War Front: Turning Point05.09.2006, Marcel Kleffmann
War Front: Turning Point

Vorschau:

Die Entwickler von Afrika Korps vs. Desert Rats, D-Day und 1944 - Winterschlacht in den Ardennen bringen im September ein neues Echtzeit-Strategiespiel auf den Markt und es spielt - welch Überraschung - im Zweiten Weltkrieg. Angelehnt an Alarmstufe Rot hat Digital Reality eine alternative Geschichte erfunden und sich allerlei kreative SciFi-Einheiten ausgedacht. Neugierig geworden, dann Wegtreten zur Vorschau.

Veränderter Geschichtsablauf

Der historische Zweite Weltkrieg ist passé: Die deutsche Streitmacht konnte Großbritannien erobern und hat somit die Bomber-Bedrohung durch die Royal Air Force ausgeschaltet. Sofort breitet sich die Wehrmacht im Inselstaat aus und errichtet hoch entwickelte militärische Zentren zur Forschung und Entwicklung 

Kennern von Afrika Korps vs. Desert Rats, D-Day und 1944 - Winterschlacht dürfte der Modellbaukasten-Look der Grafik-Engine wieder ins Auge fallen.
von Superwaffen. Auf diese neue Bedrohung hin reagierten Sowjets und Amerikaner ebenfalls mit einer eigenen Technologieoffensive. Zeitgleich regt sich im deutschen Reich eine Widerstandsbewegung gegen Adolf Hitler und als der Revolutionsanführer geschnappt wird, schließen sich Amerikaner und die deutschen Aufständischen zusammen und wollen Hitler aus dem Weg schaffen. Was letztendlich die Sowjets registrieren...

Kampagnisierte Missionen

Trotz der drei Streithähne (Alliierte, Russen, Deutsche) dürft ihr "nur" zwei Kampagnen mit jeweils elf Missionen auf Seiten der Alliierten und der Deutschen durchexerzieren. Verknüpft werden diese Feldzüge mit einer durchgehenden Storyline rund um die Helden "Colonel John Lynch" oder "Roland Hellmann". Diese namhaften Persönlichkeiten gewinnen im Kampf an Erfahrung und bekommen mit der Zeit Talentpunkte verliehen, die ihr in ausbaubare Fähigkeiten stecken könnt wie z.B. mehr Lebenspunkte oder eine Aura um den Helden herum, welche die Angriffskraft aller umgebenden Einheiten erhöht.

Die Missionen umfassen Primär- und Sekundäraufgaben, von denen Letztere optional sind und euch mit Bonus-Einheiten oder Geld belohnen. Bei den Zielen gibt es allerdings wenig Neues, dafür

Alliierte Matildas versuchen deutsche Panther in der Innenstadt aufzuhalten.
gilt es massenhaft Truppen sowie Gebäude in die Luft zu jagen, Brücken oder Fahrzeuge zu reparieren, Stellungen zu halten oder anderen Revolutionären zu Hilfe zu kommen, so dass sie sich eurer Streitmacht anschließen.

Basisbau an der Front

Ganz wie im Vorbild "Alarmstufe Rot" dürft ihr auf den Karten eine Basis hochziehen - mit den typischen Einrichtungen wie Hauptquartier, Kaserne, Waffenfabrik, Bunker oder Technologiezentrum. Die Konstruktion der Bauwerke orientiert sich an C&C Generäle und in den fertigen Häusern könnt ihr dann Einheiten bauen oder Technologie-Upgrades in Auftrag geben. Finanziert wird die ganze Kriegsmaschinerie mit einer Ressource, die ihr vor Ort an bestimmten Minen abbaut und mit Hilfe von Sammler-Fahrzeugen zur Weiterverarbeitung bringt. 

Der zweite "Rohstoff" ist der allseits bekannte Strom, der durch Kraftwerke generiert wird und für manche Einrichtungen erforderlich ist. Auch ein Einheiten-Limit ist vorhanden und soll dafür Sorge tragen, dass ihr nicht mit einer riesigen Anzahl an Truppen den Gegner überrennt, sondern eine taktisch sinnvolle Auswahl an Einheiten zusammenstellt. Jeder Truppentyp

Die eingefrorenen Panzer haben keine Chance...
hat dabei Stärken und Schwächen, so sind Infanterie-Soldaten generell recht gut gegen andere Fußtruppen und schwach gegen Panzer, es sei denn ihr habt die Bazooka-Infanterie eingekauft. Neben solchen obligatorischen Weltkriegstruppen findet ihr dank des Science-Fiction-Einflusses auch Geheimwaffen wie einen Panzer mit mehreren Geschütztürmen, Jetpack-Soldaten, Tarnkappenbomber, gepanzerte Mechs (Exoskelett) oder Schutzschildgeneratoren in den Konstruktionslisten. Übermächtige Waffen wie Atombombe oder Luftbombenangriffe dürfen ebenfalls nicht fehlen.

Umgebungsspielereien

In Szene gesetzt wird War Front: Turning Point (ab 7,00€ bei kaufen) von einer eigens entwickelten Grafik-Engine, die sehr elegante Tag- und Nachtwechsel, mit sich ständig verändernden dynamischen Schatten je nach Uhrzeit auf den Monitor zaubert. Sehen lassen kann es s

Videos

Video: Trailer (Laufzeit: 2:20 min)

Video: Dogfight (Laufzeit: 0:38 Min.)

Video: Luftkampf 2 (Laufzeit: 1:16 Min.)

Video: Charakterstudie (Laufzeit: 0:06 Min.)

Video: Charakterstudie 2 (Laufzeit: 0:05 Min.)

Video: E3-Trailer (Laufzeit: 1:41 min)ich auch, wenn Truppen im Mondlicht mit langen Schatten durch die Landschaft rennen und dabei von Panzern mit Scheinwerfern begleitet werden.

Zusätzlich könnt ihr jederzeit die isometrische Perspektive verlassen und die Einheiten (z.B. Geschütztürme) direkt steuern - ähnlich wie in einem Ego-Shooter feuert ihr dann auf die Feinde, allerdings fällt in dieser Ansicht auf, dass die Größenverhältnisse überhaupt nicht stimmen (große Fahrzeuge, niedrige Bäume). Hinter dem Grafik-Motor verrichtet eine Physik-Engine ihre Arbeit und lässt Soldaten bei großkalibrigen Beschuss übertrieben in die Luft fliegen und Panzer zerbersten schön aber irgendwie "modelleisenbahnmäßig" in viele kleine Stücke, die dann in der Umgebung herumpurzeln.

Ausblick

In unserer spielbaren Preview-Version von War Front: Turning Point hinterlässt das Echtzeit-Strategiespiel einen guten Eindruck. Die Missionen sind bisher schön gestaltet und bringen trotz der Basisbau- und Ressourcen-Komponente eine recht hohe Geschwindigkeit in die Kampagne. Das alternative Szenario tut dem Spiel gut, aber gewisse Anleihen an C&C Alarmstufe Rot und C&C Generäle sind nicht zu verleugnen, ohne jedoch an ihre Qualität heranzukommen. Woran liegt das? Die Mischung aus Helden, Basisbau und SciFi-Einheiten kann in der Praxis längst nicht so fesseln wie die Vorbilder, es fehlt einfach "das gewisse Etwas" - das Original ist in der Regel besser als eine Kopie. Wer Echtzeit-Strategie mag, sollte War Front: Turning Point im Auge behalten, schließlich könnten Balancing und die finale Version der Computerintelligenz noch den Eindruck verbessern.

Ersteindruck: gut

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