Für Zwischen- und Endbosse, die euch im Normalfall nicht nur hinsichtlich Körpergröße, sondern auch in Bezug auf Gesundheit übertreffen, sind wiederum ganz besondere Taktiken angesagt.
Nehmen wir z.B. den Kampf gegen die Medusa: Die Schlangenmutter beschwört nicht nur immer wieder kleinere Artgenossen, mit denen ihr euch herumstreiten müsst, sondern teleportiert sich in dem dunklen Raum immer wieder hin und her - nur die düster glühenden Augen geben einen Anhaltspunkt, wo sie sich befindet.
Bevor ihr die olle Natter nun angehen könnt, müsst ihr erst einmal für Licht sorgen. Und das fällt nur dann in die Höhle, wenn
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Keine Angst vor großen Tieren: Mit der richtigen Taktik lässt sich auch der härteste Gegner besiegen... |
ihr die Säulen zerstört, die das Dach stützen. Dann hört zwar das elende Teleportieren auf, dafür allerdings beginnt die Geschundene plötzlich, mit vernichtenden Strahlen aus ihren Augen zu schießen. Klasse inszeniert, fordernd, spannend! Und das ist verdammt noch mal nur der erste richtige Boss!
Sparsam und effektiv
Hinsichtlich Erzählstruktur gibt man sich sehr sparsam - allerdings im positiven Sinne. Ihr erfahrt sowohl über Texte als auch über gute deutsche Sprachausgabe den Hintergrund für eure Aufgaben, die allerdings bislang nicht über "Finde-und-Zerstöre" hinausgingen. Doch vielleicht hat Crimson Cow hier noch einige Asse in der Hinterhand, um die Struktur etwas aufzuwerten. Mit dem Mix der verschiedenen Mythologien ist genügend Stoff vorhanden, so dass ich hier noch Hoffnung habe. Zumal die Ansätze mit der umfangreichen Hintergrundgeschichte jedes einzelnen Archetypus' (griechische Amazone, nordischer Barbar, ägyptischer Kampfmagier, aztekische Schamanin) die Neugier wecken. Andererseits geht es bei Hack&Slays im Kern doch um nichts anderes als Action - und dieses Bedürfnis stillt Loki auf ganzer Linie. Und das nicht quietschbunt-vergnügt, sondern düster-bedrohlich.
Ähnliches gilt für das Gegenstand-System: Über die Qualitäten des intuitiven und benutzerfreundlichen Inventar-, Sortierungs- und Verkaufssystems haben wir ja schon in der letzten Vorschau geschwärmt. Mittlerweile funktioniert auch das automatische Einsammeln der Gegenstände (in verschiedenen Varianten), wobei der Radius in der finalen Version durchaus etwas größer sein könnte.
Viel angenehmer jedoch ist die Ausschüttungs-Ratio. Im Gegensatz zu Titan Quest oder auch Silverfall freut man sich bei Loki über nahezu jeden Gegenstand, der fallen gelassen wird. So bekommen nicht nur normale Items eine stärkere Bedeutung, sondern vor allem die seltenen und raren Waffen sowie Rüstungen.
So habe ich mich nicht nur höllisch über die seltene Keule gefreut, die mir nach gut zwei Stunden vor die Füße fiel, sondern sie dank ihrer Supersonderfähigkeiten auch gleich bis zum viel zu frühen Ende meiner Spielesession verwendet.
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Nahezu alle Waffen und Rüstungsteile lassen sich auseinander nehmen, neu zusammen setzen und mit besonderen Eigenschaften versehen. |
Selbst ist der Schmied
Doch auch Gegenstände, mit denen ihr im Normalfall nichts anfangen könnt, haben ihren nicht zu knappen Wert in Loki. Zum einen könnt ihr sie an einem Altar gegen Gunstpunkte der allgegenwärtigen Götter opfern, die eurer Gottes-Erfahrung gut geschrieben werden. Diese ist nötig, um Spezialfähigkeiten zu akquirieren und aufzuwerten. Allerdings sind die Götter sehr wählerisch und nehmen Opfergaben erst ab dem Gegenstands-Status "selten" an - und das kann schon richtig weh tun... Zum anderen könnt ihr sie bei einem Schmied wieder verwerten lassen. Das bedeutet, dass ihr z.B. die Axt in Kopf und Stiel aufsplitten könnt, die jeweils ihre eigenen Werte haben. Wenn ihr nun noch weitere Einzelteile im Inventar habt, die ihr lieber verbunden sehen möchtet, wird der Schmied sie für euch zusammensetzen - gegen einen kleinen Obulus versteht sich.
Oder aber ihr lasst den Gegenstand verwerten, so dass ihr unter dem Strich den Hauptrohstoff erhaltet. Diesen Rohstoff könnt ihr wiederum einsetzen, um einen anderen Gegenstand (sei er nun "original" oder von euch zusammengesetzt) weiter zu veredeln und mit weiteren neuen Eigenschaften zu versehen. Je seltener ein Rohstoff ist, umso interessanter sind natürlich auch die Auswirkungen. Wenn ihr z.B. das extrem rare Drakonit in eine Rüstung einsetzt, bekommt ihr einen Gesundheitsbonus von 200. Alleine mit den Experimenten, die das Crafting-System möglich macht, kann man Stunden verbringen - und so ganz nebenbei seine eigenen "Unique"-Items erschaffen. Doch selbst diese dürften neben den superseltenen epischen Rüstungssets verblassen, die mit extrem cooler Farbgebung sowie feinen Partikeleffekten nicht nur in Mehrspieler-Partien zum perfekten Angeben geeignet sind.