Hollywoodreife Antike
Der Horizont ist voller Schiffe. Mehr als zwei Dutzend römische Galeeren bahnen sich unaufhaltsam den Weg zum Strand. Die ersten Katapulte aus Karthago feuern auf die anrückende Streitmacht. Doch es hilft nichts: Die Galeeren landen an und römische Soldaten ergießen sich an den Strand.
Belagerungstürme voller Römer.
Anstatt aber das Geschehen aus der gewohnten Luftperspektive zu beobachten, schwenkt (der Spieler der Präsentationsversion) die Kamera auf einen der Soldaten an Deck eines Schiffes, der leicht erhoben steht und „Zum Ruhme Roms!“ brüllt - mit ansehnlicher Mimik. Kurz darauf springen die Kämpfer von Bord und stürmen den Strand. Aus der Sichtweise fühlt man sich mittendrin im Getümmel.
Hier geht es zu wie beim D-Day in „Der Soldat James Ryan“: Steinbrocken wirbeln durch die Luft, Pfeile verdunkeln die Sonne, Rauchschwaden steigen auf, während die römischen Truppen dezimiert werden, aber unaufhaltsam weiter stürmen. Auf Nachfrage bestätigten uns die Entwickler, dass dieser Blickwinkel eher optional sein soll. Der Spieler und nur der Spieler soll die Kontrolle über die Kamera haben. Dennoch sollen solche Ereignisse für mehr Leben auf dem Schlachtfeld sorgen und ein stärkeres emotionales Erlebnis inszenieren.
Im Anschluss wird die „Mittendrin-Perspektive“ wieder verlassen und wir sehen den gesamten Strand entlang die gelandeten römischen Legionen, die sich sofort zu den Belagerungstürmen begeben oder gleich mit Pfeil und Bogen antworten. Kurze Zeit später stehen die ersten römischen Soldaten auf der Mauer Karthagos und erblicken eine gewaltige Stadt voller malerischer Gebäude. Überall schleichen feindliche Truppen durch die Gassen und Elefanten sind zu hören. Es ist demnach noch ein langer Weg bis zum Sieg…
Bogenschützen heißen die Eindringlinge willkommen.
Episch? Episch!
Der auf der gamescom gezeigte Auftakt der Präsentation lässt keinen Zweifel daran, dass die Entwickler auf Größe setzen und Schlachten entfachen wollen, die das Wort „episch“ tatsächlich verdienen. Als hunderte von Einheiten mit Wucht im Nahkampf aufeinander trafen, musste ich unweigerlich an die Auftaktszene aus „Der Herr der Ringe: Die Gefährten“ denken. Da das Spiel erst Ende 2013 erscheinen soll und nur eine sehr frühe Alpha-Version gezeigt wurde, fehlten die versprochenen martialischen Szenen im Detail – das wollen die Entwickler in Ruhe in den nächsten Monaten nachrüsten. Schließlich sollen die Schlachten ein dreckiges und raues Gefühl vermitteln.
Globales Rom
Video:
Total War: Rome II: Debüt-Trailer
Die globale Strategiekarte wurde gar nicht gezeigt, weil das neue Renderingsystem noch nicht fertig sei. Aber die Entwickler haben sich bei der Weltkarte, die größer sein soll als bei Rome, viel vorgenommen. Neben Verwaltung (öffentliche Ordnung, Gebäude, Gladiatoren, Zirkusspiele etc.), Truppenmanagement, Techtree, Senat, Diplomatie und Co. wird man zwar eine überarbeitete und vereinfachte Benutzeroberfläche vorfinden, jedoch soll an strategischer Tiefe nichts vereinfacht werden, versicherte uns James Russell (Lead Game Designer) im Interview. So werden z.B. mehrere Regionen zu Provinzen zusammengefasst, die einfacher und direkter verwaltet werden können. Zusätzlich soll dieses System dazu führen, dass die Entwickler mehr Freiheit bei der Gestaltung der Einsatzziele bekommen. Es soll so mehr Abwechslung bei den Kampfzielen geben. Konkrete Beispiele konnte James Russell noch nicht nennen.