Joint Task Force30.07.2006, Marcel Kleffmann
Joint Task Force

Vorschau:

Im Herbst werden sich drei militärische Echtzeit-Taktikspiele bis auf Pixelblut bekriegen: Company of Heroes, Faces of War und Joint Task Force (ab 2,95€ bei kaufen). Wir sind dem Ruf nach Budapest gefolgt und haben einen Blick auf Letztgenanntes geworfen – übrigens das einzige Spiel des Trios, das nicht den Zweiten Weltkrieg thematisiert.

Multikulti-Truppe

Die Joint Task Force ist eine internationale Spezialeinheit, die weltweit gegen Terroristen eingesetzt wird - zumindest im gleichnamigen Echtzeit-Taktikspiel. Auf das Eliteteam warten 21 Missionen in fünf Kampagnen-Ländern (Somalia, Bosnien, Kolumbien, Irak und Afghanistan), in denen UN-Trucks eskortiert, Terroristen eliminiert,

Eure Infanterie-Einheiten lassen sich mit einem Formationssystem (Kreis, Linie, etc.) gruppieren, allerdings ohne taktischen Vorteil. Sollte eine Einheit unter eurem Kommando mal nicht gehorchen, könnt ihr jederzeit die Direktsteuerung via Numpad aktivieren und so die Einheit per Hand durch das Gebiet manövrieren.
Gebäude erobert, Personen lebendig gefangen oder sonstige heikle Aufgaben erfüllt werden müssen. Hierbei gibt es in jeder Mission mehrere Primär- und Sekundärziele, die bei erfolgreichem Abschluss Geld einbringen.

Helden kaufen Truppen

Aber wozu braucht man Geld, wenn es keinen Basisbau und keine Truppenproduktion im eigentlichen Sinne gibt? Euer Held O’Connell kann mit dem Verdienst neue Einheiten anfordern, die eingeflogen werden – The Outfit lässt grüßen. Infanterie und leichte Fahrzeuge werden direkt an die Front bzw. die Position eures Helden gebracht. Schwere Panzer hingegen müssen von einem Großraumtransporter auf einem Flugfeld abgesetzt werden, aber solch eine Anlage müsst ihr erstmal erobern. Zusätzlich kann der Held vom Dienst die wichtigen Munitionspakete anfordern, da alle Truppen realistischerweise eine begrenzte Menge Munition mit sich herumschleppen. Apropos Waffen: Wenn ihr möchtet, könnt ihr jedem Soldaten eigenhändig eine neue Waffe in die Hand drücken. So können auch harmlose Sanitäter mit effektiven Panzerfäusten oder Granaten ausgerüstet werden. Solche Ausrüstungsgeschichten solltet ihr allerdings nur dann durchziehen, wenn kein Gegner in Reichweite ist. Die Ausstattung eurer Recken dauert einige Zeit und erfordert viel Klickarbeit.

Neugierig geworden? Im Interview konnten wir Vincent van Diemen (Produzent) zur Physik-Engine, dem Schwierigkeitsgrad und Journalisten an der Front befragen.

Zum InterviewBeförderung zum Helden

Sämtliche Einheiten gewinnen im Einsatz an Erfahrung und verbessern so ihre Effektivität im Kampf,  im Bezug auf Lebenspunkte und im Hinblick auf Durchschlagsfähigkeit. Das Gleiche gilt für den Helden, der sogar einen kleinen Skilltree mit ausbaubaren Fähigkeiten hat (Aura-Verbesserungs-Effekte rund um den Helden, Spezialangriffe, Aufklärung, etc.). Damit dieses Erfahrungssystem auch spielerisch einen tieferen Sinn offenbart, könnt ihr normale Fußtruppen zu Helden befördern und von Mission zu Mission mitnehmen. Diese weisen dann, je nach Spezialisierung (Scharfschütze, Grenadier, Frontmediziner etc.) Fertigkeiten auf und können wie Hauptheld O’Connell weiter individualisiert werden.   

Da ihr nur über begrenzte Ressourcen verfügt, solltet ihr jeden Angriff im Vorfeld geschickt planen und die Umgebung auskundschaften, damit ihr wisst, was euch erwartet. Befindet sich hinter der nächsten Ecke ein Flak-Geschütz oder eine Legion mit feindlichen Kämpfern? Solche Fragen solltet ihr besser vorher klären, damit es nicht zu schwer zu ersetzenden Verlusten kommt oder ihr nutzt die Trial&Error-Technik.

