Held wider Willen
John Vattic, der Held in Second Sight, ist kein muskelbepackter Rambo-Archetyp. Ganz im Gegenteil: Schmächtig und mit einer zierlichen Brille auf der Nase sieht der Wissenschaftler eher einer erwachsenen Variante von Harry Potter ähnlich als einem Actionspiel-Helden. Doch das ist das kleinste Problem, das Vattic hat: Denn als er mit euch zusammen aufwacht, stellt er fest, dass er in einem Labor festgehalten wird.
| Das stimmungsvolle Intro führt euch in die rätselhafte Story ein.
4P|Stream: Intro (Laufzeit: 1:12 Min.)
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Und seine Entführer scheinen nicht zimperlich mit ihm umgegangen zu sein: Bandagiert, mit einigen blauen Flecken versehen und kahl geschoren erinnert sein Spiegelbild nur noch entfernt an sein früheres Aussehen.
Und zu alledem muss er feststellen, dass er aus ungeklärten Gründen über PSI-Fähigkeiten verfügt. Er kann sich (und andere) heilen, Gegenstände und Gegner nur durch Gedankenkraft durch die Luft schleudern, sich mit einem Astralkörper bewegen und einiges mehr.
Die Kenntnis und der Einsatz dieser Fähigkeiten sind auch dringend notwendig, wenn Vattic überleben und das Rätsel seiner Labor-Kasernierung lösen will.
| Im Zweifelsfall holt Vattic die grobe Feuer-Kelle raus. |
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Überall in den großräumig angelegten Gebieten lauern Wachen, die ausgeschaltet oder umgangen werden müssen.
Dabei gestaltet sich die Steuerung als durchweg eingängig und erfreulich direkt. Wahlweise mit fester Kameraperspektive oder in üblicher Schulterkamera (natürlich frei schwenkbar) seid ihr im Komplex unterwegs, um das Puzzle eures Lebens zu lösen.
| Der "Blast" zeigt verheerende Wirkung.
4P|Stream: PSI-Blast (Laufzeit: 0:55 Min.) |
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Vergangenheit trifft Zukunft
So weit könnte man Second Sight fast als 1:1-Klon von Midways in den USA bereits erschienenen Psi-Ops abtun. Doch mit dem Free Radical-typischen Grafikstil und vor allem der clever erzählten Story findet äußerst schnell eine Abgrenzung statt.
Denn hier seid ihr nicht nur als PSI-Kraft-Begabter in der Gegenwart unterwegs, sondern müsst auch als John Vattic in seiner Vergangenheit dem Rätsel auf die Spur kommen.
Ohne seine übersinnlichen Fähigkeiten gestalten sich diese Abschnitte, die erzähltechnisch wunderbar verwoben sind, anfänglich eher als "normale" Third-Person-Action mit Schleicheinlagen.
| Auch in den geschickt in die Story eingebundenen Ausflügen in die Vergangenheit wird nicht mit Action gegeizt. |
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