Modi von DCL – The Game hat es bei mir auch nach ein paar Stündchen noch nicht wirklich klick gemacht. Vielleicht sollten die Entwickler noch ein wenig daran feilen, ihre Simulation auch für Amateure mit gewöhnlichen Game-Controllern attraktiver zu machen. Es dauert schließlich eine ganze Weile, bis man sich das sehr empfindliche Handling der Renndrohne im verschachtelten Menü so zurechtgebogen hat, dass man auch als Neuling nicht ständig am Rand eines Tors kleben bleibt. In der frühen Demo klafft noch eine große Lücke zwischen dem zu leichten Arcade-Modus „auf Schienen“ und den authentischen Simulations-Varianten. Letztere scheinen für Drohnen-Fans mit Interesse am DCL-Wettbewerb aber schon jetzt eine tolle Sache zu sein. Wer Profis wie Alex „Chief“ Campbell ein wenig bei seinen blitzschnellen Kapriolen zuschaut, merkt schnell, dass die Flugphysik und die Umsetzung der Kurse bereits sehr nah am realen Vorbild liegen dürften; zumindest, wenn man einen echten RC-Transmitter per USB verbindet (auch Betaflight wird unterstützt). Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden – vor allem, weil die flotten Drohnenrennen mit ihrer eigenwilligen Steuerung eine erfrischende Abwechslung zum langsameren Rennsport bieten! Für die finale Version hoffe ich aber darauf, dass die Entwickler ihre Simulation auch stärker für normale Spieler interessant machen – passend zum Untertitel „The Game“.
Einschätzung: befriedigend
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