Journalisten sind in einigen Missionen anwesend und beobachten euer Tun auf’s Schärfste. Sterben Zivilisten bei eurem Vorgehen, dann gibt es folglich weniger Zuschüsse seitens der JTF-Nationen, aber wenn ihr euch gut verhaltet, bekommt ihr Tipps gegeben und etwas mehr Geld.
Generell solltet ihr sowieso einen Sanitäter für die Soldaten und einen Fahrzeug-Reperatur-Truck mitnehmen, um eure Joint Task Force vor Ort in Schuss zu halten.

Karten-Geschichten

Habt ihr innerhalb einer Mission das Primärziel erreicht, ist die Partie noch lange nicht gelaufen. Nach absolvierten Zielen wird oftmals ein weiterer Teil der Karte freigeschaltet und umgehend habt ihr wieder eine neue Aufgabe. So sollt ihr beispielsweise zuerst ein Dorf verteidigen und eine Fähre erobern, dann schippert ihr mühselig eure Einheiten über den Fluss und bringt die Versorgungstrucks zu den Dörfern, bevor ein weiteres Dorf inkl. anrollender feindlicher Streitkraft freigeschaltet wird.

Mehrspieler-Modus

Joint Task Force beschränkt sich nicht auf den Singleplayer-Modus und wartet mit einigen Überraschungen im Mehrspieler-Bereich auf: Die gesamte Kampagne könnt ihr z.B. gemeinsam mit einem Mitstreiter angehen und  kooperativ lösen. Für rivalisierende Taktiker gibt es den Capture-the-Flag-Modus (jede eroberte und gehaltene Flagge generiert Geld), bei dem ihr zwischen drei Fraktionen wählt. Neben der hochtechnisierten "JTF" könnt ihr die "Terroristen" mit massenhaft günstigen Truppen befehligen oder lieber den "Dictator" mimen, der einen Mittelweg zwischen beiden Extremen beschreitet. Eure

Videos zu Joint Task Force

Video: Trailer 1 (HD) (Laufzeit: 4:01 Min.)

Video: PhysX-Trailer (Laufzeit: 0:43 Min.)

Video: Entwickler-Interview (Laufzeit: 4:57 Min.)

Video: Entwickler-Interview, Teil 2 (Laufzeit: 4:07 Min.)

Video: Entwickler-Interview, Teil 3 (Laufzeit: 2:56 Min.)Helden erstellt ihr bei Mehrspieler-Gefechten vor der Partie und die Talente eurer Heroen verbessern sich innerhalb der Schlacht wesentlich schneller als im Einzelspieler-Modus. Zusätzlich ist der "Vietman"-Modus geplant, bei dem ihr Verstärkung nur an eroberten Flaggen bekommt und der "Armageddon"-Modus verkleinert schrittweise die Karte.  

Ausblick

Joint Task Force erfindet das Rad zwar nicht neu, verknüpft aber hinlänglich bekannte Echtzeit-Taktik-Elemente mit cleveren Ideen. Zunächst wäre da die Anwesenheit der Presse im Kampfgeschehen, die sich auf euren Geldstrom auswirkt und natürlich das Aufwertungs-System vom normalen Soldaten bis zum Helden mit eigenen Talenten. Lobenswert ist auch das Szenario, das sich wohltuend von der üblichen Zweitweltkriegs-Kost unterscheidet, obwohl noch abzuwarten bleibt, ob die Hintergrundgeschichte fesseln kann. Bewundernswert ist ebenfalls, dass die Entwickler bewusst auf einen hohen Schwierigkeitsgrad setzen, der allerdings innerhalb einer Kampagne ziemlich stark schwankt. Hier sollten noch ein bisschen an der Balance geschraubt werden, um nicht gleich die erste Mission knüppelhart zu machen. Nichtsdestotrotz sollten Fans von fordernden Taktik-Kämpfen und anspruchsvollen Missionen ein Auge auf Joint Task Force werfen – nicht auch zuletzt wegen des viel versprechenden Mehrspieler-Modus.

Ersteindruck: Sehr gut

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